Volture - On The Edge

Review

Saxon hatten in Wacken mal einen Adler aus Glühbirnen dabei. Meine Güte, das Gegenteil von gut ist gut gemeint…
Da ist der namensgebende VOLTURE der Combo um Leute von CANNABIS CORPSE oder MUNICIPAL WASTE hier schon ein ganz anderes Kaliber (s. Cover). Ein wahrhaft mächtiger E-Geier, der über den unerschrockenen, dennoch hoffnungslos lächerlichen Menschlein thront und ihnen lässig entgegenkrächzt: „Hunde, volture ewig leben?“ Die grandiose Verbindung von animalischer Power und technischer Überlegenheit.
Und so gaaanz weit entfernt von diesem Ideal präsentiert sich die zugehörige Band auf ihrem ersten vollständigen Album „On the Edge“ auch gar nicht.

Denn geboten wird eine spannende, da angriffslustige und griffige Variante klassischen Heavy Metals. In den melodischen Gitarrenduellen, die weite Teile beherrschen, und dem eigenständig vor sich hin galoppierenden Bass sind VOLTURE dabei ganz nah bei MAIDEN, bei wem auch sonst? Na gut, hinsichtlich des rasanten Tempos vielleicht eher bei deren jüngeren Nacheiferern vor allem skandinavischer Provenienz. Am ähnlichsten wirken, auch aufgrund der Gesangsfarbe von Jack Bauer, die Schweden von ENFORCER: hoch, aber bis auf punktuelle Ausnahmen nicht scheibengefährdend.

Originell ist das alles zwar nicht – aber WEN INTERESSIERT DAS? Gut zitiert ist besser als schlecht erfunden. So liegt zum Beispiel bei „Brethren Of The Coast“ anfangs ein Hauch salziger Running-Wild-Gischt in der Luft, bevor nach Murray/Smith am Ende doch mal KING DIAMOND vokalisch um die Ecke zu schauen scheint.

Die Zielgruppe macht mal gar nichts falsch mit dieser Scheibe.

Und überhaupt: Wer ein Logo hat, das an den Seiten nach VAN HALEN, in der Mitte nach TROUBLE und insgesamt nach TOXIC HOLOCAUST aussieht, kann generell so falsch nicht liegen mit seinem Tun.

11.10.2013
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