Vuur - In This Moment We Are Free – Cities

Review

VUUR ist die neue Spielwiese von ANNEKE VAN GIERSBERGEN, mit der sie ihre (progressiv-) metallischen Vorlieben abdecken möchte, während sie als Solokünstlerin ab jetzt in die Akustik-Richtung geht. Zu diesem Zweck hat die Sängerin für VUUR mit Jord Otto und Ferry Duijsens an den Gitarren, Johan van Stratum am Bass und Ed Warby am Schlagzeug gestandene Musiker angeheuert. Eine souveräne Umsetzung des ersten Albums „In This Moment We Are Free – Cities“ ist also garantiert.

VUUR ist Anneke van Giersbergens neue Metal-Spielwiese

Soweit, so gut. Jetzt ist es aber auch so, dass VUUR nicht nur ein Metalprojekt, sondern „In This Moment We Are Free – Cities“ im weiteren Sinne ein Konzeptalbum ist. Textlich dreht sich dabei alles um Freiheit und jeder Song um eine andere Stadt. Dazu Anneke selbst: „Ich habe als Musikerin jetzt schon seit vielen Jahren die Welt bereist und in jeder Stadt unterschiedliche Stimmungen wahrgenommen. Als ich begonnen habe, die Musik für dieses Album zu schreiben, wollte ich den Geist dieser besonderen Plätze in Wort und Musik einfangen.“

Ein ambitioniertes Projekt also, das leider an der eingangs genannten Konstellation krankt: Man kann sich hier viele Möglichkeiten vorstellen, verschiedene Stimmungen in Musik auszudrücken, beispielsweise durch einen stadttypischen Sound (Grunge, Göteborg, Stockholm), Folklore, was auch immer. VUUR wiederum spielen sich mehr oder minder mit demselben klinischen Progressive-Metal-Studiosound durch alle elf Stücke und Städte. Das klingt dann so, als wäre „In This Moment We Are Free – Cities“ eine durchgehende Ode an den Potsdamer Platz, La Défense und die Docklands. An durchgestylte, antiseptische und tendenziell lebensfeindliche Neubaugebiete, in denen das stadttypische Leben garantiert nicht pulsiert.

Eine Ode an den Potsdamer Platz, La Défense und die Docklands?

Klingt hart? Sicher, denn ein paar der Songs sind an sich äußerst gelungen, und Annekes Gesang ist einmal mehr grandios. Allerdings kollidieren eben diese beiden zwei Voraussetzungen so miteinander, dass vermutlich nur Proggies mit einem Faible für präzises Siebensaitergitarrenspiel und gestimmte Drums ihre Freude an diesem Album haben werden. Denn, anders als bei Annekes GENTLE STORM-Projekt liegt diesmal keine zweite CD mit alternativen Versionen der Stücke vor. So wird man sich halt immer die zwei, drei Songs herauspicken müssen, die man auch so gerne hört, und sich beim Rest der Lieder wundern, was jetzt – mal abgesehen von den Texten vielleicht – so stadttypisch an ihnen sein soll.

26.11.2017

- Dreaming in Red -

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