Der große Monatsrückblick
Die Highlights, Gurken und Skurrilitäten im Mai 2014

Special

Der große Monatsrückblick

Endlich ist er da …

… der neue ARCH ENEMY-Silberling „War Eternal“ und damit Album Nummer eins nach Angela Gossow. Diskussionen gibt es zuhauf: Ist Neusängerin Alissa White-Gluz besser als unser aller Angie? Ist das Album gar das beste bisher aus dem Hause ARCH ENEMY, wie Kollege Theo nach eingehender Analyse in den Raum wirft? Und vor allem: Hören sich die Riffs jetzt nach alten CARNAGE oder mittleren CARCASS an? Hier gilt wie immer: Am besten ist es, man bildet sich seine eigene Meinung.

Das gilt eigentlich auch bei SABATON. Eigentlich. Kollege Michael hat dem neuen SABATON-Heldenepos „Heroes“ aber tollkühn nur magere fünf Punkte verpasst. Und das, obwohl es in den Charts direkt hoch eingestiegen ist und eigentlich … nein, die Schweden haben wohl einfach nicht ihr bestes Album abgeliefert, und dies äußert sich in der Rezension in Vokabeln, wie „Kitsch“, „Schlager“ und „Rohrkrepierer“. Trotzdem gibt es auch Versöhnliches zu berichten: „Fans der Schweden dürfte auch die neue Scheiblette munden.“

Ob das auch die Quintessenz des kommenden OPETH-Albums ist? Das trägt den Titel „Pale Communion“, soll im August erscheinen, und Mikael Åkerfeldt hat vorsorglich verkündet, dass darauf keine Growls zu hören sein werden. Im Vergleich zu „Heritage“ also nicht Neues, aber bei nicht wenigen Fans hielt sich die Hoffnung, dass dies ein Experiment war, ein singuläres Ereignis, ein Ausrutscher. Was verheißt also der erste vorab veröffentlichte Song „Cusp Of Eternity“? Taugt die Platte etwas? Im August wissen wir mehr.

Bis dahin ist noch ein wenig Zeit, und die ist reichhaltig gefüllt mit Events – vor allem unter freiem Himmel und an der frischen Luft. Genau: Der Sommer steht vor der Tür und damit auch die Festivalsaison. Das Fortarock in Holland und das Out & Loud in Geiselwind sind bereits passé, das Wave Gotik Treffen, die Zwillingsfestivals Rock am Ring (dieses Jahr zum letzten Mal am Nürburgring) und Rock im Park sowie das Rock Hard Festival im Amphitheater Gelsenkirchen stehen in den Startlöchern. Es geht Schlag auf Schlag – und wir stürzen uns ins Getümmel und bringen Euch frische Bilder und Berichte von vielen dieser Festivals. Haltet einfach die Augen offen.

Eckart & metal.de

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Die wichtigsten News des Aprils im Überblick

Neuigkeiten, Neuigkeiten, Neuigkeiten rund um eure Lieblingsmusik gab es auch im April. Zuerst wieder die schlechten Nachrichten, von welchen es im Mai glücklicherweise nicht allzu viele gab:

H.R. Giger, Alienschöpfer, Coverkünstler (u. a. CELTIC FROST, TRIPTYKON), starb im Alter von 74 Jahren an den schweren Verletzungen eines Sturzes. Ruhe in Frieden!

Bei einem Konzert von MISS MAY I in New York ist ein Fan gestorben. Alberto Scott, so der Name des Fans, wurde beim Stagediven nicht vom restlichen Publikum aufgefangen und verletzte sich dabei so schwer, dass er kurz darauf im Krankenhaus verstarb.

James Root darf nicht mehr bei STONE SOUR mitmachen, ist aber wohl noch immer bei SLIPKNOT.

Auch bei WARBRINGER drehte sich das Besetzungskarussell, John Laux und Carlos Cruz sind nicht mehr Teil der Band.

BLACK SABBATH stellen in Frage, ob die anstehenden Konzerte die allerletzten des Birminghamer Urgesteins sein werden. Tony Iommi kann zumindest nicht mehr im aktuellen Ausmaß Touren, was angesichts seines Alters und seiner Krebserkrankung auch mehr als verständlich, wenn auch sehr schade ist.

