Der große Monatsrückblick
Die Highlights und Gurken im Oktober 2014

Special

Der große Monatsrückblick

Ein paar warme Worte vorab …

Liebe Leser,

da sich Chefredakteur Maronde gerade die herbstliche Sonne aufs zugegeben nicht besonders runde Wohlstandsbäuchlein scheinen lässt, obliegt es uns, euch in unserer Rückschau auf den Oktober einzustimmen. Wir, das sind wir: Jan Wischkowski und Stephan Möller, unseres Zeichens Stellvertreter des Herrn M.

Und was soll man sagen: Ist der Chef aus der Hütte, tanzen die Highlights auf dem Tischlein, oder so ähnlich. Der Herbstanfang hatte es jedenfalls in sich und lässt mit dem ersten AT THE GATES-Album seit Jesu Geburt (zumindest fühlte es sich so an) und dem neuen SLIPKNOT-Album „.5: The Gray Chapter“ gleich zwei absolute Top-Themen auf die Metalgemeinde los. Keine Frage, dass wir diese Alben nicht nur mit Reviews bedacht (ein KLICK für SLIPKNOT, ein KLICK für AT THE GATES), sondern uns beiden auch ausführlicher gewidmet haben: Das meint die Redaktion zu „.5: The Gray Chapter“; und das meint die Redaktion zu „At War With Reality“.

Aber damit hat der Oktober sein Pulver noch längst nicht verschossen. Neben weiteren Top-Platten wie EINHERJERs zweitem Studiowerk nach ihrer Reunion, „Av Oss, For Oss“, DESERTED FEARs neuem Album „Kingdom Of Worms“, „Citadel“ von NE OBLIVISCARIS, RIOT Vs „Unleash The Fire“ oder BETHLEHEMs „Hexakosioihexekontahexaphobia“ können wir auf eine Reihe spannender Interviews und Specials zurückblicken. So berichteten u.a. die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS exklusiv von ihrer „Blast Christmas“-Tour in ihrem eigenen Tourblog. Für erheitertete Gemüter und große Lacher (bei euch genauso wie bei uns) sorgte unsere neue Die 10 … – 10 skurrile und bizarre Black-Metal-Videos. Eine weitere „Die 10“ hatten wir aber ebenfalls im Programm, und zwar dank Kollege Marek Protzak, der sich mit den besten 10 Thrash-Alben beschäftigt hat, bei denen das Cover von Ed Repka stammt – absolut lesenswert!

Als wäre das noch nicht genug, feiert eine neue Interview-Rubrik bei uns Premiere: „Said but true“. Was es damit auf sich hat? Ganz einfach, wir haben uns Künstler geschnappt und sie nicht über ihre Musik, sondern ihr Leben um die Musik herum ausgequetscht. Den Einstand macht die symphatische ANNEKE VAN GIERSBERGEN.

Genug der einleitenden Worte – auch ohne anwesenden Chefredakteur bieten wir euch auf den nächsten Seiten alle Highlights und Lowlights des Monats im Überblick. Viel Spaß beim Durchklicken, Lesen, Entdecken und Reinhören wünschen euch

Stephan Möller, Jan Wischkowski und die metal.de-Redaktion

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

AT THE GATES melden sich endlich wieder zurück! Dabei war die Spannung auf das neue Werk „At War With Reality“ erwartungsgemäß extrem hoch und für viele Fans zählte diese Veröffentlichung bereits weit vorab schon zu den Highlights des Jahres. Und es kam wie es kommen sollte, denn „At War With Reality“ ist wirklich groß, mächtig und geht nicht auf Nummer Sicher. Es vereint gekonnt alle Trademarks der Band ohne ein zweiter Teil von „Slaughter Of The Soul“ zu werden. Mit so einem Eisen freuen wir uns noch auf viele weitere Jahre mit den Urgesteinen des schwedischen Melodic Death Metals.

 

Anna Murphy ist vielen wahrscheinlich durch ihr Mitwirken bei den Schweizer Folk-Metallern ELUVEITIE bekannt, aber auch der Progressive-Formation NUCLEUS TORN leiht sie ihre Stimme. Auf deren neuem Werk „Street Lights Fail“ geht es recht avantgardistisch zur Sache – die Songs bewegen sich irgendwo zwischen Neo-Klassik, Jazz und Metal. Die fünf sperrigen, aber dennoch überzeugenden Kompositionen bewertet Kollege Rasmus Peters wie folgt: „[Sie] sind anspruchsvoll, führen ein Eigenleben, beherbergen kontrastreiche Collagen und sind jederzeit eigenständig.“ Klarer Fall: Prog-Freunde sollten sich diese Scheibe einmal näher anschauen.

