Die 10 ...
Die zehn besten SLAYER-Riffs

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Die 10 ...

Wie nicht anders zu erwarten hat das neue SLAYER-Album „Repentless“ in der Gemeinde für einige Kontroversen gesorgt und wird in den Sozialen Netzwerken lebhaft, mitunter sehr emotional diskutiert. Ist die Band in der neuen Besetzung immer noch relevant? Können es SLAYER nach wie vor mit den aufstrebenden Jungspunden innerhalb der Szene aufnehmen? Das sind nur einige Fragen, die man so liest. Wir haben uns die Frage gestellt, welche der vielen geilen Riffs der Amis denn nun wirklich im Gedächtnis bleiben. Eckart Maronde, Colin Brinker und Jan Ole Möller haben die Köpfe zusammen gesteckt und für euch die zehn coolsten SLAYER-Riffs analysiert. In rein subjektiver Form, versteht sich. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen. In diesem Sinne: SSSSLLLAAAAAAYYYYYEEEEERRRRR!!!

 

„War Ensemble“ („Seasons In The Abyss“, 1990)

Motorenfreunde kennen das Gefühl, das Gaspedal durchzudrücken und dann die Kupplung kommen zu lassen, dass die Reifen quietschen. Ganz ähnlich funktioniert der Anfang von „War Ensemble“: Erst darf Kerry King auf der Gitarre ordentlich Gas geben, und dann knallt Dave Lombardo rein und bringt den Song auf Fahrt. Aber ganz ehrlich: Der Song hat gleich mehrere Super-Plus-getriebene Vollgasriffs (vom völlig unfassbaren Sologeschrubbe Hannemans mal ganz abgesehen), weswegen der Songs ja zu den besten von SLAYER überhaupt gehört – und hier in der Top Ten erscheint:

 

„Seasons In The Abyss“ („Seasons In The Abyss“, 1990)

SLAYER können mit ihren Riffs nicht nur Höchstgeschwindigkeit, sondern auch Epik und Mystik ausdrücken – so im Titelsong ihres 1990er-Albums „Seasons In The Abyss“. Im Eingangsriffs sind sogar leichte orientalische Anklänge zu hören, weswegen die Band ganz passend das dazugehörige Video in Ägypten abgedreht hat. Funfact: In einem alternativen Mix erklingt über dem Eingangsriff ein Flötensolo (!) – was trotzdem passt wie die Bierdose an den Hals.

 

„Raining Blood“ („Reign In Blood“, 1986)

Wahrscheinlich DAS SLAYER-Riff schlechthin: Erst gibt’s Gewitter, dann Lombardos donnernde Drumms und schließlich das Riff, das zu jedem Konzert der Kalifornier dazugehört wie in jede gute Gitarrenstunde. Fairerweise muss gesagt werden, dass die restlichen Riffs, allen voran das High-speed-Gedresche vor der Strophe, den anderen Riffs in kaum etwas nachstehen. Einfach mal reinhören, die Matte schütteln und den Wunsch verspüren, Luftgitarre zu spielen – so schaut’s doch aus!

 

„Hell Awaits“ („Hell Awaits“, 1985)

Böse, abgrundtief böse ist es, das Anfangsriff von „Hell Awaits“. Sicher gibt es heute Bands, die brutaler klingen als SLAYER. Aber ganz ehrlich, wenn ich unliebsame Nachbarn (oder wahlweise auch gerne Zeugen Jehovas) abschrecken will, dann benutze ich doch bitte diesen Höllentrip, der schon nach Sekunden an den Nerven zerrt, für den Hörer das Tor zur Hölle weit aufstößt und ein Thrash-Metal-Inferno lostritt.

 

„Dead Skin Mask“ („Seasons In The Abyss, 1990)

Der Ansatz ist sicherlich ein anderer. Trotzdem ist das Anfangsriff von „Dead Skin Mask“ nicht weniger fies als das von „Hell Awaits“. Aber Ed Gein, der hier thematisch behandelt wird, war wohl auch kein so netter Zeitgenosse. Wie auch immer, dem hypnotischen Riff kann man sich nicht entziehen und der Song selbst hat seit Veröffentlichung einen Ehrenplatz in der Setlist der Band. Völlig zu Recht.

