Wolfs Moon - Keep Metal Alive

Review

Wenn die Apokalyptischen Reiter „Metal Will Never Die“ skandieren stimmt man dem aus voller Kehle und mit ganzem Herzen zu. Setzen Wolfs Moon mit „I Still Believe In Metal“ jedoch zu den ersten Tönen ihres Auswurfs „Keep Metal Alive“ an, bleibt einem der Patriotismus umgehend im Halse stecken! Eine Parodie? Man ist sich nicht ganz schlüssig, doch ein Blick auf die Bandhomepage lässt durchscheinen, dass es die Typen anscheinend ernst meinen. Naja, vielleicht waren es auch zwei Blicke, denn der Webauftritt passt so genau zur Mucke, dass man sich nicht sicher sein kann, nicht doch einem wohl geplanten Konzept aufzusitzen. Aber selbst in diesem Fall würde das ein sehr begrenztes Maß an Wohlwollen hervorrufen. Woher die Mannen den Drang verspüren, bei unserer florierenden Metalszene Wiederbelebungsversuche ansetzen zu müssen, ist mir ebenso schleierhaft wie wo man heute noch so derart ausgelutschte Anfängerriffs und klischeetriefende Poser-Songs ausgraben kann! Billigste, sich ständige wiederholende „Reim dich oder ich fress dich“-Klischeelyrik und ebensolche Songstrukturen kitzeln am Gähnnerv und bilden zusammen mit den schiefen Vocals den Bodensatz in 30 Jahren Rockmusik. Stumpfes Gitarrengeschrubbe (Leads? Ist das nicht ne Stadt in England?), das so viel Abwechslung bietet wie eine hängende Schallplatte und Texte, gegen die Manowar Weltliteratur sind, finden eine perfekte Fortsetzung im Cover, das die Scheibe ziert! Wenigstens passt hier alles zusammen. Leute, mit dieser Scheibe habt ihr für die Gesundheit des Metal ungefähr denselben Effekt wie saurer Regen für die Artenvielfalt.

20.10.2004
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