 

„Schließlich ist KRIEG eben KRIEG“, heißt es in der Kritik zu „Transient“. Im Kontext bedeutet das so viel: Fans des Vorgängers „The Isolationist“ werden sich wohl auch mit dem Neuling anfreunden. Vielleicht brennt das Feuer auf dem bislang siebten KRIEG-Album nicht mehr ganz so famos, doch ihre Intensität haben die Amerikaner ganz sicher nicht verloren. Trostlosigkeit und Wut sind nach wie vor dominant – Schönheit findet keinen Raum in den Klangwelten des Fünfers. Oder doch? „Walk With Them Unnoticed“ offenbart einen kurzen Moment der Zärtlichkeit und entpuppt sich für unseren Kollegen Jan sogar als eines der spannendsten KRIEG-Stücke bisher. Sollte man mal gehört haben!

 

Im Bereich des melodiösen, modernen Metal kommt man schon seit geraumer Zeit an den US-Amerikanern UNEARTH nicht vorbei. Unlängst haben die Mannen um das Ausnahme-Gitarrenduo Ken Susi und Buz McGrath ihr mittlerweile sechstes Studioalbum vorgelegt. Und auch auf „Watchers Of The Rule“ gibt es wieder Riffs und Groove satt. Kollege Tobias Kreutzer vergibt dafür acht Punkte und meint in seinem Fazit nüchtern: „Die Zukunft des Metalcores ist das hier vielleicht nicht, die Gegenwart hat bisher aber nur wenig Stärkeres zu bieten.

 

Sie sind und bleiben eine Naturgewalt: EXODUS. Waren die letzten beiden Alben sehr kopflastig, kommt „Blood In, Blood Out“ wieder auf den Punkt. Bay Area Thrash, wie er sein muss. Hart, schnell und technisch anspruchsvoll knallen Gary Holt und seine Mannen uns elf Songs vor den Latz ohne dabei einen Ausfall zu produzieren. Ein weiterer Pluspunkt des Albums ist sicherlich auch die Rückkehr von Sänger Steve ‚Zetro‘ Souza, der, seien wir ehrlich, einfach der EXODUS-Sänger ist. Pflichtveranstaltung für Thrasher!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

Die Großmeister des melancholischen Metals, GHOST BRIGADE, bieten auch mit „IV – One With The Storm“ wieder eine tiefgreifende Achterbahnfahrt der Emotionen. Immer zwischen Härte und Epik treibend, präsentieren sich die Finnen auf ihrem neusten Output in Höchstform. „IV – One With The Storm“ ist das bisher reifeste und detailverliebteste Album und macht eindeutig klar dass GHOST BRIGADE inzwischen zu den ganz Großen zählen.

 

Nach dem Tod von Mark Reale haben nicht wenige Fans mit einer Auflösung von RIOT gerechnet. Dass Mike Flyntz und seine Mitstreiter, nach Rücksprache mit den Hinterbliebenen von Reale, unter dem Namen RIOT V nun doch weiter machen, kann als Überraschung gewertet werden. Dass die Jungs mit „Unleash The Fire“ aber eines der besten Heavy-Metal-Alben der letzten Jahre veröffnetlichen, konnte wohl niemand ahnen. So wird das Erbe von Mark Reale respektvoll fortgeführt und gleichzeitig muss sich die Konkurrenz ganz schön strecken, um dieses Niveau zu erreichen. Ein Kandidat auf das „Album des Jahres“, keine Frage.

 

China und Post-Rock. Das klingt zunächst nach einer ziemlich ungewohnten Kombination. Unseren Kollegen Falk Wehmeier haben WANG WEN aus der südchinesischen Provinz Dalian jedoch sofort überzeugt. Auf ihrem mittlerweile achten (!) Studioalbum „Eight Horses“ ist die Band überwiegend instrumental unterwegs und verarbeitet dabei Einflüsse aus Post-Rock, Metal, Jazz und Sludge zu einer atmosphärischen Mischung. Diese nötigt Herrn Wehmeier fast die Höchstnote ab. Der Kollege lobt: „WANG WEN [schaffen] es, wunderbar farbige und detailreiche Bilder zu entwerfen. Bilder, die Melancholie in sich tragen und dennoch von positiven Untertönen durchdrungen werden.“ Pflichtprogramm für Post-Rock-Liebhaber!

