Kings Destroy
Interview mit Sänger Steve Murphy zum neuen Album

Interview

Kings Destroy

Wie kommen ein paar Helden der New Yorker Hardcore-Szene eigentlich dazu, auf einmal Stoner-/Doom-Kram zu spielen? Was für ein Gear benutzen sie, um ihren ureigenen Sound zu kreieren? Und wie schreiben Hardcore-Jungs eigentlich ihre Songs, wenn sie Doom Metal bzw. Stoner Rock spielen?

Fragen über Fragen … auf die KINGS DESTROY-Sänger Steve Murphy in unserem Interview zum neuen, selbstbetitelten Album Antwort wusste.

Das erste, was ich euch fragen möchte ist: Was war der Hauptgrund, dass ihr euer Album selbstbetitelt habt?

Das neue Album ist selbstbetitelt, weil wir finden, dass das Thema des Albums definiert, wer wir sind. Wir denken auch, dass es roh ist und sich sehr ähnlich wie der Sound unseres Lebens anhört.Wir zeigen unsere Persönlichkeit mit diesem Album. Wir stecken uns nicht in irgendein Genre und fühlen uns zu Hause, wenn wir uns die Bühne mit Bands von WINTER zu PENTAGRAM zu ORANGE GOBLIN zu RINGWORM zu ELDER zu YOB teilen … das haben wir nämlich getan.

Meinen Infos zufolge ist dies euer drittes Album in vier Jahren. Wie kommt ihr auf so viel Material in solch kurzer Zeit?

Ich denke als Musiker waren wir in unserer Karriere in vielen verschiedenen Bands sehr produktiv. Ich habe versucht, zu zählen, in wie vielen Bands wir gespielt haben, die mindestens eine originale Aufnahme gemacht haben, und es waren über 20 Bands. Als wir KINGS DESTROY 2010 gestartet haben, haben wir all diese kreative Energie genommen und sie auf KINGS DESTROY angewandt. Das Resultat sind drei Alben in vier Jahren. Unsere Art zu schreiben ist organisch. Wir sind immer am schreiben und am proben. Wir machen keine Pausen.

Wo wir gerade übers Schreiben sprechen: Wie schreibt ihr Songs im Allgemeinen?

Das meiste Material wird von Chris (Skowronski, Gitarre) und Carl (Porcaro, Gitarre.) geschrieben und danach machen wir Sessions für den Gesang. Wenn wir das fertig haben, kommen Aaron (Bumpus, Bass) und Rob (Sefcik, Drums) rein und schreiben ihre Parts. Wir sehen wirklich das Schreiben eines jeden einzelnen Parts als wesentlich für den fertigen Song. Es ist nicht einfach: Hört einen coolen Riff, spielt eine Bass-Line und einen Beat dazu. Diese Jungs denken sehr viel über die Musik nach und schreiben ihre Songs auf jedem ihrer Instrumente, um den Song zu komplimentieren. Ich würde sagen, dass eine großer Anteil an Denken in den Prozess mit eingeht.

Ich habe gelesen, dass ihr einen NYC-Hardcore-Hintergrund habt. Was war der Grund dafür, dass ihr gesagt habt: „Wir möchten Desert Rock oder Stoner Roc machen“ anstatt in die Hardcore-Richtung zu gehen?

Oh wow, gute Frage. Ich nehme an die einfache Antwort ist, dass unsere Hardcore-Bands immer noch aktiv sind. BREAKDOWN spielen Shows, KILLING TIME spielen Shows und haben vor wenigen Jahren ein Album herausgebracht, und UPPERCUT haben eine Menge Auftritte in 2006 und 2007 gespielt. Wenn wir Hardcore schreiben möchten, würden wir es sehr wahrscheinlich in diesen Bands tun. Aber wir wollten die super heavy Seite der Musik erforschen. Die Leute können das Label draufpacken, das sie wollen. In unserer Beschreibungsseite steht einfach nur „heavy“ und das ist es, worum es bei dieser Band geht. Gibt es Melodie? Ja. Gibt es entspannt harte Schwingungen? Ja. Gibt es außerdem ein aggressives Element? Ja. Das Meiste ist einfach „fucking heavy“. Ich fordere die Leute auf, zu uns zu kommen und uns live anzusehen. Dort kriegt man den vollen Effekt.

Welchen Einfluss hatte Produzent Sanford Parker auf das neue Album?

Sanfords Stärke ist, dass er uns kennt. Er hat jedes Album gemacht. Sanford hat eine einzigartige Weise, den heavy Sound herauszufiltern. Außerdem finden wir, dass er einen großartigen Job bei den Schlagzeug-Aufnahmen macht. Er wurde ein guter Freund, aber im Studio tritt er uns kräftig in den Arsch, um uns zu motivieren, es noch besser zu machen.

Ihr Jungs habt mit vielen Doom-Legenden getourt: Was war die Band, bei der ihr am angespanntesten wart?

Wir sind sehr glücklich, dass wir mit einer Tonne von großartigen Bands Shows spielen durften. Es ist schon etwas überwältigend. Zweimal mit PENTAGRAM zu touren war eine erstaunliche Erfahrung, und jeden Abend RADIO MOSCOW zu sehen, war ein großer Bonus. Um komplett ehrlich zu sein: Jedes mal, wenn wir mit einer Band touren, sind wir aufgeregt. Und ich meine nicht ein wenig. Ich meine verdammt aufgeregt. Wir haben viele Touren abgelehnt, bei denen wir glaubten, dass es schlecht zusammenpasst. Obwohl wir diese Touren nicht headlinen, sind wir lange genug dabei, um Touren zuzusagen, wo wir den Headliner und ergänzen – und andersherum. PELICAN, YOB, WEEDEATER kommen im August 2015, Rosetta. Alles erstaunliche Bands, erstaunliche Erfahrungen. Und es lehrt uns Demut.

Ich mag immer über die Ausrüstung der Musiker sprechen: Was habt ihr im Studio benutzt? (Gitarren, Bässe, Schlagzeug und Amps)

Ahh, the gear question. Ich werde nicht lügen, wir verbrauchen einen erheblichen Anteil an Zeit und Energie für unsere Ausrüstung. Es ist wichtig für unseren Sound. Rob benutzt diese Lucite-Drums aus den frühen 70ern. Die sind super. All unsere Cabinets sind von EarCandy. Wir finden, dass die Technologie dieser Cabinets den Sound herausragend macht. Wir haben spezielle Lautsprecher drin, welche ich nicht preisgeben werde! Gitarren-Amps sind ein 1974 Hiwatt 100 Watter und  ein 100 Watt Bogner Amp. Beide ergänzen sich gegenseitig. Der Bass-Amp ist ein Sunn 300T Reissue. Hört sich auch großartig an. Eine große Auswahl an Pedalen werden benutzt, manche selbstgebaut von Chris, und andere, über die ich dir nichts sagen kann!

Zu guter Letzt: Beschreibt euer Album mit einem Wort.

RythmiccatchyheavymelodicheavyintensemadebyfreaksfromNYC.

Danke nochmals und rockt weiter!

Jan Ole, ich kann dir für Deine Zeit und Deine Fragen nicht genug danken. KINGS DESTROY schätzen die Gelegenheit, die du uns gegeben hast. Wir hoffen, Euch alle 2016 auf unserer Europatour zu sehen!

24.08.2015
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