Waiting For Better Days - To Those Who Believe To Be Left Alone

Review

In den letzten Monaten haben die guten Veröffentlichungen aus Italien drastisch zugenommen, und diesem sehr erfreulichen Trend folgen nun auch die vier Jungs von WAITING FOR BETTER DAYS, die mit wütendem Melodic Hardcore á la COMEBACK KID und politisch motivierten Texten ein klasse Debut vorlegen.

In den neun Tracks wird meist mit angezogenem Tempo und klassichen Hardcore-Riffs agiert, wobei der Gesang und die Shouts weit entfernt sind von Dicke-Hose-Geplänkel, die Strophen und Refrains werden überwiegend clean gesungen. Neu ist das natürlich nicht, aber die Italiener wissen mit Finesse und dem Hang zum Ohrwurm zu punkten. Viele Passagen erinnern mich angenehm an die Klänge der späten 90er, wie zum Beispiel der Refrain von „Able To Understand“, oder die Riffs in „Revolution“, hier lässt IGNITE´s „A Place Called Home“ freudig grüßen. Eine Besonderheit auf dem Album sind übrigens die teilweise in Italienisch vorgetragenen Texte, wie in „Mille Riflessi“ oder „Giorno Per Giorno“. Das klingt anfangs sehr befremdlich, hat aber auch einen gewissen Charme, der ja schon von Grund auf von dieser Sprache ausgeht. Ansonsten bekommt man alles geboten was man erwartet: Uptempo-Gebolze, gute Refrains und Gang-Shouts, und angenehm selten wird dann auch mal ein Breakdown eingestreut. Was immer wieder durchdringt ist die Wut der Jungs, die sich vor allem gegen das gegenwärtige politische Sytem in Italien richtet, und sich musikalisch in Mitsing-Refrains und heftigen Shout-Attacken äußert.

„For Those Who Believe To Be Left Alone“ ist also ein gutes Album geworden, und Fans von oben genannten Bands dürfen beherzt zugreifen. Zwar ist noch etwas Luft nach oben, weil eben nicht alle Tracks durchweg punkten können, und die Produktion etwas trocken ist, aber in den Jungspunden steckt verdammt viel Potenzial.

07.05.2012
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