In acht Jahren kann jede Menge geschehen. Und entstehen – zum Beispiel eine neue AUTUMNAL-Platte. Mit „The End Of The Third Day“ liefern die Spanier den Nachfolger zu ihrem Debütalbum „Grey Universe“, das auch schon eine Kaufempfehlung bei metal.de absahnen konnte. Was hat sich beim Neuwerk geändert? Die Vergleichsbands der Sorte PARADISE LOST, frühe MY DYING BRIDE sowie frühe KATATONIA sind auch im neuen Material hörbar, AUTUMNAL haben die Zeit aber (sinnvoll) genutzt, um ihrem Sound eine Prise Eigenständigkeit zu verleihen. Emotional und intensiv sind die Songs von „The End Of The Third Day“ – das kann dann auch mal unter die Haut gehen. Wer den Doom Metal also hören will, muss auch fühlen? Und los!

Mit „Marula“ legen EDEN CIRCUS aus Hamburg ihr Debütalbum vor. Die junge Truppe streift dabei den Klangkosmos von Bands wie TOOL, DEAD LETTER CIRCUS und KARNIVOOL, versieht ihre introvertierten Kompositionen dabei noch mit der nötigen individuellen Würze. Kollege Anton Kostudis meint dazu: „„Marula“ [ist] ein großartig inszeniertes Stück Rockmusik, in dem man sich wunderbar verlieren kann.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

Warum Kollege Sven die Franzosen BLUT AUS NORD mit einem Sammelkarten-Quartett vergleicht, lest ihr in seiner Besprechung des aktuellen Albums „Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry“. Fest steht jedenfalls, dass es die Truppe auf meisterhafte Weise versteht, ihren eigenen Bandrahmen nicht zu sprengen, obwohl man sich immer wieder an neuen Konzepten versucht und in verschiedenen Richtungen blickt. Da die Rückkehr zu den Wurzeln jedoch stets zum stabilen Konzept gehört, müssen sich Freunde von BLUT AUS NORD auch keine Sorgen machen. Im Endeffekt bietet auch Album Nummer elf einen Ohrenschmaus für Anhänger von stimmungsvollem und majestätischem Black Metal mit Viking-Einschlag.

Altmeister ALICE COOPER hat im letzten Jahr in Wacken eine so gute Show angeliefert, dass die aktuelle DVD „Raise The Dead – live From Wacken“ von Kollege Volksdorf mit knallharten zehn Punkten bewertet wurde. Kein Wunder, wenn Onkel Alice sich die Ehre gibt, ist musikalische Qualität immer garantiert. Hier heißt die Devise: Glotze an, Bier auf und 90 Minuten die Horror Show von ALICE COOPER genießen.

 

Tief, tiefer, OBITUARY. Das amerikanische Abriss-Kommando meldet sich mit „Inked In Blood“ eindrucksvoll zurück und geben ihren Fans genau das, was sie erwarten. Experimente sind Fehlanzeige, dafür walzen die Musiker einfach alles nieder was sich ihnen in den Weg stellt. Dabei bleibt zwar die Innovation auf der Strecke, aber wer will diese Band auch so hören? OBITUARY sind OBITUARY und sie sind großartig darin – mehr muss man dazu nicht mehr sagen!

 

Auf ihrem neuen Werk verbinden DOWNFALL OF GAIA erneut in beeindruckender Manier verschiedenste Stile wie Post-Metal, Sludge, Crust und Black Metal zu stimmigen Kompositionen. Mal packen die Musiker die finstere Doom-Keule aus, dann wieder servieren sie einen sphärisch-verhallten Post-Rock-Part. Dennoch klingt alles wie aus einem Guss, attestiert Kollege Stephan Möller. Natürlich gilt auch hier: Scheuklappen ab und ganz genau hinhören! Denn, wie Herr Möller sagt, ist „Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ ein „Brocken von einem Album.

 

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

Mit „Kingdom Of Worms“ liefern DESERTED FEAR eine Abrissbirne, wie es sich Fans von Old School Death Metal wünschen. Hier wird nicht lange gefackelt, hier wird auf den Putz gehauen! Bereits das Debüt „My Empire“ konnte bereits für einiges an Aufsehen sorgen, aber „Kingdom Of Worms“ übertrifft dies sogar nochmal. Dieses Album weckt definitiv todesmetallische Frühlingsgefühle!

