Der große Monatsrückblick
Die zehn besten Alben im August – Monatsrückblick, Highlights und Gurken

Special

Der große Monatsrückblick

Der Chef ist im Urlaub … STURMFREI!

Wieder einmal ist August, wieder einmal ist in der Bundesrepublik Sommerurlaub angesagt. So lässt sich auch unser Cheffe Eckart fernab von Gitarren, Pommesgabeln und Satan die Sonne auf den Bauch brutzeln, sodass Jan und Stephan an dieser Stelle mal wieder über den Redaktionspapa lästern dürfen. Aber der gute Mann hat’s ja auch nicht so leicht … die starken Veröffentlichungen der letzten Wochen und Monate noch in den Knochen, standen direkt die Festivals an – und das in Eckarts Alter!

Und dann das: Kaum ist der Chef weg, kommen wir mit so einer Veränderung um die Ecke. Richtig: Der Monatsrückblick ist nicht mehr länger einfach nur der Monatsrückblick. Wir haben, um Euch noch pointierter die Highlights des Monats zu präsentieren, ausgesiebt und servieren Euch hiermit die zehn besten Platten des August 2015! Auf die beliebten Gurken und die Playlists der Redakteure müsst Ihr natürlich trotzdem nicht verzichten …

Ansonsten steht der August natürlich im Zeichen der Open-Air-Festivals … nachdem wir Euch im Juli schon auf dem Rockharz Open Air unseren Autogrammstand präsentieren durften, stand in diesem Monat wie immer das Summer Breeze an – natürlich mit uns an vorderster Front. Dort haben wir nicht nur für Signing Sessions gesorgt, sondern sind auch schreiberisch tätig geworden. Hier lest ihr unseren Liveblog direkt vom Festival, hier unseren großen Nachbericht vom Summer Breeze und hier Eure Stimmen zum Breeze.

Natürlich ist das Summer Breeze nicht das einzige, was wir im August schreiberisch fabriziert haben. Die Satansrocker GHOST haben ihr neues Album „Meliora“ am Start, natürlich hatten wir dazu auch ein paar Fragen an einen der Nameless Ghouls. Und da GHOST gerade in aller Munde sind, haben sich Michael Klaas, André Gabriel und Stephan Möller noch ein paar Gedanken zu Masken im Metal gemacht: Zehn Bands ohne Gesicht gibt es hier.

Des Weiteren haben METALLICA diesen Monat alle ihre Alben sowie „Garage Inc.“ und „S&M“ neu auf Vinyl veröffentlicht. Grund genug für Chef Eckart, vor seinem Urlaub nochmal auf alle wiederveröffentlichten METALLICA-Alben zurückzublicken. Stephan hingegen hat sich mit den finsteren Machenschaften der Szene beschäftigt und für Euch zehn orthodox-satanische Black-Metal-Bands, die man gehört haben sollte, aufgelistet. Und zu guter Letzt gibt Euch der Kollege Colin Brinker an der Specialfront einen ersten Einblick in das neue IRON-MAIDEN-Album „The Book Of Souls“ – eine ausführliche Review dazu folgt natürlich.

Und sonst noch? FEAR FACTORY haben mit „Genexus“ ein neues Album am Start und stellen sich hier den Fragen des Kollegen Tobias Kreutzer. Sven Lattemann nimmt den Multiinstrumentalisten Pope von YEAR OF THE GOAT zum neuen Album „The Unspeakable“ ins Kreuzverhör. Und für die Death Metaller hat Fabian Schneider die Brasilianer KRISIUN im Interview zu ihrem neuen Machtwerk „Forged In Fury“ ausgefragt, während Karl Sanders von NILE dem Kollegen Alex Klug Rede und Antwort zu „What Should Not Be Unearthed“ stand. Wem FEAR FACTORY zu maschinell und KRISIUN und NILE zu schnell sind, der findet vielleicht Gefallen am neuen AHAB-Album „The Boats Of The Glen Carrig“, zu dem Kollege Klug die Band ebenfalls zum Interview gebeten hat.

Nun aber genug geschwafelt … die zehn besten Platten des Monats sowie alle Gurken findet Ihr wie immer auf den nächsten Seiten. Viel Spaß beim Klicken, Schmökern, Reinhören und Entdecken wünschen Euch

die stellvertretenden Chefredakteure
Jan Wischkowski und Stephan Möller

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Vor zwei Jahren löste Tuomas Saukkonen seine beiden Bands BEFORE THE DAWN und BLACK SUN AEON auf, um sich seinem Projekt WOLFHEART zu widmen. Damals noch im Alleingang überzeugte bereits das Debüt „Winterborn“. Zum Erarbeiten des neuen Albums „Shadow World“ hat sich Saukkonen einige Mitstreiter an Land gezogen. Dass diese ihr Handwerk beherrschen, belegt die Wertung. Denn „Shadow World“ übertrifft selbst den großartigen Vorgänger. Stimmige Akustikgitarren und ausgefeilte Soli runden die Platte ab, sodass Freunde von harten Tönen, ergreifenden Melodien und einem Gefühl von Fernweh um dieses Werk nicht herumkommen.

Kann man einen Stil perfektionieren? Na, jedenfalls beherrschen AHAB das Spiel mit den Gezeiten längst perfekt. Hinsichtlich des ureigenen „Nautik Doom“-Sounds ist das Slowmotion-Quartett aber auch offen für weitere Genrehäppchen, und so „begibt man sich mit „The Boats Of The Glen Carrig“ auf eine Reise durch teils fremde musikalische Gewässer“, wie es Kollege Alex treffend formuliert hat. So steht der riffstarke Sludge-Brecher „Like Red Foam (The Great Storm)“ beispielsweise im starken Kontrast zum traditionellen Funeral Doom, den AHAB auf ihrem Debüt noch frönten. Freunde der Band müssen aber keinesfalls wegschwimmen: Auch das neue Album steht wieder auf Säulen aus sanften Clean-Melodien und schleppenden Doom-Parts, nur pendeln AHAB dazwischen kleinteilig in neue Richtungen.