Natürlich gab es auch einige erfreuliche Nachrichten:

JUDAS PRIEST beehren uns tatsächlich mit einem neuen Album namens „Reedemer Of Souls“ und geben die Trackliste bekannt. Dazu präsentieren sie auch gleich noch den zweiten Song.

NACHTMYSTIUMs Blake Judd macht weiter, allerdings doch nur mit HATE MEDITATION.

Aufatmen kann Zakk Wylde, dessen am 14. März gestohlene 10.000-Dollar-Gitarre wieder aufgetaucht ist.

Bei QUEENSRŸCHE sind inzwischen die Namensrechte geklärt und ein neues Album ist auch in der Mache.

ORPHANED LAND feiern das 10-jährige Jubiläum von „Mabool“ mit speziellen Shows, bei denen das gesamte Album gespielt wird.

EQUILIBRIUM stellen mit Dom R. Crey ihren neuen Gitarristen vor, RAGE feiern live ihr 30jähriges Jubiläum (wir präsentieren), und THE BOSSHOSS gewinnen den „World Music Award“!

„Heroes“ von SABATON erobert die Welt, na – zumindest die Charts!

Die Meldungen an der Festivalfront lassen auch nur langsam nach:

Beim Summer Breeze Open Air tut sich wieder einiges: ORCHID müssen absagen, mit BLUES PILLS konnte aber sogleich hochwertiger Ersatz verpflichtet werden. Inzwischen wurden auch UNLEASHED, SEPTIC FLESH und OF MICE AND MEN bestätigt. Die Party Stage wurde zu Ehren des leider Ende September 2013 verstorbenen Geschäftsführers und der Szeneikone Michael „Mr. T“ Trengert in „T Stage“ umbenannt. Ehre, wem Ehre gebührt!

Beim Euroblast konnten noch ANIMALS AS LEADERS und TESSERACT, sowie HEART OF A COWARD, HYPNO5E, MIKE DAWES, BEAR, THE MARS CRONICLES, FUCK YOU AND DIE und PLACENTA verpflichtet werden.

Die Tagesaufteilung vom RockHarz Open Air steht.

ORCHID müssen auch beim Party.San absagen, dafür kommen THULCANDRA und CASHLEY, sowie ENTOMBED A.D.

Die Spielzeiten für Rock am Ring und Rock im Park sind online.

Ebenso beim Under The Black Sun, leider ohne WILDERNESSKING, dafür mit MORIBUND OBLVION.

Und auch die Veröffentlichungswut lässt trotz immer weiter rückgehender CD-Verkäufe einfach nicht nach: BLUES PILLS veröffentlichen das selbstbetitelte Album am 25. Juli, TANKARD geben mit „Fooled By Your Guts“ einen Ausblick auf „R.I.B.“,  QUINTESSENCE MYSTICA bringen ihr zweites Album an den Start , MONUMENTS stellen mit „I, The Creator“ einen Song vom neuen Album „The Amanuensis“ vor. Die US-Technical-Deather ORIGIN hauen „Omnipresent“ am 4. Juli raus, ELUVEITIE kehren zurück zu den Ursprüngen und enthüllen die Trackliste. DEN SAAKALDTE veröffentlichen ihr zweites Werk. Auch KING OF ASGARD, HARD RIOT, THE CHANT, VADER, DYNAMITE, BRIAN SETZER, SONIC SYNDICATE, BURY TOMORROWVOODOO GODS, ENTOMBED A.D.ARCH ENEMY, EQUILIBRIUM, ALESTORM und SEPTICFLESH werden in Kürze um eure Gunst buhlen. Weiter werden noch HAMMERFALL und OPETH folgen.

In den fernen Sternen liegen noch die kommenden Alben von METALLICA und MACHINE HEAD.