 

Die Japaner MONO sind Post-Rock-Freunden schon länger keine Unbekannten mehr, und mit ihren filmmusikartigen Bombast-Alben haben sie sich in der Vergangenheit in der Szene nicht nur Freunde gemacht. Für ihre beiden neuen Alben, die zeitgleich erscheinen, verzichtet die Band nun auf Orchesterklänge und zusätzlichen Schnickschnack: „Rays Of Darkness“ und „The Last Dawn“ zeigen die Band von ihrer überraschend intimen Seite. Thematisch beschäftigen sich die beiden Platten mit dem Innenleben des Kreativkopfes „Taka“ Goto. Dabei steht „Rays Of Darkness“ für das Dunkle, „The Last Dawn“ für das Hoffnungsvolle. Entsprechend unterschiedlich sind die Alben, bei näherer Beschäftigung ist jedoch klar: Das eine funktioniert ohne das andere nur bedingt. Kollege Kostudis ist hin und weg und meint in seinem Fazit: „MONO bescheren dem geneigten Hörer erneut unglaublich tiefgründigen Stoff für verträumte Abende, einsame Reisen und nächtliche Wanderungen – und untermauern nebenbei ihren Ausnahmestatus als verkopfte Klangkünstler ein weiteres Mal in eindrucksvoller Weise.

Wer sieht sie auch, die Drachenschiffe am Horizont? Ja, sie haben die Segel wieder gehisst, die Mitbegründer des Viking Metal. Und eine Beute wurde auch schon eingesackt: Das neue EINHERJER-Album „Av Oss, For Oss“ befindet sich an Bord. Für unseren Redakteur Markus ist der Neuling ein „starkes Statement gegen billige Klischees“. Wie das klingt? Monumental, episch, heldenhaft, mitreißend melodisch und filigran progressiv. Dass „Av Oss, For Oss“ verglichen mit dem Vorgänger „Norrøn“ auch eine Spur härter daherkommt, wird für viele sicher ein weiteres Argument sein, sich die neue EINHERJER-Platte mal durch die Gehörgänge rauschen zu lassen.

Im Januar kommenden Jahres erscheint mit „Kosmopolis Sud“ das neue Album von SOLEFALD, vorab veröffentlichen die norwegischen Freigeister mit „Norrønasongen. Kosmopolis Nord“ eine EP als Appetithappen. Kollege Markus Endres hat sogleich auch angebissen – und lobt die fünf neuen Kompositionen in den höchsten Tönen. Serviert wird eine für SOLEFALD typische, eigenwillige Mixtur aus Progressive Rock, 70er-Jahre-Flair und dezenten Folk-Anleihen. Folglich konstatiert Herr Endres auch: „Die Spannung auf „Kosmopolis Sud“ steigt!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

ANAAL NATHRAKH haben sich über die Jahre zu einer festen Größe im extremen Metal gemausert, was mit „Desideratum“ wieder eindrucksvoll untermauert wird. Zwischen Black, Death und Grind bietet die Band ein wahnwitziges Treiben, das technische Perfektion bietet und sicherlich nicht leicht verdaulich ist. Dabei übertrifft das Duo zwar ihren Meilenstein „Vanitas“ nicht ganz, bieten aber trotzedem ein aufreibendes Werk dass seinesgleichen sucht.

 

Kollege Falk Wehmeier musste sich für seine Besprechung des selbstbetitelten MANIMALISM-Debütwerks zunächst erst einmal auf Spurensuche ins vergangene Jahrtausend begeben – jener Epoche, die auch als die Blütezeit des norwegischen Black Metals gilt. Die sieben Songs der Scheibe entstanden nämlich bereits in den Neunzigerjahren, wurden nun aber zeitgemäß aufs Band gebracht. Die Ergüsse des Masterminds Kim Sølve beschreibt der Kollege schließlich mit folgenden Worten: „Das Gebotene ist ideell und atmosphärisch ohne Zweifel schwärzester Metal – jedoch gekleidet in einen eleganten Anzug aus groovigem, angejazztem Doom Metal, klarem Gesang und einer Eleganz, die nicht nur damals im norwegischen Schwarzmetall ihresgleichen sucht.“ Klingt interessant? Worauf ihr einen lassen könnt!

