Der große Monatsrückblick
Die Highlights und Gurken im September 2014

Special

Der große Monatsrückblick

Ein paar warme Worte vorab …

Shit happens … da kommen BOLT THROWER mit prominenter Unterstützung auf einen ihrer raren Feldzüge nach Deutschland, und dann bleibt unser abgesandter Nahkämpfer in einem Stellungskrieg auf der Autobahn stecken. Kurzum: Kollege Marek möchte über diesen verhunzten Abend nicht mehr reden. Dank eines ausgeklügelten Angriffsplans konnten wir trotzdem direkt von der Front Bericht erstatten – zwar mit etwas unscharfen Fotos vom Schlachtgetümmel (es gab keinen Fotopit), aber dafür mit authentischem Flair aus dem Schützengraben.

Jeder weiß um die Katastrophe, die 2007 die polnischen Tech-Deather DECAPITATED ereilte, als ihr Tourbus verunglückte. Schlagzeuger Vitek kam damals ums Leben, und Sänger Covan erlitt so schwere Verletzungen, dass auch heute noch eine vollständige Genesung in weiter Ferne liegt. Jetzt hat die Band, die Gitarrist Vogg mit neuen Mitstreitern weiterführt, ein neues Album aufgenommen – und „Blood Mantra“ hat uns nicht richtig überzeugt. Trotzdem musste natürlich ein Interview her, und Kollege Patrick stand vor der nicht einfachen Aufgabe, zu beiden Themen Fragen zu stellen. Hier lest Ihr die Antworten.

Besonders stolz sind wir auf unser Special zu Altmeister Ed Repka: Der Mann, der den Thrash Metal optisch mitgestaltet hat, der mit seinen skurrilen Motiven gesellschaftliche Ängste und Auswüchse aufgegriffen hat, der bis heute um gestalterische Krücken wie Photoshop einen Bogen macht. Keine Frage: Der Mann ist ein Original, und seine Werke kennt jeder: „Spiritual Healing“ von DEATH, „Piece Of Time“ von ATHEIST, „Rust In Peace“ von MEGADETH, „From Beyond“ von MASSACRE – die Liste ließe sich beliebig mit großen Namen und Alben fortsetzen. Kollege Marek hat sich zehn weniger bekannte Motive vorgenommen und bewertet sie und die dazugehörigen Platten gleich mit: Hier sind unsere „Die 10 … besten Thrash-Alben mit Cover von Ed Repka“.

Eckart & metal.de

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

 

Bis zur NEVERMORE-Reunion in ein paar Jahren hat sich Warrel Dane seiner alten Weggefährten erinnert und die Vorgängerband SANCTUARY wieder ins Leben gerufen. Ob das wirklich nötig war, wird sich zeigen. Die zeichen für eine erfolgreiche Reunion stehen aber nicht schlecht, denn das Comebackalbum „The Year The Sun Died“ ist laut Kollege Michael Stalling sehr stark ausgefallen – auch wenn nicht alle Stücke restlos überzeugen können. Anchecken dürfte in diesem Fall Klarheit schaffen.

Mit „Supra“ gelang den vier Herrschaften aus Kaiserslautern im vergangenen Monat eine faustdicke Überraschung. Natürlich war bereits das Debüt „Technicolor“ nicht von schlechten Eltern, in den vergangenen Jahren war es allerdings ruhig um das Quartett geworden. Nun greifen DIORAMIC mit neuem Personal wieder an – und servieren wohl eine der individuellsten Scheiben des Jahres. Rezensent Rasmus Peters meint jedenfalls: „“Supra“ [ist] ein Manifest erfrischenden Metals außerhalb eines Genrekorsetts. Die Symbiose aus modernen und progressiven Spielarten, angereichert mit alternativem Rock, elektronischen Elementen und einer ordentlichen Menge Epik und Dramatik, gelingt dem Quartett grandios.“

Tech Death aus Deutschland? Und wie! Die Newcomer FUCK YOU AND DIE (inklusive einiger Musiker von DER WEG EINER FREIHEIT) entfesseln auf ihrem Debütalbum „Elements Of Instability“ einen fiesen Bastard, den hierzulande bisher nur NECROPHAGIST in dieser Intensität hinbekommen haben. Virtuosität, technischer Anspruch, Atmosphäre und ein paar kalt-klirrende Black-Metal-Riffs – was will man mehr? Genau!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