Die Highlights – Black, Pagan, Folk und Doom Metal

Der Sommer hat sich noch nicht durchgesetzt, aber die Tage werden wärmer, die Sonne sticht gleißend hell vom Himmel herab – also machen wir es an dieser Stelle kurz und lassen die Alben sprechen, die sich anschicken, Sommer und Sonne auszusperren und Dunkelheit und Finsternis regieren zu lassen. Glücklicherweise hatte auch der Mai genug hervorragende Alben dieser Art: Wir präsentieren die Hightlights aus den Bereichen Black, Pagan und Doom Metal.

Dass man nicht zwingend gen Norden schauen muss, um wahre Perlen des Black-Metal-Genres zu finden, sollte mittlerweile jedem Anhänger des Genres klar sein, dessen musikalischer Horizont nicht bei „A Blaze In The Northern Sky“ anfängt und bei „De Mysteriis Dom. Sathanas“ aufhört. Auch Frankreich hat uns mit Bands wie DEATHSPELL OMEGA oder BLUT AUS NORD bereits einige Höhepunkte beschert – und in die Reihe gesellen sich nun CAINAN DAWN mit ihrem zweiten Album „Thavmial“. Darauf bieten sie ursprünglichen und weitestgehend unverfälschten Black Metal, kombiniert mit reichlich Härte, flankiert von okkultistisch anmutenden Intros (angenehm kurz) und Outros, ergänzt durch wenige Death-Metal- und einige Doom-Momente – und damit haben sie bereits jetzt ein weiteres Black-Metal-Highlight des Jahres 2014 geschmiedet.

Stagnation herrscht beim süddeutschen Ein-Mann-Projekt INFESTUS eigentlich höchstens in Bezug auf die Qualität der Veröffentlichungen. Kein Werk klingt wie das andere, und so ist auch INFESTUS‘ viertes Album „The Reflecting Void“ wieder einmal ein Ohrenschmaus für jeden, der seinen Black Metal nicht mit Scheuklappen hört. Denn als Black Metal kann man die Musik des Alleinunterhalters Andras sowieso nur noch einigermaßen trefflich bezeichnen, auf „The Reflecting Void“ finden sich auch viele andere Einflüsse. Die jedoch sind nie „einfach so“ vorhanden, sondern immer song- und atmosphäredienlich eingebaut – und sie machen dieses Album – Black Metal hin oder her – zu einem Highlight des dunkelschwarzen Bereichs im Mai.

Lange haben sie auf weitere Lebenszeichen von sich warten lassen, im Mai war es dann endlich soweit – AGALLOCHs fünftes Album „The Serpent & The Sphere“ ist erschienen. Und das vereint nicht nur alle Trademarks, die man von der Band kennt und die man von ihr hören will, sondern es vereint sie auf eine Weise, die stets voranschreitet, jegliche Genregrenzen durchbricht und das Album so auf eine Stufe mit Alben wie NEGURA BUNGETs „Om“ oder ENSLAVEDs „Ruun“ stellt, auf jeden Fall jedoch mit den früheren AGALLOCH-Alben. Highlight, klare Sache – egal, ob man das jetzt Folk Metal, Black Metal, Folk Black Metal oder sonstwie benennen will.

Klare Sache, mit einer EP pro Jahr macht man mehr Kohle als mit einem Album alle zwei Jahre. So veröffentlichen die US-Doomster DOWN seit 2012 fleißig EPs – worin sich jedoch die neue unterscheidet, ist, dass es die erste Veröffentlichung der Band ohne Bartträger Kirk Windstein ist. Trotzdem haben die Mannen aus New Orleans es glücklicherweise geschafft, alle Trademarks von DOWN auf „IV – Part II“ zu vereinen, zwar so massenkompatibel wie auf den letzten Veröffentlichungen, aber mit einer Menge Spielfreude.

Natürlich gab es im Mai nicht nur von einer Doom-/Sludgeband aus New Orleans zu hören, sondern gleich von dreien – Numero zwei in der Reihe ist EYEHATEGODs selbstbetiteltes fünftes Album (und ihr erstes seit 14 Jahren). Klare Sache, die Band ist zurück – und wie! Kranke, abgründig fiese und heavy-rohe Sludge-Hymnen, fernab jeglicher Schönheit. EYEHATEGOD geben sich auf Langrille Nummer fünf ekelig, dreckig, finster und gemein. Also genau so, wie wir sie haben wollen.