Das zehnte Studioalbum der schwedischen Melodic-Death-Pioniere SOILWORK ist eine faustdicke Überraschung geworden. Denn noch nie agierten Björn „Speed“ Strid und Kollegen so abwechslungsreich wie auf „The Ride Majestic“. Black-Metal-Anleihen, zärtere Klänge und völliger Abriss – die Platte kommt äußerst facettenreich daher, lässt dabei aber die typischen SOILWORK-Trademarks nicht vermissen. Fazit: eines der Modern-Metal-Highlights des Jahres.

ISTAPP, die schwedischen Permafrostfanatiker und Anhänger des Absoluten Nullpunkts, melden sich nach fünf Jahren mit einem neuen Album zurück. Mit neuer Mannschaft (Bandboss Fjalar hat sich vom alten Line-up getrennt und mit Isar einen neuen Krächzer engagiert), mit neuer Plattenfirma im Rücken (Trollzorn statt Metal Blade), allerdings mit altbekannten Trademarks: Wenn „Frostbiten“ bedeutet, dass ISTAPP für Kälte stehen, bis es zwickt, heißt das auch, dass Temperaturentzug besonders gut konserviert – jedenfalls ist das Album ein besonders gelungenes Beispiel dafür, Mittneunziger-Black Metal-schwedischer Prägung auch heute noch mitreißend zu inszenieren.

Nebst ausstehender Rezension zu „Elegy“ befassten wir uns im August mit dem neuen Album von AMORPHIS. Als logischer Nachfolger von „Circle“ beweist „Under The Red Cloud“, dass AMORPHIS immer wieder ihre eigene Musik verfeinern. Überraschende Gastauftritte, wunderschöner Klargesang und das Abweichen von alteingesessenen Mustern machen „Under The Red Cloud“ zu einem überragend starken AMORPHIS-Album.

Um Lemmys Gesundheit scheint es nicht allzu gut zu stehen, drücken wir also die Daumen, dass unsere Lieblingswarze sich schnell wieder erholt. Viel erfreulicher ist hingegen, dass MOTÖRHEAD mit „Bad Magic“ dieser Tage ein richtig starkes Album veröffentlicht haben, das einmal mehr alle Stärken der Band auf den Punkt bringt. Für Fans natürlich ein Muss.

HAMMERCULT sind eine hart arbeitende Band, keine Frage. Dass sie es aber nach ihrem letzten Album „Steelcrusher“ schaffen, mit „Built For War“ erneut einen Thrash-Knaller abzuliefern, war so nicht zu erwarten. Starkes Teil, dass vom Kollegen Stalling völlig zu Recht mit neun Punkten bewertet wurde.

Der linke Arm hängt aus dem Fenster heraus, Kakteen ziehen in Windeseile am Auge des Betrachters vorbei und der Geruch von Bourbon Whiskey liegt in der Luft. „Thousand Sons Of Sleep“ macht seinem Namen alle Ehre und stellt ein beeindruckendes Debüt dar. Die Griechen GODSLEEP haben einen Sound kreiert, der erdiger und breitwandiger klingt, als man das von so manch einer altgedienten Institution behaupten kann. Zudem ist die Produktion hervorragend und die instrumentale Qualität tadellos. Im Grunde haben GODSLEEP damit eines der hoffnungsvollsten ersten Lebenszeichen ausgesandt, die man sich in diesem Genre vorstellen kann.

Früher nannte man die Mixtur aus Progressive- und US-Metal zeitweise „Thinking Man’s Metal“, ein Begriff, der ein wenig untergegangen ist, die Ausrichtung von „Perseverance“, dem jüngsten Album ZANDELLEs, aber sehr gut umschreibt. Anspruchsvolles Songwriting gepaart mit eingängigen Melodien, die jeden US-Metal-Jünger verzücken dürften – das präsentiert die Band auf ihrem fünften Album und macht damit viel richtig.

Rezensent Peter Mildner ist sich sicher: C.R.O.W.N hätten weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihnen Candlelight Records anscheinend imstande zu geben sind. Bereits vor zwei Jahren ließ das Debüt „Psychurgy“ erahnen, mit welchem Instinkt S.A. und P.G. Doom mit Industrial zu verbinden wissen. Das neue Werk „Natron“ lässt diese Ahnung nun endgültig Gewissheit werden.

Die Gurken im August

Das schlicht „2015“ betitelte neue Album der schweizer Band TEN-4 bietet viel Lehrreiches. Musikalisch sollten sich die Musiker jedoch selbst noch einmal belehren lassen. Eindimensionale Gitarrenarbeit, missratener Gesang und ein blasses Schlagzeug machen „2015“ zu einem verfehlten Versuch, den Industrial Metal anno 2015 in ein frisches Gewand zu werfen.

Technisches Gefrickel ist nicht gleich technisches Gefrickel. Das beweisen INHUMAN auf ihrem neuen Album „Conquerors Of The New World“. Es ist ein Unterschied, ob man versiertes technisches Können an den Tag legt oder zielloses Gefrickel und dumpfes Gehaue vertont. Auch der müde Gesang stellt „Conquerors Of The New World“ in kein besseres Licht, und so bleibt der Eroberungsfeldzug aus Costa Rica so spannend wie der allmorgendliche Besuch beim Bäcker.

Top Ten: Diese Platten rotierten im August in unseren Anlagen

Dagmar Geiger:

Richard Mertens:

Michael Klaas:

06.09.2015
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