 

Nach mehr als vier Jahren beerben ELECTRIC WIZARD ihren Vorgänger „Black Masses“ mit einem Album, das sich musikalisch wesentlich variabler und doch minimalistischer präsentiert. Psychedelischere und deutlich doomigere Grundtöne wurden für „Time To Die“ mit Sprachsamples und Soundmerkmalen vereint, die an Horror- und Splattermovies der 1970er-Jahre erinnern. So treten die unverkennbaren BLACK-SABBATH-Einflüsse noch massiver in den Vordergrund. Für unseren Redakteur Sven ist ELECTRIC WIZARD ein großartiges Album gelungen oder einfach gesagt: satanischer Doom der höchsten Qualität.

Mit ihrer fünften Platte liefern NO BRAGGING RIGHTS wieder einmal den Beweis, dass sie eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen, als ihnen derzeit zukommt. Auf „The Concrete Flower“ servieren die fünf Herren aus Kalifornien zehn zum Teil überraschend melodische Hardcore-Brecher der oberen Güteklasse. Vom Kollegen Tobias Kreutzer gab es dafür acht Punkte. Ihr steht auf Hardcore? Dann: Reinhören!

 

Nicht alle Re-Releases haben zwingend eine Daseinsberechtigung. Im Fall der aus Siegen stammenden Thrasher ACCUSER und deren Album „Who Dominates Who?“ sieht die Sache aber anders aus. Schon fast in Vergessenheit geraten, stellt die Band mit Neueinspielungen des Originalmaterials erneut heraus, dass das Album zum einen den Test-Of-Time bestanden hat und zum anderen eines der besten deutschen Thrash-Metal-Werke aller Zeiten ist. Gehört in jede Sammlung.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

 

AMPLIFIER waren noch nie dafür bekannt, sich dem Zeitgeist in irgendeiner Form anzubiedern. Entsprechend eigenwillig agieren die Herren aus Manchester auch auf ihrem mittlerweile fünften Langspieler „Mystoria„. Dennoch – das Konzept geht wieder einmal auf. So bilanziert Rezensent Heiko Eschenbach: „Die Musik von Amplifier ist das, was richtig gute Musik eigentlich sein soll: Die Möglichkeit, der irdischen Welt zu entfliehen und sich in einer fiktiven, vom fremden Galaxien umgebenen wiederzufinden.“

Was machen die Norweger diesmal? Stoßen sie ihre Fans erneut vor den Kopf wie zu „Revelations Of The Black Flame“-Zeiten? Mitnichten. Das Neuwerk „Massive Cauldron Of Chaos“ orientiert sich nach hinten und platziert sich ganz nah beim 2005er-Album „Hellfire“, ohne die zwei letzten Veröffentlichungen komplett zu vernachlässigen. Weil der Black Metal aber immer im Vordergrund steht, überraschen und überzeugen 1349 auf ganzer Linie. Allein das musikalische Spektrum wurde erweitert: viele Soli, etliche Black-Thrash-Attacken, reichlich Traditions-Schwarzwurzelei, ein Ultra-kurz-Song und andere Facetten fügen sich zu einem fantastischen Album zusammen, das man so nicht (mehr) von 1349 erwartet hat.

BEHEMOTH, OPETH, JOB FOR A COWBOY, ABORTED – mit solchen Namen schmeißen die Brutal Deather ATHENAS WAKE um sich, um ihre Musik zu beschreiben. Wer den Mund derart voll nimmt, der muss natürlich auch entsprechend abliefern – und das tun die Australier auf ihrer neuen „The Contemplation EP“: Das Ding ist eine heftige, wenn auch kurze Abrissbirne, die den Vergleich mit großen Namen nicht zu scheuen braucht. Wer die oben genannten Bands mag und zum Beispiel auch auf THE BLACK DAHLIA MURDER kann, der sollte ATHENAS WAKE ein Ohr leihen.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

 