Und die Dritte im Bunde – CROWBARs neues Album „Symmetry In Black“. Wie auch EYEHATEGOD feiern CROWBAR dieses Jahr ihr 25-jähriges, und wie EYEHATEGOD feiern sie das mit einem Album, das sich gewaschen hat: „Symmetry In Black“ ist CROWBAR pur, das Album vereint fette Riffmonster mit Ohrwurmrefrains und bietet eine Vielseitigkeit, wie es sie bei dieser Band bisher nicht gab. Und das mit viel Seele und auf emotional sehr intensive, fesselnde und mitreißende Weise.

Von Doom und Sludge zurück zum Black Metal – dort hat sich nämlich mit „Kapittel II: Faen I Helvete“ die internationale Freundschaft DEN SAAKALDTE nach fünf Jahren ohne Album stärker denn je zurückgemeldet. Nahezu in Perfektion wird traditioneller norwegischer Black Metal mit gewetzten, hundsgemeinen, schweren Riffs aus anderen Subgenres verknüpft, man wechselt zwischen stimmungsvoller Geradlinigkeit und forderndem Facettenreichtum, Abnutzungserscheinungen werden durch Entdeckungslust ersetzt.

Nicht immer muss man bei einem Album viele Worte verlieren – SUFFERINGs „Chaosatanas“ ist einfach purer, ungehobelter Black Metal der Schule VENOM und früher MAYHEM. Punkt, keine weiteren Erläuterungen notwendig … entweder man liebt es oder eben nicht.

Ein Cover wie das oben abgebildete, Vergleichsbands wie BESTIAL WARLUST, BLACK WITCHERY oder PROCLAMATION – könnte man einen Krieg musikalisch gewinnen, SACROCURSE hätten mit ihrem ersten Album „Unholier Master“ gute Chancen. Meint zumindest Kollege André. Zwar ist das Material auf dem Album nicht allzu abwechslungsreich, aber hey, bei solch einem wilden War-Metal-Geprügel kann eine gutee halbe Stunde Spielzeit auch völlig ausreichend sein. Treffer, versenkt!

Es ist ihr erstes Album, eine Demo oder dergleichen gab es vorher nicht zu hören – und trotzdem haben amerikanischen Melodic Black Metaller VALDRIN mit „Beyond The Forest“ einen ordentlichen Gewaltzer auf’s Parkett gelegt: Kein Nackendrücker wirkt halbgar, kein atmosphärischer Versuch wirkt preiswert und kein Song ist überladen – bemerkenswertes Songwriting in perfekt austariertem Soundgewand.

Die Berliner LIGHT machen auf ihrem ersten Album „The Cult Of Light“ nicht einfach nur Death Doom Metal, sondern sie lockern ihren Stil ein um’s andere Mal auf: durch schnellere Death-Metal-Passagen, durch Post-Rock-Einflüsse, durch Riffs, die an Funeral Doom erinnern, und durch einige andere kompositorische Feinheiten. Und genau das macht „The Cult Of Light“ zu einem Highlight, denn der Abwechslungsreichtum, die Dynamik, die Vielfalt an Ideen sind beeindruckend. Klares Highlight!

Ach, was war „Ordo Ad Chao“ doch damals für ein Zankapfel – die einen fanden’s wegen seiner Atmosphäre gut, die anderen aufgrund der Nicht-Musikalität strunzlangweilig. Und nun so ein Nachfolger: MAYHEMs fünftes Album „Esoteric Warfare“ hat tatsächlich das Potential, beide Lager miteinander zu vereinen, denn es ist nicht nur atmosphärisch vertonte Dunkelheit, sondern auch wieder ein wenig musikalischer und zugänglicher. Rezensent André Gabriel geht sogar so weit, „Esoteric Warfare“ als bestes MAYHEM-Album nach „De Mysteriis Dom Sathanas“ zu bezeichnen. Klare Sache, um die garstige Sonne aus dem eigenen Wohnzimmer auszusperren, gibt es kein besseres Album. Außer halt vielleicht „De Mysteriis Dom Sathanas“.