 

„Angel Of Death“ („Reign In Blood“, 1986)

Für die vermeintlich unreflektierte Auseinandersetzung mit der Mengele-Thematik haben SLAYER damals ziemlich ordentlich auf den Deckel bekommen. Darum geht es hier nicht. „Angel Of Death“ kann gleich mit zwei unwiderstehlichen Killerriffs punkten: Einmal der Brecher, mit dem der Song eingeleitet wird, und den jeder Metaller schon nach zwei Sekunden fröhlich mitbangt. Zum anderen ist das Riff, das den Mittelteil einleitet, neben „Smoke On The Water“ wohl das Luftgitarrenriff überhaupt.

 

„The Antichrist“ („Show No Mercy“, 1983)

Von vielen Fans werden SLAYER als die Thrash-Metal-Band abgefeiert und beinahe gottgleich verehrt. Dass die Band auf ihrem Debüt zwar schon wüst, aber noch deutlich von der NWoBHM beeinflusst war, vergisst man aber gerne wieder. „The Antichrist“ hat diesen typischen Vibe der frühen New Wave of British Heavy Metal gepaart mit Einflüssen aus dem Punk. Das Hauptriff ist sicher nicht das komplizierteste, das die Band geschrieben hat, dafür muss man schon ab Takt eins das fuckin‘ Head bangen. So muss es sein.

 

„South Of Heaven“ („South Of Heaven“, 1988)

“South Of Heaven“ ist wahrscheinlich SLAYERS Äquivalent zu IRON MAIDENS “Fear Of The Dark“. Jeder Metalhead fängt an, bei den ersten düster satanischen Tönen des Opening-Riffs in jedem Bewusstseinszustand mitzugrölen, was das Zeug hält. Darauf erschallen gänsehauterregende, kreischende Harmonietöne, die mit einem gewaltigen Wumms von Lombardo unterbrochen werden und das Riff in kraftvollere Atmosphären schießen lässt. Nach den Zeilen: „Before you see the light, you must die!“ wird die ganze Kraft des Themas entfesselt, indem Hanneman und King dieses als Doppel-Lead spielen. Der Beweis, dass SLAYER nicht nur schnell schrammeln können, sondern auch langsame, düstere und atmosphärische Riffs schreiben können.

 

„Chemical Warfare“ („Haunting The Chapel“, 1984)

Das Intro-Riff von „Chemical Warfare“ zeigt mal wieder auf, dass ein gutes Riff nicht viele Töne braucht, sondern ein ausgezeichneter Rhythmus reicht. Zuerst schrammelt die eine Gitarre, dann kommt die zweite Gitarre dazu, und am Ende steigen Bass und Schlagzeug mit ein. Abrupt gestoppt von einem Schlag auf die Snare geht es weiter mit dem genauso atemberaubenden Main-Riff, welches genau betrachtet relativ simpel zu spielen ist, wäre dort nicht die Geschwindigkeit. Mit „Chemical Warfare“ von der 1984 erschienen EP „Haunting The Chapel“ gaben SLAYER die Richtung für die kommenden Alben „Hell Awaits“ und „Reign In Blood“ vor, und ist somit ein Muss in unserer Top-Ten.

 

„Black Magic“ („Show No Mercy“, 1983)

Wer kennt dieses klassische SLAYER-Riff nicht? Angefangen mit einem Fade-In geht das düstere “Black Magic“-Riff los. Manche hätten es damals als “bizarr“ oder „satanisch“ beschrieben, heute beschreibt man es mit den schönen Worten „FUUUUUUUCCCKKKKIIIIIIING SLAAAAAAAYYEEEEEEEEEEEEEEEEER!!!!!!!!!!!!!!“. Danach geht das Main-Riff, das schnell, aggressiv und düster ist – und somit der Inbegriff für ein SLAYER-Riff sowie der Anfang für ihren jahrelangen Kreuzzug, der SLAYER zu den Pionieren des Thrash Metal machte.

 

14.09.2015
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