Aeternitas - La Danse Macabre

Review

„La Danse Macabre“ ist das zweite Album des 7-köpfigen Gothic-Metal-Acts AETERNITAS aus Deutschland. Die Band versucht seit jeher eine nonkonformistische Verbindung aus verspielter Klassik und ungestümen Metal herzustellen. Das gelingt ihnen auf den ersten Blick ganz gut. Neben intellektueller Lyrik und theatralisch aufgezogen Arrangements meint man stets operettenlastige romantische Musicalthematik wiederzuerkennen. Gesprochene Zwischenteile, lateinische Gesangspassagen, sowie sehnsüchtige Melancholien lassen ein abenteuerliches Musikerlebnis zu. Im ersten Durchgang eigentlich ganz gut. Jeder Song hat seinen im Konzept richtigen Platz gefunden und die anschauliche Erzählweise bringt das Schauspiel schnell auf den Punkt des Geschehens. Spätestens aber beim zweiten oder dritten Durchgang fängt „La Danse Macabre“ an, etwas zu langweilen. Dies liegt aber mit Sicherheit nicht an der musikalischen Umsetzung. Es ist mehr das aufdringliche Keyboard, dessen Wand unüberhörbar mit voller, oftmals kitschiger Wucht auf das Trommelfell prallt. Das es auch anders geht, beweisen AETERNITAS aber ebenfalls. Vielmals klingt es richtig dezent und man erreicht oft den erwünschten Keyboardbackground. Leider setzt die Band aber viel zu stark auf eine wahre String-Schwemme, die die anderen guten Ansätze der Keyboarderin unwiderruflich wegspülen. Es klingt zu verspielt, riecht nach billigen Midisamples und für die entscheidende Klangauswahl hat man sich offensichtlich nicht die Zeit genommen, die man dafür benötigt hätte. So ist es nicht verwunderlich, dass „La Danse Macabre“ trotz des enormen Musicalpotenzial schnell belanglos wirkt. Der „Repeat“-Drang hält sich demnach in Grenzen. AETERNITAS bieten mit diesem Album ein erzählendes Album mit starken Musicalcharakter und ein facettenreiches Bühnenbild. Trotzdem kann es nicht dauerhaft überzeugen und wird nach einigen Wiederholungen schnell langweilig. Irgendwann geht halt einfach dem besten Musical die Luft aus. Für eine gute Punktehalbzeit reicht es, aber mit mehr Liebe zum Detail, vor allem in keyboardtechnischer Hinsicht, wäre hier viel mehr drin gewesen.

23.07.2004
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