Wretched - Aspiring Worldwide Domination

Review

Angefangen haben WRETCHED als MISFITS-Coverbad, haben es aber geschafft, sich von diesem Einfluss zu emazipieren, obwohl er durchaus noch durch schimmert. Zumindest das Horror-Konzept ist nach wie vor vorhanden, wenngleich die Band heutzutage deutlich Metal-lastiger zu Werke geht und sich auch vor anderen Einflüssen nicht scheut.

So finden sich häufig mal latente SISTERS OF MERCY-Querverweise (‚Deal With The Devil‘, ‚Anywhere‘) oder auch mal ein wenig Rock ’n‘ Roll (‚Show No Mercy‘). Dominieren tut jedoch der Metal-Anteil, der sich in kräftigen Riffs und angenehmen Melodien manifestiert.Gelegentlich wird auch mal der eine oder andere Grunt eingestreut, insgesamt werden die Stücke aber von einer dunklen Singstimme getragen, die allerdings noch ausbaufähig ist. Hier fehlt die Kraft und gelegentlich auch mal der richtige Ton.

Auch die Drums könnten noch eine gehörige Portion Tighness vertragen, wogegen die Gitarren sauber eingespielt sind und auch in puncto Einfallsreichtum klar das Highlight von „Aspiring Worldwide Domination“ darstellen.

Die technischen Defizite werden zumGlück durch abwechslungsreiches Songwriting ausgeglichen, das besonders mit den starken Hooklines punkten kann. Dennoch hätte man an einigen Stellen noch deutlich straffen können, gerade die längeren Songs laufen sich nach einiger Zeit einfach tot.

Insgesamt lassen WRETCHED aber durchaus aufhorchen und brechen angenehm aus dem üblichen Horrorpunk-Schema aus. Obwohl Genre-Helden wie THE OTHER oder BLITZKID nach wie vor die Nase vorn haben, kann die Band ein erstes Ausrufezeichen setzen und dürfte alle ansprechen, die sich eine Metal-Variante der MISFITS vorstellen können und sich bei genrefremden Einflüssen nicht konsequent quer stellen.

Bestellen kann man „Aspiring Worldwide Domination“ für insgesamt € 11,50 auf der Homepage der Band.

15.01.2007
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