Vision Divine - Stream Of Consciousness

Review

Mit „Stream Of Conciousness“ legen Vision Divine seit 1999 bereits ihr drittes Studioalbum vor, obwohl das ursprüngliche One-Man Projekt von Olaf Thorsen nur als Nebenprojekt zu seiner Hauptband Labyrinth gedacht war. Mittlerweile gehören fünf Mitglieder zum festen Bandgefüge und nehmen sich auf dem vorliegenden Konzeptalbum einer Thematik an, die kaum jünger als der Mensch selbst ist: dem Streben nach göttlicher Allwissenheit. Durch die Augen eines einzelnen Menschen durchläuft der Hörer die 14 Etappen, vom Wunsch nach Allmacht, über Selbstmord, den Stream Of Conciousness, Erleuchtung, Erkenntnis bis hin zum totalen Verlust des Verstandes, ergo: Wahnsinn. Dabei ist die Vertonung trotz der relativ fest vorgegebenen „Wie schreibe ich ein Power Metal Album“-Regeln durchaus gelungen. So gibt es einen großen Pluspunkt für die instrumentalen Arrangements, die den Plot und die Musik nicht durch unnötige Spielereien überladen, sondern sehr durchdacht rüberkommen und die richtigen Akzente an den richtigen Stellen setzen. Die Synthies sprechen nur dann, wenn sie gefragt werden, die Double Bass spielt sich nicht flächenübergreifend in den Vordergrund und die mit einem leichten Prog-Einfluss versehenen Gitarren- und Keyboardsoli geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand, auch wenn sie manchmal etwas zerstückelt klingen. Die atmosphärische Untermalung setzt sich auch in den drei (!) Instrumentals fort, die dem Konzeptalbum erst die richtige Würze geben. Leider geht man doch nicht ganz vorurteilsfrei zu Werke, sondern drückt ab und zu mal doch sehr deutlich seine Liebe zu Sword & Steel-Riffs oder zu sehr poppigen Melodien aus, wie z.B. bei „Versions Of The Same“. Dafür entschädigen dann aber Kracher wie „Colours Of My World“, „La Vita Fugge“ und „Identities“. Lasst Euch nicht wahnsinnig machen.

11.06.2004
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