Abigor - Satanized (A Journey Through Cosmic Infinity)

Review

Abigor sind lernfähig, denn immerhin hat man sich mit dem aktuellen Longplayer knapp zwei Jahre Zeit gelassen – für die Mannen um P.K. fast schon unvorstellbar, jagte doch in der Vergangenheit eine Veröffentlichung der Österreicher die andere und irgendwie konnte keine dieser wirklich überzeugen. Nun, vielleicht lag es aber auch schlichtweg an der schwindenden Besatzung, die das sinkende Boot noch rechtzeitig verlassen wollte, denn mit Herrn P.K. findet sich das letzte Gründungsmitglied im Line-Up des Trios wieder. Doch schon die ersten Klänge und ein sich auf der Suche nach Bestätigung befindlicher Blick in das beigefügte Informationsblatt, veranlassen mich, jeglichen Ansatz von Lernfähigkeit der drei Satansjünger zu dementieren. Wie kann man Album für Album den gleichen Fehler begehen und zum x-ten mal eine Scheibe im Tonstudio Hörnix einspielen? Hier ist der Name Programm, dem Produzenten, der diese Scheibe von vornherein derart vermurkst hat, kann man nur jegliche Kompetenz absprechen. Die Gitarren klingen derart dünn und fiedeln Black Metal Riffs der primitivsten Sorte vor sich hin, die eine Demo-Band wahrscheinlich besser umzusetzen in der Lage ist. Unter diesem dünnen Sound leiden dann vor allem die Blastspeed Parts, die derart drucklos klingen, dass der Eindruck sich aufdrängt, Produzent als auch Band würden hier ihren Erstling einzimmern, so unprofessionell wirkt die Arbeit. Die Krönung folgt aber beim Song „Repulsor“, dessen brummendes irgendwas, welches sich unter die nervenden Gitarren gemischt hat, meine Weizenglas-Sammlung solchermaßen zum Vibrieren bringt, dass mich eine Sorge um den Fortstand jener Gläser packt, die kurzzeitig bedeutsam größer ist, als die um die musikalische Zukunft Abigors. Von Weiterentwicklung kann hier keine Rede sein, ist von einer Band wie Abigor auch vielleicht nicht unbedingt in großen Maßen zu erwarten aber wenn man schon auf Linientreue schwört, dann bitte in einem angemessen Soundgewand. Dass man den Spirit von und wohl nicht mehr erreichen würde, damit hatte ich mich bereits abgefunden aber ist einfach unüberlegtes Geholze, welches bereits beim ersten Hördurchgang unglaublich penetrant aus den Lautsprechern kommt und von mir alles in allem das Prädikat „überflüssig“ bekommt.

19.03.2001
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