Der große Monatsrückblick
Die Highlights, Gurken und News im Juli 2014

Special

Der große Monatsrückblick

Ein paar warme Worte vorab

Während beim Wacken O:A bereits nach zwölf Stunden der Vorverkauf für 2015 beendet war (alle 75.000 Tickets gingen über die virtuelle Ladentheke), befinden wir uns noch mittendrin in der Festivalsaison 2014. Nächste Woche startet in Dinkelsbühl das Summer Breeze, bei dem wir wieder prominent mit einem eigenen Stand vertreten sind. Für Euch die Gelegenheit, das ein oder andere Give Away abzustauben und uns mit Fragen zu löchern. Außerdem richten wir neben den Kollegen vom Hammer ein weiteres Mal auf dem Summer Breeze die Autogrammstunden aus, wo Ihr Eure CDs, Autogrammkarten oder Körperteile signieren lassen könnt. Lasst Euch einfach was einfallen!

Zugegebenermaßen polarisiert diese Band. Immer noch. Die Rede ist von KORN, die einst als Nu Metal-Wegbereiter galten, sich seit Jahren aber vornehmlich an Line-Up-Querelen aufrieb und versucht, musikalisch wieder in die Spur zu kommen. Das letzte Album „The Paradigm Shift“ machte diesbezüglich immerhin wieder Mut. Kollegin Nadine Schmidt geht jetzt einen Schritt zurück und beleuchtet alle Alben von KORN in ihrem Diskographie-Check. Lesenswert!

Hörenswert ist die neue CD der österreichischen Gasmasken- und Ziegenexperten BELPHEGOR. Bandleader Helmuth ist nach überstandener Krankheit wieder voll einsatzfähig und präsentiert uns die Klanggranate „Conjuring The Dead“. Unser Gasmasken-, Ziegen- und BELPHEGOR-Experte André Gabriel jedenfalls ist davon ganz hingerissen. Was haltet Ihr vom Album? Lasst es uns wissen. Beispielsweise auf dem Summer Breeze.

Wir sehen uns,

Eckart & metal.de

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Die Festivalhighlights bislang

FortaRock 2014

Goffertpark Nijmegen, 31. Mai 2014

Rock am Ring 2014

Nürburgring, 05.-08. Juni 2014

Rock im Park 2014

Zeppelinfeld Nürnberg, 06.-09. Juni 2014

Wave Gotik Treffen 2014

Leipzig, 06.-09. Juni 2014

Rock am Härtsfeldsee 2014

Dischingen, 27.-28. Juni 2014

Galerie mit 15 Bildern: W.A.S.P. - Rock am Härtsfeldsee 2014

Sauberg Meets Rock im Zwönitztal

Burkhardtsdorf, 28. Juni 2014

Under The Black Sun

Reiterhof Helenenau, 03.-05. Juli 2014

With Full Force XXI

Flugplatz Roitzschjora, Löbnitz, 04.-06. Juli 2014

Galerie mit 92 Bildern: Impressionen - With Full Force 2014

Rockharz Open Air 2014

Ballenstedt, 10.-12. Juli 2014

Galerie mit 76 Bildern: Impressionen: Autogrammstunden - Rockharz Open Air 2014

Die Highlights – Modern Metal / Progressive Metal

EVERY TIME I DIE wissen, wo der Hase langläuft. Schließlich sind die US-Amerikaner lange genug im Geschäft. Was die Mannen um Brüllwürfel Keith „Balls“ Buckley ebenfalls wissen: wie man gute Songs schreibt. Und so ist auch „From Parts Unknown“ – Studioalbum Nummer sechs – wieder eine runde Sache geworden. Unterm Hardcore-Mantel serviert der Fünfer variable und abwechslungsreiche Kost, die ordentlich Dampf auf dem Kessel hat. Entsprechend klar fällt das fazit des Kollegen Kostudis aus: „EVERY TIME I DIE liefern mal wieder ein überzeugendes Album ab, bei dem Fans blind zugreifen können – ebenso wie jeder andere halbwegs aufgeschlossene Freund harter Gitarrenmusik.

Auch ILL NINO haben schon alle Höhen und Tiefen des Business erlebt. Dennoch hat sich die Multi-Kulti-Truppe aus den USA nicht unterkriegen lassen. Mit „Till Death, La Familia“ legte das Sextett unlängst sein mittlerweile siebtes Studiowerk vor – und überzeugte darauf auf ganzer Linie. Rezensentin Tamara Deibler meint: „Es ist sehr erfrischend zu sehen, dass sich ILL NIÑO nach so langer Zeit treu bleiben und trotzdem stetig nach Entwicklung suchen. Solch kurzweilige 43 Minuten hört man selten.