Die Highlights – Modern Metal

Insgesamt gesehen war der Mai nur mit wenigen Höhepunkten gesegnet. Wir haben euch in der Folge aber zwei Alben herausgepickt, die Modern-Metal-Freunde unbedingt antesten sollten. Mit dabei: ein alter Bekannter.

Nach dem mäßigen letzten Werk „The Union Of Crowns“ konnten sich die Briten auf ihrem dritten Album „Runes“ wieder steigern. Wie Kollege Stephan urteilt, agieren BURY TOMORROW wesentlich intensiver, eingängiger und eigenständiger, als noch auf dem Vorgänger-Album. Für alle, die noch zweifeln, hat der Kollege am Ende noch folgende Orientierungshilfe parat: „Klarer Tipp für jeden, der KILLSWITCH ENGAGE auch mit Howard Jones am Mikro mochte und dem sich bei dem Gedanken an die mittleren CALIBAN-Alben nicht die Fußnägel hochbiegen.“

Michael Bøgballe dürfte dem ein oder anderen Genre-Liebhaber ein Begriff sein. Seinerzeit lieh der sympathische Shouter den Dänen MNEMIC seine Stimme – und verhalf der Band zum Durchbruch. Nun hat er mit SCAMP eine neue Spielwiese gefunden. Auf ihrer aktueller Platte „The Deadcalm“ serviert die Truppe absolute Killersongs, die obendrein auch noch mit einer superben Produktion daherkommen. Folglich ist Kollegin Nadine am Ende ganz überrascht, wie schnell der Spaß vorbei ist.

Die Highlights – Death Metal, Dark Metal, Gothic Metal

Eindeutiges Highlight des Monats sind für uns im Bereich Death Metal ARCH ENEMY mit ihrem neuen Langeisen „War Eternal“. Nach dem Wechsel am Gesangsposten überzeugt die Kombo mit nicht weniger als ihrem bis dato besten Album. So viel Abwechslung, Dynamik und Spannung gab es im Hause der Schweden schon lange nicht mehr!

VALLENFYRE schaffen es gekonnt, mit „Splinters“ ihr durchaus hervorragendes Debüt in den Schatten zu stellen. Death Metal, Crust und Doom vermischen sich zu einer atmorsphärischen und bösartigen Mixtur, welche den Geist der 80er atmet, aber dabei immer vielseitg, dynamisch und grimmig wirkt. Dabei ist „Splinters“ in jeder Hinsicht noch extremer, als man VALLENFYRE bisher gekannt hat.

Dass man mit ihm noch immer rechnen muss, demonstriert das Urgestein VADER in Form der Abrissbirne „Tibi Et Igni“. Auch wenn sich bei den Polen nicht viel geändert hat, so überzeugen die Musiker mit einem spannenden und wuchtigen Album, welches genau das bietet, was jeder Fan erwartet.

Auch MISERY INDEX haben mit „The Killing Gods“ ein neues Eisen im Feuer. Dabei überraschen die Amerikaner mit einigen ungewohnten Neuerungen, welche sich aufgrund der technischen Finesse sicherlich nicht beim ersten Hören erschließen lassen. Aber sobald man „The Killing Gods“ die nötige Zeit gewährt, entwickelt sich das Album zu einem wahren Vorschlaghammer.

DOOM:VS waren schon von jeher ein Leckerbissen für Doom-Fans. Auch „Earthless“ reiht sich dabei in die durchweg großartige Discographie des Herrn Ericson (DRACONIAN) ein. Zwar nicht mehr ganz so trist wie die früheren Werke fokussiert sich „Earthless“ auf epische und zeitlose Melodien. Diese sorgen für Gänsehaut am laufenden Band und vermitteln somit auch im Frühling ein wunderbar herbstliches Flair.