 

Haste mal ne Stunde übrig? Dann widme dich doch dem ersten und einzigen Song vom AEONSGATE-Debüt „Pentalpha“. Und der entpuppt sich tatsächlich nicht als Liedsammlung, sondern bleibt ein einziger bruchloser Brocken Musik, beherrscht von schweren, klassischen Doom-Riffs. Kollege Marek sieht insbesondere die melodische Leadgitarre als weiteres tragendes Element und spricht von einer allumfassenden Melancholie, die dem hörbar durchkomponierten und nicht spontan gejammten Werk innewohnt. Und warum gerade die letzten Minuten „auf jeden Fall geil sind“, lest ihr am besten in der ausführlichen AEONSGATE-Besprechung zu „Pentalpha“ nach.

 

Obwohl sie bereits mit Größen wie HEAVEN SHALL BURN, ILL NINO oder FEAR MY THOUGHTS auf der Bühne standen, gab es bislang lediglich eine EP aus dem Hause der Süddeutschen MAY THE SILENCE FAIL zu hören. Nun hat der Sechser aus dem Schwabenland mit „Of Hope And Aspiration“ sein Debüt an den Start gebracht. Die Scheibe bietet laut Rezensentin Tammy Deibler „richtig guten und abwechslungsreichen Melodic Death Metal“, und obwohl die Stuttgarter zwei Fronterinnen aufbieten, ist das ganze keinesfalls eine Luftnummer, sondern knallt mit ordentlich Druck aus den Boxen. Von der Kollegin gibt es dafür acht Punkte – und noch eine Danksagung zum Schluss: „Danke, auf das Album habe ich als Stuttgarterin lange gewartet.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

BETHLEHEM bleiben sich auch auf ihrem inzwischen sechsten Album treu und bieten mit „Hexakosioihexekontahexaphobia“ wieder unkonformen Dark Metal, der sich gewaschen hat. Dabei bleibt sich die Band auch nach einer erneuten Umbesetzung musikalisch selbst treu und bieten einen schwerverdaulichen Brocken, welcher aber vielfältig, spannend und definitv eigenständig ist.

 

Australien ist nicht unbedingt die schlechteste Adresse, was modernen Metal angeht. Das haben in der Vergangenheit Bands wie PARKWAY DRIVE, NORTHLANE und andere hinlänglich gezeigt. A BREACH OF SILENCE machen sich nun mit ihrer zweiten Platte daran, diese Tradition fortzuführen. „The Darkest Road“ bietet amerikanisch geprägten Metalcore, das bedeutet: eingängige Melodien und brodelnde Moshparts, giftiges Gekeife und jede Menge Ohrwurmrefrains. Was unseren Kollegen Jan Wischkowski dabei besonders überzeugt: Die Herren klingen in den ruhigen Momenten nicht wie eine weichgespülte Heulsusen-Kapelle, sondern haben auch die cleanen Parts überzeugend und authentisch aufs Band gebracht. „Hut ab!„, meint Herr Wischkowski, und: „Das macht richtig Laune.

 

Zwar gibt es auf „Pandemonium“ nur sehr wenige Reminiszenzen in Richtung von „Arise“ (SEPULTURA) und „Soulfly“ (wer wohl?) zu hören, eine Kaufempfehlung für die neue CAVALERA CONSPIRACY kann unser Jakob Volksdorf dennoch guten Gewissens aussprechen. Und trotzdem muss erwähnt werden, dass die Platte einige Durchläufe braucht, bis sie richtig zündet. Reinhören heißt hier die Devise!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im Oktober

Das Debüt „Fires Of Life“ ist erst letztes Jahr herausgekommen, da haben STARKILL schon wieder Lust auf einen neuen Longplayer. Logisch, dass sich in der Zwischenzeit nicht allzu viel an der musikalischen Ausrichtung geändert hat: Noch immer bekommen wir ein Potpourri aus Melodic Death, Symphonic, Thrash und Power Metal auf die Ohren. Plus Klargesang. Nun, es gibt für nahezu alles Abnehmer, nicht wahr? Fakt ist jedenfalls, dass unserer Kollegin Nadine vor allem der Wechsel aus moshbaren und weitläufigen heroischen Momenten auf dem neuen STARKILL-Album „Virus Of The Mind“ gefällt. Einfach mal antesten!