Die Australier CONFESSION veranstalten auf ihrem neuen Werk „Life And Death“ ein munteres Sänger-wechsel-dich-Spielchen. Unter anderem brüllten hier Adrian Fitipaldes von den Genrekollegen sowie Landsleuten NORTHLANE als auch Ahren Stringer von THE AMITY AFFLICTION mit. Auch, wenn das Album das Rad nicht neu erfindet, bilanziert Kollege Richard Mertens: „Im Vergleich zu den vorherigen Alben der Band definitiv ein Schritt in die richtige Richtung und für jeden Hörer moderner Strömungen empfehlenswert.“

Wie man Metalcore ausgereift und griffig aufs Band bringt, haben im Juli fünf Herren aus Emden bewiesen. Auf ihrem zweiten Album „Chapter II“ konnten ELEGY REMAINS Kollegin Tamara Deibler mit einer gelungenen Mischung aus Hardcore, melodiösen Passagen, einem Schuss Göteborg-Death überzeugen. Entsprechend konstatiert Frau Deibler: „Eigentlich gibt es nur Eines zu bemängeln: Ein Intro und fünf Songs? Das ist zu wenig – mehr davon!

Die Highlights – Black, Pagan, Folk und Doom Metal

Letztes Jahr gab es eine erste EP, nun schiebt die Schweizer Black-/Death-Metal-Formation BÖLZER mit „Soma“ eine zweite hinterher, bevor es demnächst in voller Länge auf die Ohren geben soll. Und auch „Soma“ verheißt gutes: Tief in okkulten Charme getünchten, gerne flotten, aber nie chaotischen Blackened Death Metal bietet das Duo aus Zürich, und zwar so gut, dass sie definitiv als Top des Juli gelten müssen!

Und noch eine Platte, die eigentlich auch in anderen Bereichen auftauchen könnte, aufgrund der schwarzen Atmosphäre aber hier stehen darf: BASTARD FEAST entfesseln auf „Osculum Infame“ eine wilden, packenden und überaus stimmungsvollen Mix aus Black Metal, Death Metal, Sludge, Postcore und und und, wollen aber am liebsten einfach nur „Extreme Metal“ genannt werden, wie uns Gitarrist Taylor Robinson im Interview verrät. Ist uns recht, Fakt ist: BASTARD FEAST spielen richtig, richtig guten Extreme Metal. Punkt.

Stilmischmasch Numero drei: Auch die Kanadier RAGE NUCLÉAIRE (u.a. mit Lord Worm von ehemals CRYPTOPSY und Fredrik Widigs von MARDUK) sind nicht einfach einzuordnen. Ihr neues Album „Black Storm Of Violence“ hat weniger klassische Black-Metal-Melodien als sein Vorgänger „Unrelenting Fucking Hatred“, dafür ist es wütender, atmosphärischer und insgesamt einfach verdammt aggro – eine hammerharte Black-/Death-/Thrash-Metal-Mischung, die einfach hier in den Tops stehen muss.

Funeral Doom ohne Bass? Das geht? Oh ja, das geht, wie PROFETUS mit ihrem neuen Album „As All Seasons Die“ beweisen: Sie integrieren interessante, in diesem Genre selten gehörte Klangfacetten wie Pauken, Orgeln, Marschrhythmen. Zusätzlich haben die Finnen ein ausgeklügeltes Konzept ausgearbeitet und ihr Album darum gestrickt, sodass „As All Seasons Die“ nicht nur musikalisch ein Hinhörer ist, sondern auch lyrisch ein Genuss.

DSBM? Dieses Label steht, von wenigen Genre-Highlights abgesehen, vor allem für (gewollte oder ungewollte) Satire oder für Kinderzimmer-Borderline-Myspace-Black-Metal. Insofern ist es natürlich schön, dass sich auch mal wieder echte Könner der depressiv-suizidalen Black-Metal-Ausrichtung verschrieben haben: ÖMHETEN haben auf „Själv“ nicht nur einen großen Musiker namens Fredrik Norrmann (Ex-KATATONIA, Ex-OCTOBER TIDE) in ihren Reihen, sondern man hört auch zu jeder Sekunde, dass er nicht der einzige in der Band ist, der sein Handwerk beherrscht: Mit den limitierten Mitteln, die sich innerhalb des Depressive/Suicidal Black Metals etabliert haben, gelingt es dem schwedischen Quartett, Gefühle auszudrücken, die damit einhergehende Verschlossenheit zu verkörpern und den Hörer trotzdem einzufangen. Ein Muss für jeden, der von den letzten SHINING-Alben enttäuscht war!