Die Highlights – Heavy, Power und Thrash Metal

Tommy Victor hat mit seiner Band PRONG so ziemlich alle Höhen und Tiefen des Business abgegrast, umso erfreulicher ist es, dass sich die Band mit „Ruining Lives“ noch einmal aufrafft und den Fans ein starkes Album kredenzt. Kollege Anton ist sich sicher, dass die Platte musikalisch zu den Highlights der PRONG-Diskographie zählt, soundmäßig aber für viele Fans eher gewöhnungsbedürftig ist. Egal, wir freuen uns, dass man mit der Band wieder rechnen kann.

Ob es auf den Alkoholverzicht von Mainman Zakk Wylde zurück geht, dass die neue Scheibe von BLACK LABEL SOCIETY relaxter und melodischer daher kommt, lassen wir einmal dahingestellt. Fakt ist, dass die Amis sich mit „Catacombs Of The Black Vatican“ ein vielschichtiges Album aus den staubigen Ärmeln geschüttelt haben. Sogar Balladen zum Niederknien gibt es zu hören, wie Kollege Endres herausstellt. Wenn das mal nichts ist.

Jaha, auch in Spanien wird gethrasht. Ein Beispiel hierfür sind CRISIX, die unseren Azubi Jakob Volksdorf mit wildem und ungestümen Songwriting überraschen, so dass er gar nicht anders kann, als neun Punkte unter das Review zu setzen. Verdient hat es „Rise…Than Rest“ mit Sicherheit, denn die Spanier haben einen klaren Weg vor Augen, den sie ohne Rücksicht auf Verluste zu gehen bereit sind.

Schweden und kein Ende was den traditionellen Heavy Metal angeht. Man hat den Eindruck, dass im Monatstakt talentierte Bands an die Oberfläche gespült werden. Im Mai heißt die Band AMBUSH und hat mit „Firestorm“ ein wirklich feines Scheibchen traditionellen Stahls zur Diskussion gestellt. Fans von ACCEPT, SAXON, ENFORCER und/oder Bier werden an diesem Album schwerlich vorbei kommen. Wir sind gespannt, was da noch kommen mag.

Die Highlights – Post-Rock/-Metal, Avantgarde, Experimental, Prog

 

Sie gehören zweifelsfrei zu den ganz großen Künstlern des tieftraurigen, atmosphärischen Rocks: die Briten ANATHEMA. Mit ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum „Distant Satellites“ erweisen sich die Emotionskünstler wieder einmal als geschmacksicher und von niveauvoller Klasse. Rezensent Markus bilanziert: Die Platte „lädt ein zum Entspannen, zum Fallenlassen.“ Das wohl treffendste Schlusswort hat der Kollege sich dann für ganz zuletzt aufgehoben: „Wunderschön!“

Im Vorfeld der neuen Lantlôs-Platte „Melting Sun“ gab es einige Veränderungen: Markus „Herbst“ Siegenhort und Stephane „Neige“ Paut beendeten ihre Zusammenarbeit, Herbst übernahm wieder die alleinige Federführung. Auf dem neuen Werk sind die Black-Metal-Tendenzen nun vollkommen verschwunden, anno 2014 bewegen sich LANTLÔS in Ambient- und Post-Rock-Gefilden. Kollege Anton zieht folgendes Fazit: „Post-Rock-Freunde und Liebhaber weitläufiger Soundlandschaften […] sollten mit dieser Scheibe zweifelsfrei glücklich werden.“

 

Das belgische Quartett QUANTUM FANTAY liefert mit „Terragaia“ ein überzeugendes Album ab, das vor allem mit ausgeprägter Spielfreude punkten kann. Und am Ende seines Reviews schickt Rezensent Alex noch eine Warnung an die Prog-Polizei: „Jungs, wenn ihr nicht offen für psychedelisch-abgedriftete Klangwelten seid, dann bloß Finger weg! Hier wird zwar ganz klar aufgezeigt, was im Prog noch möglich ist, allerdings mit einem – wie sagt man so schön – ‚totally different approach‘.“

 