Mit „Marula“ legen EDEN CIRCUS aus Hamburg ein mehr als respektables Debüt vor. Irgendwo zwischen TOOL, KARNIVOOL, DEAD LETTER CIRCUS und DEFTONES bietet das Quintett neun überzeugende Kompositionen, die vor allem mit Tiefgang und Atmosphäre überzeugen. Der Kollege Anton Kostudis ist jedenfalls mittelschwer begeistert von der Scheibe: „[M]an [muss] sich um die Zukunft des hiesigen Experimental-Segments wahrlich keine Sorgen machen. Im Gegenteil: Man darf sogar ein bisschen stolz sein.“

Wenn zwei Musiker der großen TRIBULATION am Werk sind, steht diese neue Band automatisch im Fokus vieler Freunde des schwedischen Death Metals. Und siehe da, die Vereinigung in Form von STENCH funktioniert – und wie! Morbider Todesstahl mit Horror-Charme, der durchaus an die zwei TRIBULATION-Alben „The Horror“ und „The Formulas Of Death“ erinnert. Und es ist genau diese düstere Atmosphäre, die „Venture“ trotz mäßig verzerrten Gitarren zu einem richtig harten Brocken macht. Ein unheiliger Segen an Melodien, Atmosphäre und Abwechslung, der dich bis in deine Träume verfolgt.

PINK FLOYD, MUSE, RUSH, ANATHEMA und RADIOHEAD. Und irgendwo dazwischen: „Heretics“ von DREAM THE ELECTRIC SLEEP. Kollege Fred Freundorfer ist so hin und weg von den Herrschaften, dass er glatt die Höchstnote zückt. Sein Fazit: „Verträumt, fett, groovig, gefühlvoll, giftig! Sämtliche Spielereien, die man von diversen Rockgrößen der letzten Jahrzehnte kennt, sind hier wie selbstverständlich verwoben, wirken natürlich und nicht wie aufgesetzt.“ Sollte man mal reinhören.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

Aufgesattelt, STALLION schicken euch mit ihrem Full-Length-Debüt „Rise And Ride“ auf einen Ritt, den ihr nicht vergessen werdet. Nach der schon sehr starken EP „Mounting The World“ setzt die aus Süddeutschland stammende Band noch einen drauf. Kollege Stalling hat es ausgecheckt und festgestellt, dass Fury, Black Beauty und Mr.Ed auf ihrer Koppel schon mächtig die Mähnen kreisen lassen. Das solltet ihr beim Genuss von „Rise And Ride“ ebenfalls tun.

Die legendären MESHUGGAH brachten im September gleich zwei Releases an den Start. Neben der Neuauflage der 2004er EP „I“ veröffentlichten die Experimental-Veteranen auch eine Live-DVD mit dem Titel „The Ophidian Trek„. Letztgenannte hat sich unser Chefredakteur persönlich vorgenommen. Getreu dem Motto „Wo MESHUGGAH draufsteht, ist auch MESHUGGAH drin“, servieren uns die Schweden packende Live-Aufnahmen, welche die Stärken der Band wieder einmal eindrucksvoll vor Augen führen: Präzision, Brachialität und eine Show am Rande der Perfektion. Herr Maronde kommt entsprechend zu einem klaren Fazit: „Insgesamt ist „The Ophidian Trek“ […] ein rundes Gesamtpaket, das zwar mit Bonusmaterial welcher Art auch immer geizt, dafür in sich stimmig ist.“ Die EP, die neben dem 21-minütigen „I“ auch zwei Live-Versionen beinhaltet, kommentiert Kollege Kreutzer auf diese Weise: „Spendet eure Ice Bucket Challenge-Euros an MESHUGGAH, besser als das hier wird es nicht.“ Noch Fragen? Wohl kaum.

Wer sechs Alben auf dem Buckel hat und für Musikqualität bekannt ist, kann beim siebten auch mal ein paar Minuten drauflegen. Kann ja nicht schade. THE STONE kratzen mit „Nekroza“ an der 60-Minuten-Marke, weichen stilistisch aber kaum von Altbewährtem ab: Hier wird rauer, recht räudiger Black Metal im Stil der Neunziger geboten. Nur die Melodien wurden noch weiter nach außen gekehrt. Ansonsten regieren aggressive, schnell sägende Riffs, Blastbeats, kräftige Basslinien, grimmiger Kreischgesang – wer etwas anderes erwartet, soll etwas anderes hören. THE STONE entfachen Stürme aus harschem, apokalyptischem Black Metal. Schwarze Kunst, die von einer archaischen Düster-Atmosphäre geprägt ist. Interessiert? Dann hört euch „Nekroza“ komplett im Stream an.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

