Weregoat - Unholy Exaltation Of Fullmonn Perversity

Review

Massenhaft Totenköpfe, Antikreuze und nackte, angekettete Frauen – klischeehafter als jenes von „Unholy Exaltation Of Fullmoon Perversity“ kann man ein Cover wohl kaum noch gestalten. Es sollte klar sein, dass WEREGOAT aus Portland, Oregon, auf ihrer ersten, im letzten November als Vinyl über Parasitic Records erschienenen und jetzt über Dark Descent Records die CD-Veröffentlichung erfahrenden MLP auch musikalisch völlig innovationslos die Retro-Schiene fahren.

Doch das ist gut so! Der primitive Proto-Death/Black-Metal des nieten- und nägelbewehrten sowie mit den kreativen Kriegsnamen „Nocturnal Hellfukker“, „Sadoseducer“ und „Indiscriminate Impregnator“ (wenn der mal nicht schwerst kultig ist) daherkommenden Trios punktet mit einer wirklich verdammt dicken Schmierschicht aus verrottenden Leichenteilen, Jungfrauenblut und Werziegenejakulat. Die Gitarrenläufe und der kraftvoll pumpende Bass erinnern deutlich an BOLT THROWER zu „Realm Of Chaos“-Zeiten, der verhallte, höhlenartige und schön fies klingende Grunzgesang ruft frühe Chaos-Horden wie BLASPHEMY und BEHERIT vor Augen. Dabei wüten WEREGOAT überwiegend gnadenlos wie in „The Hideous Stench Of Occoult Slaughter“ oder „Blackwinged Abominator“, überzeugen aber auch mit düstersten Doom-Brocken à la „Invoke The Black Oblivion“.

Es lohnt sich wirklich, sich nicht von der Dreckschicht über „Unholy Exaltation Of Fullmoon Perversity“ abschrecken zu lassen, sondern sie als essentiellen Teil dieses morbiden, mehr als ruppigen und pechschwarzen Kleinods zu verstehen. WEREGOAT sind durch und durch Alte Schule, bedingungslose Jünger des frühen extremen Metal – keine Mitläufer, die auf den rappelvollen Retro-Zug aufspringen. Es muss so sein, anders ist dieser authentische Atem nicht zu erklären.

18.03.2012
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