Wolfcry - Glorious

Review

Griechenland offenbart in letzter Zeit ein unerwartetes und scheinbar schier unerschöpfliches Repertoire an Power-Metal-Bands. Auch WOLFCRY aus Athen gehören dazu, sind aber längst nicht mehr neu im Geschäft. Gegründet hat sich die Truppe 1992, und „Glorious“, das über das holländische Label Apollon Records veröffentlicht wird, ist bereits Longplayer Nummer vier.

Viele dieser griechischen Bands umschiffen die melodische Seite der Spielart und wenden sich entweder der epischen oder der druckvollen Ausrichtung zu. WOLFCRY vereinen alle drei Möglichkeiten miteinander. Der Opener „God Of Deception“ ist ein ordentlicher Dynamik-Kracher, der seine Remineszensen mehr beim kräftigeren US-Power-Metal sucht. „Fadin‘ Visions“ ist melodischer und eingängiger, wartet außerdem mit neoklassischen Elementen auf und hat konstruktiv einen epischen Touch. „Holocaust Of Nothing“ erinnert mit einer leichten Old-School-Ausrichtung an frühere Geschichten von ICED EARTH oder JAG PANZER. Eine richtig vielschichtige Epik-Nummer ist „The Golden Era“, während mit „Payback Time“ wieder eine knackige Power-Granate einschlägt.

WOLFCRY machen eigentlich vieles richtig. Sie agieren abwechslungsreich und komponieren durchweg auf gutem Niveau. Die technische Leistung ist ohne Mängel, und Sänger Costas Hatzigeorgiou hat eine ausdrucksstarke und variable Stimme, die sich der stilistischen Vielfalt gut anpassen kann.
Die Griechen verpassen es lediglich noch, mehr Songs zu schreiben, die richtiges und dauerhaftes Ohrwurmpotential haben. Nur „The Golden Era“, das vielseitige „Vile Mind“ und mit Abstrichen auch das opulente „I, The Sinner“ können in der Hinsicht leichte Akzente setzen. Doch um noch besser punkten zu können, müssten einfach ein paar amtliche Hits mehr vorhanden sein.

Insgesamt ist „Glorious“ ein gutes Power-Metal-Album, das besonders Anhänger des vielfältigen Zweigs der Spielart ruhig antesten können. Zum Sprung in die Genre-Spitzengruppe reicht es für WOLFCRY aber heuer noch nicht.

02.09.2010
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