LYRIELs neues Album „Skin And Bones“ ist facettenreich – und diese Facetten gehen weit über solche Genrebezeichnungen wie „Gothic Metal“, „Gothic Rock“ oder „Folk“ hinaus, mit denen die Band gerne bedacht wird. Nein, Schubladendenken passt hier nicht, stattdessen stehen LYRIEL auf dem Album für Vielseitigkeit, kraftvolle Lines, den gekonnten Einsatz von Streichern in Kombination mit „härteren Instrumenten“ und Emotionalität. Wer sich davon angesprochen fühlt, der sollte reinhören.

FALLOCH zeigen schon auf ihrem Zweitling deutliche Entwicklungsschritte. War das Debüt „Where Distant Spirits Remain“ noch stärker im (Folk) Black Metal beheimatet, fixieren die Schotten auf „This Island, Our Funeral“ einen weitaus melancholischeren Sound, der seine Entfaltung sehr viel öfter im Post Rock findet. Doom-Passagen und ein wahrer Metal-Brecher machen das Werk zu äußerst dynamischer Kunst, mit der man sich auseinandersetzen sollte, statt nur mal eben hinzuhören.

Ein stolzes Vierteljahrhundert sind die Briten THRESHOLD nun schon im Geschäft – und kein bisschen müde. Denn auch auf ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum „For The Journey“ kann die Band wieder überzeugen – mal hart, mal zart, aber immer gut. Herr Stalling konstatiert folglich: „For The Journey“ ist eine wunderbar abwechslungsreiche Platte geworden, die allen Prog-Fans richtig gut gefallen dürfte.“

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

Riffs müssen krachen und tief sein! Death Metal muss old school sein! Wer was anderes spielt, der spielt Prog Rock. Oder Selbstfindungs-Schlager. DEATHRONATION haben das auf ihrem neuen Album „Hallow The Dead“ begriffen. Old school as fuck. Hervorragend as fuck. Kaufen, Marsch Marsch!

ALTERNATIVE 4 ist die neue Spielwiese von Duncan Patterson (ex-ANATHEMA, ex-ANTIMATTER). „The Obscurants“ ist das mittlerweile zweite Album der Band, das sich nahtlos in das bisherige Schaffen des Bandleaders einfügt, wenngleich der Kollege Markus Endres der Band bescheinigt, noch stimmiger und reifer zu agieren, als noch auf dem Debüt. Dabei dominieren intensive, melancholisch-atmosphärische Klänge, die hier und da mit einer Prise Trip-Hop angereichert werden. Der Herr Endres mein in seinem Fazit: „ALTERNATIVE 4 haben mit „The Obscurants“ ein wunderbar melancholisches, intensives, homogenes Album erschaffen, das einerseits atmosphärisch relaxt wirkt, andererseits aber auch den Hörer fordert.“

Die Schweden BULLET reißen live so ungefähr jeden Club ab und konnten bislang auch auf Platte überzeugen. Gleiches gilt auch für das neue Werk „Storm Of The Blades“. Zwar hören sich laut unserem Azubi Jan Ole Möller die Songs nach mehreren Durchläufen irgendwie alle gleich an, aber immerhin hört man auch nicht auf mitzusingen. Acht Punkte klatscht er unter das Review und singt vermutlich auch heute noch.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

Mit „Withered“ legen die Berliner Sludge-Rüpel ihr drittes Album innerhalb von vier Jahren vor. Diese beachtliche Frequenz wirkt sich allerdings nicht auf die Qualität aus: Auch, wenn EARTHSHIP auf ihrem neuen Werk nicht so geradlinig agieren wie auf dem Vorgänger „Iron Chest“, so ist die Scheibe dennoch ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Konkurrenz. Oder wie Kollege Kostudis es formuliert: „EARTHSHIP bestätigen erneut, dass sie eine der eigenständigsten und kreativsten Kapellen der deutschen Metal-Szene sind.“

 

Eine Spieldauer von über 71 Minuten ist schon eine Marke. Da muss die Qualität natürlich umso dringlicher stimmen, denn ein Album dieser Länge langweilt auch länger als kürzere Langweiler. Schön, dass wir das geklärt haben. NIGHTBRINGER liefern glücklicherweise Qualität – so auch auf Album Nummer vier, das konsequenter, durchdachter und nicht zuletzt eingängiger ausgefallen ist. „Ego Dominus Tuus“ vernachlässigt keines der NIGHTBRINGER-Trademarks und macht auch nicht vieles anders, doch die Abwechslung wurde ein klein wenig mehr und beachtlich wirksam fokussiert. Eine Empfehlung an jeden Black-Metal-Fan!