 

NE OBLIVISCARIS aus Australien zeigen sich auf ihrem neusten Streich „Citadel“ von einer erwachsenen, spannenden und durchweg mitreißenden Seite. Dabei agieren die Musiker nicht nur technisch perfekt, sie überzeugen auch songwriterisch auf ganzer Linie und könnten schon bald als der nächste große Hoffnungsträger gefeiert werden.

 

Weghören, gruseln, fremdschämen – die Gurken im Oktober

Wenn man sich zwölf Jahre für ein Debüt Zeit lässt, sollten die Songs nicht kraftlos und halbgar klingen. genau das ist aber das Problem von BELFRY, die ihren gemäßigt-melodischen Death Metal zwar mit einem Schuss Heavy Metal würzen, ansonsten aber auch gerne in Fremdschämsphären unterwegs sind. Kollege Christoph Meul kommt in seinem Review jedenfalls zu dem Ergebnis, dass BELFRYs „Rest In Pieces“ ein wenig Licht, viel Schatten und eine gruselige Aufmachung vorzuweisen hat. Logisch, dass wir hier nicht widersprechen.

 

Das Pseudonym Dave Slave ist schon mal brillant gewählt. Evil as fuck! Blöd nur, dass es nicht bei dem Spitznamen alleine bleibt, nein, der Mann muss als Ein-Typ-Projekt auch noch unbedingt Musik machen. Warum? Können wir nicht beantworten. Die Musik auf dem Re-Release von „Satan’s Nightmare“ ist jedenfalls ein (sehr) billiger Versuch Doom- und Black-Metal zu verbinden und das Ganze auch noch mit Horrorfilmflair anzureichern. Man ahnt es schon: Die Chose geht arg daneben, wie Kollege Stephan Möller korrekt herausstellt. Ein Re-Release den auch heute noch niemand braucht.

 

Über das Ziel hinaus schießen auch FRACTURED SPINE, die irgendetwas spielen, aber nichts Konkretes. Furchtbarer Black Metal mit poppigen Strophen trifft auf cleanen Gesang und folkloristische Elemente – natürlich alles in unterschiedlichen Stücken. Hier will nichts so richtig zusammen passen, und so ist „Memoirs Of A Shattered Mind“ lediglich eine Ansammlung von losen Ansätzen, mäßigem Handwerk und schlechtem Sound. Eugens 3/10-Bewertung ist da noch gnädig.

Top Ten: Diese Platten rotierten im Oktober in unseren Anlagen

Jakob Volksdorf:

 

 

Colin Brinker:

  • EXODUS – Blood In, Blood Out
  • RIOT – Unleash The Fire
  • MISFITS – American Psycho
  • UNLEASHED – Across The Open Sea
  • EDGUY – Space Police – Defenders Of The Crown
  • ASSASSIN – Interstellar Experience
  • IRON MAIDEN – Piece Of Mind
  • QUEEN – News Of The World
  • DISSECTION – The Somberlain

 

 

André Gabriel:

  • THE COMMITTEE – Power Through Unity
  • PRIMORDIAL – Where Greater Men Have Fallen
  • 1349 – Massive Cauldron Of Chaos
  • CRADLE OF FILTH – Thornography
  • CRADLE OF FILTH – Vempire
  • BELPHEGOR – Conjuring The Dead
  • UNLIGHT – Sulphurblooded
  • SLIPKNOT – Iowa
  • POWERWOLF – Blood Of The Saints
  • WILDERNESSKING – The Writing Of Gods In The Sand

 

Stephan Möller:

  • AGALLOCH – The Mantle
  • MG?A – With Hearts Toward None
  • DØDSENGEL – Imperator
  • AGALLOCH – Ashes Against The Grain
  • WINTERFYLLETH – The Divination Of Antiquity
  • NIGHTBRINGER – Ego Dominus Tuus
  • DØDSENGEL – Mirium Occultum
  • DISSECTION – Storm Of The Light’s Bane
  • SVARTIDAUÐI – Sterile Seeds

 

Eckart Maronde:

  • SKÁLMÖLD – Með Vættum
  • WITCHMASTER – Antichristus Ex Utero
  • THY GRIEF – The Frozen Tomb Of Mankind
  • ARCTURON – Expect Us
  • SEA – Sea
  • WINDIR – Likferd
  • :OF THE WAND AND THE MOON: – Emptiness:Emptiness:Emptiness
  • :OF THE WAND AND THE MOON: – Nighttimes Nightrhymes
  • :OF THE WAND AND THE MOON: – Lucifer
  • TRIBULATION – The Formulas Of Death
10.11.2014
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