Vladimir Harkonnen - Silence

Review

Gerade noch auf der Showbühne, jetzt schon in meinem CD-Player! Frei nach Rudi Carell, versteht sich. Erst vor zwei oder drei Wochen habe ich die, mir bis dahin völlig unbekannten VLADIMIR HARKONNEN nämlich im örtlichen Jugendhaus bei Wein und Tanz erleben dürfen.
Und mit ihrer Mischung aus Hardcore, Punk und Metal haben mich die Kieler einfach mal überzeugt. Vielleicht hatte der Umstand, dass eine Band durch ganz Deutschland gurkt, um dann vor 20 Leuten zu spielen auch etwas damit zu tun. Aber generell war es doch eher die Musik, als das Mitleid, die die Band für mich zum Matchwinner des Abends machte.

Und da man sich immer zweimal sieht, liegt jetzt schon das neue Album der Truppe auf meinem Schreibtisch.
Den guten Eindruck, den sie mit ihrer Liveshow erweckt haben, können VLADIMIR HARKONNEN auch auf „Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading“ halten.
Die sowohl melodischen, als auch arschtretenden Songs büßen auf CD nichts von ihrer Power ein, die sie live entfalten. Dazu gehören neben der rauen Stimme von Sänger Philipp coole Rocksoli, genau wie Gangshouts und gelegentliche Knüppelausbrüche vom extrem treibenden Schlagzeug. Die Band schafft es eben, jeder der oben angesprochenen Musikrichtungen, genügend Platz einzuräumen. Diesen Cocktail zieren dann Texte über „alltägliche“ Themen wie Leichen im Kofferraum oder Eishockey.
Doch VLADIMIR HARKONNEN haben noch ein anderes Gesicht. In Zeiten, in denen fast niemand mehr eine Message transportieren oder Stellung beziehen will (außer Nazi-Black-Metal-Bands vielleicht), tut sich eine Band meiner Meinung nach positiv hervor, die in ihren Texten und Bühnenansagen auch mal Mißstände anspricht.

Trotz der zum Teil sehr ernsten Themen regiert auf „Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading“ aber irgendwie doch die gute Laune und ich muss unweigerlich an Sommer, Spaß und kühles Bier denken, wenn ich mir diese eingängigen, aber trotzdem knallenden Metalpunk-, Metalcore-, Hardcorepunk- oder wasauchimmmer-Songs anhöre.

19.03.2009
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