Und zu guter Letzt: das Album eines Allstar-Projekts. Wer mit Doom oder Post-Metal etwas anfangen kann, dem dürfte bei folgender Aufzählung das Wasser im Munde zusammenlaufen: SHAPE OF DESPAIR, PANTHEÏST, RAPTURE, FALLEN, CRIPPLED BLACK PHOENIX, OFFICIUM TRISTE, THE 11TH HOUR, BARREN EARTH, HAMFERÐ, EYE OF SOLITUDE, SLOW. Das sind die Bands, von denen sich Musiker abgespalten haben, um unter dem Banner CLOUDS ein Album namens „Doliu“ zu veröffentlichen, das richtig viel kann. Mal eher im Death Doom Metal, mal im Epic Doom, mal mehr im Gothic Doom oder im Post-Rock verwurzelt, zeigen sich CLOUDS überaus facettenreich … und schlicht und ergreifend genial! Auch, wenn es letztlich keinen absoluten Übersong gibt.

Die Highlights – Death Metal, Dark Metal, Gothic Metal

Mit “Conjuring The Dead“ haben sich BELPHEGOR eindrucksvoll wieder zurückgemeldet. Dabei glänzt das Album mit ein paar neuen Ideen und einer Band in Bestform. Und auch wenn die gesamte Spielzeit ein wenig länger hätte ausfallen können, so zeigen die Österreicher wer im Bereich Blackened Death Metal das Sagen hat.

Fast ein viertel Jahrhundert haben LACRIMOSA bereits auf dem Buckel, was sich natürlich auch in  der Anzahl an Hits niederschlägt. Insofern bietet die Formation mit “Live In Mexico City“ ein umfangreiches und soundtechnisch einwandfreies Live-Dokument, welches jeden Fan zufriedenstellen dürfte.

Man hätte sich sicherlich einen kürzeren Titel als “Some Nightmares Take You Aurora Rainbow Darkness“ für ein Album einfallen lassen können, aber VAMPILLIA wählen lieber einen anderen Weg. Dabei präsentieren uns die Musiker ein durchweg emotionales und mitreißendes Stück Musik, welches den Hörer fängt und nicht mehr los lässt.

Wenn es um okkulten, düstern Death Metal geht, dann kommt man an NECROS CHRISTOS nicht vorbei. Dabei begeistern die Musiker auf ihrer neuen EP namens “Nine Graves“ nicht nur mit neuen Songs, sondern auch mit Neuaufnahmen älterer Stücke. Das sich dazu noch ein paar instrumentale Zwischenspiele gesellen unterstreicht nur ein weiteres Mal mit welcher Ausnahmeband man es hier zu tun hat.

20 Jahre sind BURDEN OF GRIEF schon im Rennen. Dabei haben die Jungs die Szene immer mal wieder kräftig aufgemischt, was ihnen mit ihrem Geburtstags-Album “Unchained“ auch sicherlich wieder gelingen wird. Ganz im schwedischen Melodic Death Metal verwurzelt zeigt die aus Kassel stammende Formation wie sich auch nach zwei Jahrzehnten noch griffige Musik schreiben lässt. Wenn es so weitergeht, dann freuen wir uns auf die nächsten 20 Jahre mit BURDEN OF GRIEF!

Die Highlights – Heavy, Power und Thrash Metal

Der Juli steht ganz im Zeichen der alteingesessenen Bands. Mit JUDAS PRIEST, GRAVE DIGGER sowie HAMMERFALL konnten gleich drei Alben von Szenegrößen hohe Wertungen abgreifen. Das mit Spannung erwartete neue Album von JUDAS PRIEST stellt für viele Fans eine Rückorientierung dar und “Redeemer Of Souls” wird entsprechend abgefeiert. Andere bemängeln hingegen, dass die Band nicht ähnlich mutig zur Sache geht wie auf dem Vorgänger “Nostradamus”. Unter dem Strich ist es aber wohl so, wie Kollege Endres sagt: “Redeemer Of Souls” ist feinster traditioneller Heavy Metal.

Die Gladbecker GRAVE DIGGER begeisterten unseren Herrn Volksdorf sogar derart, dass er für “Return Of The Reaper” die Höchstnote locker macht. Vor allem – man mag es in diesem Kontext fast nicht glauben – die allgegenwärtige Abwechslung und der Facettenreichtum haben unseren Redakteur von dem Album überzeugt. Sollte man als Traditionsmetaller mit Hang zu teutonischem Stahl unbedingt anhören.

Auch HAMMERFALL sind nach einer Pause wieder am Start. Das etwas irritierend betitelte “(r)Evolution” bietet dem Fan genau das was er von seinen Helden erwartet: die pathetischen Texte, Riffs mit Hang zum Kitsch und hymnische Ohrwürmer. Mal ehrlich, so gut und anders “Infected” war, HAMMERFALL wollen so wie auf dem aktuellen Album hören. Kollege Michael Stalling sieht das genau so, schreibt acht Punkte unter das Review und bescheinigt der Band ihre beste Platte seit 2005 aufgenommen zu haben.

