Das Scheit - Superbitch

DAS SCHEIT? Der Name kommt mir doch bekannt vor. Die waren doch mal im Jahre 2001 in meinem Heimatstädtchen und sind als Vorband einer lokalen Grösse aufgetreten. Und wenn ich mich recht entsinne, war mir ihre Mucke so gleichgültig, dass ich im Aufentaltsraum lieber in Ruhe mein Bierchen gesüffelt hab. So geht man also schon mit Vorurteilen an eine Band heran, bevor man überhaupt einen Ton der neuen Scheibe gehört hat. Aber ich gebe ja jedem eine zweite Chance.
„Superbitch“ heisst sie also, die neue und erste „richtige“ Veröffentlichung. Wurden die beiden ersten Scheiben noch in Eigenregie produziert und vertrieben, kommt das neue Teil über das griechische Label Black Lotus raus. Von der Aufmachung her, würde man sofort an ein MARILYN MANSON Plagiat denken. Das Coverbild und die geschminkten Gesichter der Musiker lassen kaum etwas anderes vermuten. Doch wie schön wäre ein billiges Plagiat gewesen. Stattdessen liefern uns die Deutschen eine unspektakuläre und wenig überzeugende Mischung aus Industrial Metal und Gothic Rock, die an allen Ecken und Enden an diversen Kinderkrankheiten leidet. Während der Opener „7 Seconds“ und die Coverversion „Coming up roses“ noch als gelungen bezeichnet werden können, geht es ab dem dritten Song qualitativ steil nach unten. Denn hier verliert sich die Band in abgegriffene, dürftige Arrangements, die keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken dürften. „Much deeper“ wäre beispielsweise vor allem durch den unglücklich gewählten (Sprech)Gesang besser auf einem zweitklassigen Nu Metal Album aufgehoben und die allgemein ruhigere Gangart gegen Ende der Scheibe lädt eigentlich nur zum sanften einschlummern ein.
Zwischendurch gibt es auch einige Höhen, keine Frage. Die schönen Melodien, die sich durch das gesamte Album ziehen, und die stellenweise gelungenen elektronischen Spielereien kann niemand leugnen. Doch viele der guten Ansätze werden einfach nicht weiter ausgebaut, im Gegenteil, innerhalb der Songs herrscht meist Stagnation. Schade, hier hätte mehr draus werden können. So ist „Superbitch“ nur ein weiteres Album, welches schnell in Vergessenheit geraten wird.

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