Visigoth - Conqueror's Oath

Review

Endlich ist er da, der Nachfolger vom genialen “The Revenant King”. Lange haben VISIGOTH ihre Fans auf ein neues Lebenszeichen warten lassen. Gut Ding will aber bekanntlich Weile haben, und die musikalische Melange aus MANILLA ROAD, alten MANOWAR, GRAND MAGUS, sowie straightem US-Metal hat wie aus dem Nichts viele Fans harter Klänge für sich eingenommen. Kein Wunder, dass die Band 2017 auf dem Keep It True richtig abgeräumt hat. Mit “Conqueror’s Oath” kommt jetzt der erste Anwärter auf das Album des Jahres in die Läden, und jeder Fan traditioneller Metallspielarten sollte schnell den Bleistift spitzen.

VISIGOTH stellen ihrem starken Debüt einen ebenbürtigen Nachfolger an die Seite

VISIGOTH ist das Kunststück gelungen, dem mehr als starken Debüt einen ebenbürtigen Nachfolger an die Seite zu stellen. Dabei kopieren sich VISIGOTH aber nicht selbst, sondern loten die Grenzen ihres Sounds immer wieder aufs Neue aus. So ist es logisch, dass die Amerikaner mit stolzer Brust und einem enormen Selbstvertrauen an die Sache herangegangen sind. Das Ergebnis gibt ihnen vollends recht. Der mit einem schönen Maiden-Lick verdelte Opener “Steel And Silver” bringt gleich alle Stärken der Band auf den Punkt. Flott und hymnisch wie der Vorgänger, und dennoch ein wenig variabler im Songwriting. Dazu geht die Nummer direkt ins Ohr. Ein Sieger auf ganzer Linie. Auch das schnelle “Outlive Them All”, “Traitor’s Gate”, “Warrior Queen” oder der Quasi-Titelsong “The Conqueror’s Oath” sind allesamt Volltreffer und bedienen die Schnittmenge zwischen epischem und straightem Metal, wie es derzeit wirklich nur VISIGOTH können.

Dabei besetzen die Jungs um Sänger Jake Rogers eine Nische, die in grauer Vorzeit einmal von alten MANOWAR und den Achtzigeralben von MANILLA ROAD belegt war. Es ist aber nicht so, dass VISIGOTH stumpf abkupfern. Im Gegenteil, die Songs auf “Conqueror’s Oath” klingen frisch und hungrig. “Hammerforged” ist so eine Nummer, die den Spirit der alten Helden atmet, dabei aber durchaus einen eigenen Charakter aufweist. Das gilt natürlich auch für die anderen Stücke auf dem zweiten Album von VISIGOTH. Und natürlich haben sie auch wieder nicht an Ohrwürmern gespart. Ganz im Stil des Vorgängers werden hier eigenständige Melodien aufgefahren, die fernab von Trallala-Chören angesiedelt sind. Zwar braucht das eine oder andere Stück ein wenig länger, um ins Ohr zu gehen. Das macht aber nichts, denn VISIGOTH haben ein paar Briketts im Songwriting draufgelegt, sodass die Songs noch besser als auf “The Revenant King” arrangiert und auf den Punkt gespielt sind.

Zu „Conqueror’s Oath“ gibt es schlicht keine negativen Anmerkungen

Negative Anmerkungen gibt es zu “Conqueror’s Oath” keine. Wer sich über die knappe Spielzeit echauffieren will, dem sei gesagt, dass die richtig guten Alben früher immer auf eine Kassettenseite gepasst haben. Wie dem auch sei, der Weg von VISIGOTH führt steil nach oben, und wenn sie beim nächsten Album eine Melange aus den beiden bislang erschienenen hinbekommen, stehen unter dem nächsten Review in Stein gemeißelte zehn Punkte. Und jetzt alle in den nächsten Plattenladen, das Vinyl der Scheibe abgreifen.

11.02.2018
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