Yoth Iria - As The Flame Withers

Review

In YOTH IRIA haben sich zwei frühere ROTTING CHRIST-Mitglieder zusammengeschlossen. Genauer Jim Mutilator und The Magus, der noch bei NECROMANTIA aktiv ist. Die vergangene Zusammenarbeit bei Griechenlands Metal-Exportschlager Nr. 1 liegt allerdings auch schon 15 Jahre zurück. Anfang 2020 erschien mit „Under His Way“ bereits eine beeindruckende erste Drei-Song-EP des Duos, welches auf dem Debüt „As The Flame Withers“ etwas weniger ungestüm, dafür aber deutlich vielseitiger zu Werke schreitet.

YOTH IRIA himmeln keine aktuellen Trends an

YOTH IRIA haben für ihren Erstling aber noch weitere Musiker dazu geholt und fungieren eigentlich als Quintett, während der Kern der Band bestehen bleibt. Möglicherweise liegt es am langen Musikerdasein der Protagonisten, aber „As The Flame Withers“ wirkt aus der Zeit gefallen und dennoch irgendwie frisch. Klare Verweise zu anderen Bands sind schwer zu ziehen, aber ROTTING CHRIST dürfen vermutlich ebenso fallen wie VARATHRON. Wenngleich YOTH IRIA dem Keyboard und den tragenden Melodien mehr Raum geben als letztgenannte.

Damit wären wir beim Kern des Geschehens auf „As The Flmae Withers“ angelangt. YOTH IRIA legen sehr viel wert auf eine dichte, dunkle Atmosphäre. Unterstützt von den erwähnten Melodien, die in mitunter gar singenden Leads („Hermeti Circle“) münden, und einem eher gedrosseltem Tempo, entfalten sich eher Bilder von dunklen Gruften und alten Gemäuern. Das eigenwillige Krächzen von The Murg tut sein übriges, um dem Klangbild eine gewisse Schaurigkeit zu verleihen.

Allerdings können YOTH IRIA auch knackig sein. „The Mantis“ beispielsweise hält mit schrillem Gitarrensolo und einer gewissen Rotzigkeit einiges an Rockcharme parat. Das bringt Abwechslung ins Geschehen und zeigt eben, dass bei den beiden Köpfen noch mehr schlummert. Doch es bleibt eine Ausnahme, denn die Stärken liegen ganz klar woanders. Das zeigt das Album-Highlight „Tyrants“, das erst einen gewaltigen Spannungsbogen aufbaut, um dann im Refrain in einem der wohl größten Momente des Albums zu gipfeln – inklusive singender Gitarren und einer nicht zu verhehlenden Liaison mit klassischen Heavy-Metal-Einflüssen.

„As The Flame Withers“: Ein Albumtipp mit kleinen Abstrichen

Ein paar Filler können YOTH IRIA zwar nicht vermeiden und doch bleibt „As The Flame Withers“ ein sehr gutes Album. Schade, dass Griechenland in Sachen Black-Metal-Szene immer etwas unter dem Radar fliegt. Bleibt zu hoffen, dass YOTH IRIA die verdiente Aufmerksamkeit bekommt – eben auch, weil es keine gängigen Trend anhimmelt, sondern eine sehr eigenwillige und ja, auch rückwärtsgewandte Form des melodischen Black Metals offeriert. Tipp mit kleinen Abstrichen.

26.01.2021

Chefredakteur

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