Bokassa
Die Kings of Stonerpunk im Gespräch

Interview

BOKASSA haben Mitte September ihr drittes Album „Molotov Rocktail“ über Napalm Records veröffentlicht. Anlässlich dessen haben wir uns es nicht nehmen lassen, Sänger und Gitarrist Jørn Kaarstad ein paar Fragen dazu zu stellen. Zudem wollten wir wissen, ob es wirklich so toll ist, mit einer großen Band wie METALLICA zu touren. Spoiler: ja, ist es.

Hi Jørn. Da „Molotov Rocktail“ mein erster Kontakt mit der Band ist: wie würdet ihr euch im Allgemeinen und „Molotov Rocktail“ im Speziellen jemandem vorstellen, der noch nie von euch gehört hat?

BOKASSA kombinieren Riffs und Groove aus dem Stoner Rock, Sludge und Metal mit der Aggression des Hardcore und der Eingängigkeit, den Melodien und der Geschwindigkeit von Punk Rock in unserem selbsternannten Stoner Punk. „Molotov Rocktail“ ist ein von Hymnen durchzogenes Stoner-Punk-Album, das einen vom Start bis zum Ende unterhält. Es ist absolut unser bestes Album bisher.

„Molotov Rocktail“ vereint viele Stile in sich und klingt sehr divers. Wie habt ihr die Songs für das Album geschrieben?

Ich liebe sowohl Punk Rock, Stoner und Sludge, Metal, Rock und Hardcore. Also ist das die Mischung, die ich mir täglich anhöre. Deswegen ziehe ich mir auch meine Einflüsse da heraus und es fühlt sich natürlich an, diese zu kombinieren. Ich mache Musik, die ich auch selber gerne hören würde. So schreibe ich eben. Solange es gut zusammenpasst, wenn ich es schreibe, funktioniert es für mich.

Die Songtitel enthalten einige Wortspiele. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Ich kann einfach nicht damit aufhören, haha! Ich mache es für meine eigene Belustigung. Und zudem beinhalten viele dieser Songtitel Referenzen an andere Songs und sagen etwas über den textlichen Inhalt aus. Also sind es kleine Easter Eggs für diejenigen, die sie verstehen.

Was ist die Bedeutung der Songs, die ihren Namen aus dem „Star Wars“-Franchise entlehnt haben? Ich habe bemerkt, dass sie immer das Album beenden.

Es ist mir wichtig, Alben zu schreiben und nicht nur einzelne Songs. Wenn ich also ein Album schreibe, denke ich darüber als Ganzes nach und deswegen wollte ich immer auch einen Song schreiben, der das Album perfekt beendet. Deswegen gibt es die „Immortal“-Trilogie. Die Songs selber sind fast schon progressive Epen und wenn es eine Sache gibt, die progressive Epen textlich brauchen, dann sind es Geschichten über Weltraumpiraten!

Wer hat das Albumcover entworfen und was wollt ihr uns damit sagen?

Das Albumcover wurde vom amerikanischen Künstler Moon Patrol entworfen. Ich habe es eines Tages gesehen und meiner Meinung nach ist es das perfekte Cover für „Molotov Rocktail“. Dieses Album ist eine komplette Stoner-Punk-Extravaganza. Und ein bombastisches Album braucht ein bombastisches Cover.

Wie fühlt es sich an, Lars Ulrichs Lieblingsband zu sein?

Ich glaube nicht, dass wir seine Lieblingsband sind, aber an einem Punkt waren wir seine Lieblings-Newcomer-Band und das fühlte sich richtig cool an. Diese Tage ist es schwer genug, Leute dazu zu bekommen, neue Musik anzuhören. Demzufolge ist die Tatsache, dass der Schlagzeuger der weltgrößten Metalband unser Debüt „Divide & Conquer“ angehört hat und es liebt absolut surreal.

Wie ist es, mit METALLICA zu touren?

Genau so, wie es sich anhört: fantastisch. Es war eine unwirkliche Erfahrung, erst in Clubs vor 200 Leuten zu spielen und dann als Support für eine Band zu spielen, die Stadien mit 80000 Zuschauern füllt. Verrückt und fantastisch! Die meisten Bands, die mit größeren Bands touren, haben einen Agenten, ein Management oder jemand, der dafür arbeitet, dass so etwas passiert. BOKASSA ist eine Do-It-Yourself-Band, die alles selbst macht und wir hatten kaum Kontakte und dann passierte das einfach. Es ist sehr unwirklich und fast schon eine Märchengeschichte.

Zum Schluss eine Frage an alle Mitglieder von BOKASSA: was ist euer Lieblings-METALLICA-Album?

Jørn – „Reload“

Es war das erste METALLICA-Album, das ich gehört habe und meiner Meinung nach beinhaltet es mit ihr bestes Songwriting mit Stücken wie „Fixxxer“ oder „The Unforgiven II“. Zudem hört es sich vom Sound her wohl am besten an und ich liebe das vom Desert/Southern Rock inspirierte Riffing, das Hetfield auf diesem Album spielt.

Bård – „Master Of Puppets“

Ich mag die Produktion des Albums sehr und es hat außerdem ein paar der besten Melodien, die ich im Metal kenne.

Olav – „And Justice For All“

Der Grund, warum ich „Justice“ so liebe, ist, dass METALLICA hier aus allen verfügbaren Rohren geschossen haben und progressivere Soundstrukturen erkundet haben. Zudem hat es viel Doublebass und fette Riffs, es ist ein großartiges Album!

Quelle: Mail-Interview mit der Band
07.10.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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