Weak Aside - The Next Offensive

Review

Ich habe gestern mal kurz nachgezählt, wieviele Death-Metal-Bands es eigentlich gibt.
Es sind 871.789.431. Davon 378.417.311 alleine im Old-School-Sektor. Hiervon versuchen 111.458.703 genau wie BOLT THROWER zu klingen. Davon gelingt es dreien! Eine davon ist BOLT THROWER. WEAK ASIDE nicht!

Aber vielleicht ist die  Kriegsmaschinerie aus Birmingham auch gar nicht mehr die absolute Blaupause für die aus den Überresten von u.a. FEARER hervorgegangene Kapelle, die sich zumindest auf “The Next Offensive“ bemüht, auch andere Einflüsse gelten zu lassen.

Es klingt also auch schwedisch, das ganze Gemetzel. Oder auch niederländisch. Oder deutsch.
Also DISMEMBER. ASPHYX. MORGOTH. Langweilig wird’s jedenfalls nicht, denn die Kapelle um Gründer Tom Zorn bemüht sich durchweg um Abwechslung.

Und da wir gerade auf Tom Zorn zu sprechen kommen: Wie hört sich die Stimme von WEAK ASIDE auf “The Next Offensive“ an? Genau! Evil Chuck intoniert irgendwas, rotzt sich den Schleim von den Stimmbändern und den Mist dann in den Schlund von Patrick Mameli, welcher sich angeekelt in die Kehle von John Tardy übergibt. Herrliches Gekotze! Death Metal muss eben auch immer ein Stück weit ekelig sein. Gut, WEAK ASIDE fahren jetzt auch Cover-technisch den Kriegskram von BOLT THROWER… trotzdem! Das hier ist eben… schön ekelig!

Zu allem gesellen sich zumeist herrlich quere bis melancholische Melodien, die stets durch recht kompromissloses, thrasiges Geriffe oder der derben Doppelbasskeule aufgelöst respektive verstärkt werden. In der Form zuletzt beim irren Jacobo Córdova von TICKET TO HELL gehört.

Am besten sind die Jungs immer dann, wenn man hinsichtlich Geschwindigkeit den lustvollen Wechsel zwischen Schrittgeschwindigkeit mit erhabener Melodie dazu und anschließendem Affenzahn mit Geballer zelebriert.

Gegen Ende der Platte geht der Glanz zwar ein bisschen flöten, dennoch: WEAK ASIDE sind mit “The Next Offensive“ sicher nicht umsonst beim geschmacksicheren Label FDA Rekotz gelandet, welches bis dato wohl die meisten Glanz-Barren des deutschen Todesbleis im Keller hortet und können sich von der Masse der  871.789.431 Death-Metal-Bands absetzen. Sorry, in der Zeit, die man gebraucht hat, das Review zu lesen, sind es ja noch 951 mehr geworden…

14.02.2015
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