34 Minuten Spielzeit sind nun sicherlich nicht die Welt, manchmal reichen sie aber aus, um den Rezensenten zu überzeugen. So geschehen im Fall GAME OVER. Die italienischen Thrasher überzeugen unseren Eugen durch Adrenalin, die passende Attitüde, Aggression sowie eine ordentliche Portion Unbekümmertheit. Innovatives gibt es auf “Burst Into The Quiet” nicht zu bestaunen, dafür aber ordentlich einen auf die Mappe. Thrasher, was willst du mehr? Reinhören, Leute.

Das war nix – die Gurken im Juli

CHARMING TIMURs CD „A Brief Moment Of Existence“ lässt immerhin erahnen, was möglich gewesen wäre, wenn. Wenn der Herr hinter CHARMING TIMUR nicht „mit dem sprichwörtlichen Hintern bei jeder Gelegenheit einreißt, was er sich an anderer Stelle aufbaut“, wie Kollege Falk zusammenfasst.

 

Dünne Gitarren, dünne Synthies, dünnes Klavier, dünne Melodien – das ist „Transcending The Blue And Drifting Into Rebirth“ der spanischen Kajalträger RAINOVER. Kollege Alex Klug meint: „Irgendwas läuft hier doch falsch?!“

 

Sieht aus wie ein Witz, hört sich an wie ein Witz, und dazu gibt es noch eine trashige „Deathumentary“: OGRE liefern mit „Bastards Of Death“ also die Vollbedienung ab. Nur leider im negativen Sinn.

 

Langatmig, zäh, wenig spannend: „EXCRUCIATION verzetteln sich auf „[G]host“ am laufenden Band und bieten halbgare, ausdruckslose Kost ohne Spannung oder Dynamik, aber dafür mit jeder Menge Eintönigkeit.“ Besser weghören.

 

Sänger Christian Bartolacci klingt auf „Goodbye Nation“, als habe er Schnupfen. Oder doch nicht? Egal – Kollege Jakob Volksdorf fasst zusammen: „Es nervt, es stört, es klingt einfach nicht stimmig.“ Wenigstens kommt am Ende Ralf Scheepers vorbei und rettet den Track „My Dying Queen“. Leider zu wenig.

Die wichtigsten News des Julis im Überblick

Neuigkeiten, Neuigkeiten, Neuigkeiten rund um eure Lieblingsmusik gab es auch im Juli. Hier die wichtigsten News. Fangen wir wieder mit den schlechten Nachrichten an:

Blues Legende Johnny Winter ist leider im Alter von 70 Jahren gestorben. R.I.P. Bluesman!

Auch Tommy Ramone von den RAMONES weilt leider nicht mehr unter uns. R.I.P.!

Und auch auf dem Wacken Open Air verstarb ein 19jähriger bei einem Verkehrsunfall.

OBSCURA stehen ohne Gitarrist und Schlagzeuger da. Auch bei CRADLE OF FILTH ist der Gitarrist raus. Und auch bei SYSTEM OF A DOWN scheint es Probleme in der Band zu geben.

TOOL sehen sich langsam genötigt, die lange Wartezeit für das neue Album zu erklären.

Nun die wichtigsten guten Nachrichten im Juli:

Die Metal Titanen BLACK SABBATH heimsen Platin ein.

MUSTASCH erfreuen die deutschen Fans mit einer Hymne für die Nationalelf.

GOD DETHRONED gibt es wieder, während OVERKILL die Charts stürmen.

Und neue Alben kündigen sich an von den FOO FIGHTERS, MACHINE HEAD, NIGHTWISH, SLIPKNOT, CANNIBAL CORPSE, ACCEPT, THE HAUNTED, EXODUS mit einem Gastbeitrag von Kirk Hammett und NACHTMYSTIUM sowie die Memoiren von OZZY OSBOURNE.

Zu guter Letzt noch die wichtigsten News von der Festival-Front:

Beim SUMMER BREEZE ist der Geländeplan online, es gibt Infos zum Dialysezentrum, die Anreise für Gruppen und Nachzügler wurde erleichtert,Tickets sind kaum noch verfügbar, und weitere Infos zur Anreise mit dem PKW.
Der finale Spielplan von ROCK’N’HEIM ist online http://www.metal.de/rock/news/rocknheim/58415-finaler-spielplan-online/

Und das EUROBLAST bestätigt die letzten Bands und startet eine Crowdfunding Kampagne zur Eigenrettung.

Top Ten: Diese Platten rotierten im Juli in unseren Anlagen

Jakob Volksdorf:

Tamara Deibler:

Alex Klug:

Sven Lattemann:

06.08.2014
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