Violet Tears - Breeze Of Solitude

Review

VIOLET TEARS entstieg der Asche dreier ganz unterschiedlicher Musikgruppen in der Gegend um Bari in Italien. Das war 1998! Jetzt gut zehn Jahre später ist die Band mit einem zweiten Album namens „Breeze Of Solitude“ zurück und will mächtig auf die Tränendrüse drücken.

Doch anstatt dieser hoffe ich wohl bald den Auswurfknopf drücken zu dürfen. Auch wenn sich die Band einer überraschend guten Produktion bedient, zünden die Songs nicht wirklich. VIOLET TEARS versuchen zwar, und das gelingt Ihnen durchaus ganz gut, mit hinreißenden Melodien, dezent düsteren Klängen und einen überwiegend starken Synthieeinsatz das Herz des Melancholikers zu verzaubern, Sängerin Carmen reißt jedoch den Amüsierungsfaktor durch ihre langweilige trällernde Höhenwuselei ziemlich weit nach unten.

Irgendwie scheint es, als könne sich die Sängerin nicht so ganz auf einen Gesangstil festlegen. Zum einen kommt es ganz tief aus der Kehle, zum anderen bleibt es bei einem oberflächlichen Winseln. Auch Sänger Claudio, der sehr selten ans Mikro darf, zieht den Karren mangels Volumen nicht aus dem Dreck.

Was mir wiederum sehr gut gefällt ist der Keyboard- und Synthieeinsatz in den Songs. Dieser setzt sich zwar, wie schon erwähnt, ziemlich stark in den Vordergrund, klingt aber recht ausgereift und ist größtenteils verantwortlich für die dunkle Stimmung auf „Breeze Of Solitude“. Gitarrentechnisch darf man bei VIOLET TEARS nämlich nicht viel erwarten. Die dümpelt irgendwie weit im Hintergrund und bringt auch keine wirklich erwähnenswerten Leistungen.

Dafür dass hier erfahrende Bandmitglieder am werkeln sind, scheinen mir VIOLET TEARS noch viel zu unausgereift. Die Band versucht zwar Fuss im Gothicgenre zu fassen, doch dieser Versuch scheint bedauernswerter Weise auch mit „Breeze of Solitude“ nicht zu glücken. Da gibt es leider in dieser Stilrichtung viel zu viele bessere Alternativen.

03.03.2008
Exit mobile version