 

Der Kollege Klug hat sich das neue Werk der britischen Post-Rocker MAYBESHEWILL entgegen seiner üblichen Gewohnheiten am Strand zugeführt. Das ist allerdings nicht der Grund dafür, dass er für die Platte die Höchstnote zückte. Vielmehr sind es die wunderbaren Melodien und die vielen Feinheiten, die dieses Album zu etwas ganz Besonderem machen. Entsprechend wählt der Rezensent auch große Worte in seinem Fazit: „Dieses Album ist ein Statement. Eine Manifestierung des modernen Post-Rocks. Diesen kann man im Jahre 2014 nämlich nicht besser spielen.“ Könnte also sein, dass wir „Fair Youth“ in der Jahrespoll wiedersehen…und zwar ganz oben. Pflichtprogramm für Post-Rock-Fans!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im September

Gleich noch einmal Post-Rock: Das Release des letzten Albums der australischen Post-Rocker SLEEPMAKESWAVES ist schon ein wenig her – dennoch haben es sich die Kollegen Klug und Kostudis nicht nehmen lassen, im September mal ein „etwas anderes“ Review nachzuschieben. Bei all dem Spaß soll allerdings nicht unter den Tisch fallen, dass „Love Of Cartography“ eine ganz und gar wunderbare Scheibe ist. Aber lest selbst…

Die mathematische Beweisführung unserer Kollegin Tamara Deibler lassen wir mal lieber beiseite … um SCAR SYMMETRYs neues Album „The Singularity (Phase 1 – Neohumanity)“ anzupreisen, brauchen wir die nämlich gar nicht. Sicher, die Band hat viele Hater, aber wer modernen Melodic Death Metal aus dem Jahr 2014 hören will, der kommt aktuell nicht an den Schweden vorbei. Aggressives Grunzen, heroischer Klargesang, tiefer gestimmte Gitarren, druckvolle Riffs, eingängige Refrains, schnelle Stellen – alles da. Und ein ansprechendes inhaltliches Konzept. Und einfach ein verdammt gutes Album. Empfehlung!

Weghören, gruseln, fremdschämen – die Gurken im September

Dass ein großer Name nicht automatisch auch ein Garant für Qualität ist, wollten uns GODSMACK im September vor Augen führen. Kollege Kostudis konstatiert, dass „1000HP“ zahnlos, glatt und zu harmlos geraten ist. Eigentlich ist die Band mittlerweile sogar ein Schatten ihrer selbst. Als warnendes Beispiel für junge Acts kann man das Ding trotzdem benutzen.

Auch die LETZTE INSTANZ ist schon lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass man keinen Heller aus den Taschen der Fans ziehen kann, wenn man immer wieder die gleichen Songaufbauten benutzt (das schaffen nicht einmal mehr ManOwaR heutzutage). Kein Wunder also, dass unsere Azubine Lisa an „Im Auge Des Sturms“ wenig Stürmisches findet. Viel eher regiert hier ein musikalisch laues Lüftchen, die Texte sind zu simpel gehalten und die Band zeigt keine Leidenschaft.

SORROWS PATH betreten hingegen völlig neue Pfade (hihi) und schmeißen auf „Doom Philosophy“ gleich mal alle gängigen (Doom-)Konventionen locker-flockig über Bord und langweilen unseren tapferen Stephan Möller so sehr, dass er nicht anders kann, als den ‚Totalausfall‘-Button zu drücken. Kein Wunder, wenn man es als Band in 57 Minuten auf lediglich zwei gute Parts bringt. Auch hier der Rat an junge Bands: Kaufen, wenn ihr wissen wollt, wie man es NICHT macht.

Top Ten: Diese Platten rotierten im September in unseren Anlagen

Jakob Volksdorf:

 

Nadine Schmidt:

 

Richard Mertens:

 

Michael Stalling:

09.10.2014
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