Hinter dem Banner KXM verbergen sich Ray Luzier (KORN, Ex-ARMY OF ANYONE, Ex-DAVID LEE ROTH), Doug Pinnick (KING’S X) und George Lynch (LYNCH MOB und ex-DOKKEN) – musikalische Erfahrung ist in dieser Truppe also ausreichend vorhanden. Rezensentin Nadine hebt in ihrer Besprechung des Debüts „KXM“ zudem heraus, dass „die Platte vor Energie sprüht und die Hingabe zur Musik jederzeit greifbar ist“. Die Güte dieses stilistisch vielfältigen Cocktails aus Alternative, Southern und Prog schätzt die Kollegin wie folgt ein: „Die drei begnadeten Typen agieren schon auf einem ganz eigenen Level.“

 

THE CHANT sind nach wie vor ein Geheimtipp – zu Unrecht! Denn nach dem starken Vorgänger legt die siebenköpfige Truppe nun mit „New Haven“ das nächste herausragende Album nach. Auch der Kollege Tobias ist in seiner Rezension hin und weg von den düster-melancholischen Kompositionen: „Hier verbinden sich ungekünstelte Emotionen mit echtem musikalischem Talent. Nach „A Healing Place“ überzeugen THE CHANT abermals mit einem klasse Album.“

 

DIVINE CHAOS legen mit ihrem Debüt „A New Dawn In The Age Of War“ einen starken Tonträger vor, der verschiedenste Stilistiken verbindet. Die Mixtur beschreibt Rezensent Tobias so: „Es gibt progressives MESHUGGAH-Riffing, DEATH-Leads und die messerscharfe Brutalität einer Band wie CARCASS.“ Zudem bilanziert der Kollege: „Der Sound ist modern und das Songwriting trotz aller Progressivität schlüssig und zweckdienlich. Hoffentlich wird man in Zukunft noch einiges von dieser vielversprechenden Combo hören.“

Die Gurken im April

So viele Highlights – und dabei so wenige Pleitegeier. Nur ein Album kann als richtig schlecht verbucht werden (d.h. 3/10 oder schlechter), ansonsten gab es mit diversen 4/10ern lediglich ein paar Platten im unteren Mittelfeld. Die listen wir euch aber natürlich trotzdem mit Freude nochmal auf:

Wölfe hier, Wölfe da, Wölfe überall: WOLFWOLF haben auf ihrem Album „Homo Homini Lupus“ ein „Konzept“ rund um das Thema des Wolfes aufgebaut, aber nicht wirklich, sondern nur so ein bisschen. Irgendwie. Es geht überall um Wölfe, aber nicht thematisch in eine Erzählung verpackt (oder ähnliches), sondern einfach nur auf pseudowitzig getrimmt. Schade, wenn man dann nicht einmal musikalisch was zu bieten hat: „Man fühlt sich wie der einzige Gast im 3D-Kino, der keine Brille mehr abgekriegt hat. Wer soll diese Platte gezielt auflegen, wenn es drölfmillionen andere, bessere Platten gibt?“

Fast 70 Minuten Laufzeit, aber kaum schnellere Passagen – und dabei haben wir es nicht mal mit einem Doom-Metal-Album zu tun, sondern mit einer (Post-/Melodic-)Black-Metal-Platte. Und so bieten ZEUGEN DER LEERE auf ihrem Album „Seelenwanderer“ nur wenige Momente, die aufhorchen lassen, was aber bei einer Spielzeit von über einer Stunde einfach viel, viel zu wenig ist.

Wer sowohl auf DIMMU BORGIR als auch auf EPICA steht, der kann es mit den Spaniern RETRIBUTION und ihrem Album „Corpus Antichristi Y3K“ mal versuchen – oder es lassen und zu DIMMU BORGIR und EPICA greifen. Denn obwohl das Album seine Momente hat, können RETRIBUTION zu keiner Sekunde mit den großen Vergleichsbands mithalten, „es fehlt an Bombast, an epischen Momenten und an eingängigen Refrains. Und an weniger nervigem Gesang. Also quasi an allem, was diese(s) Genre(s) ansonsten reizvoll macht.“

Top Ten: Diese Platten versüßen uns den Frühlingsanfang

Michael Stalling:

 

 

 

Falk Wehmeier:

 

 

Marek Protzak:

 

 

André Gabriel:

 

04.06.2014
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