Ahnenkult - Als das Licht verging

Review

Der Pagan (Black) Metal ist verseucht von Saufliedern und Schunkelmelodien? AHNENKULT scheuen solche Klischees und schrecken dennoch nicht vor Eingängigkeit zurück, wie das Debütalbum „Als das Licht verging“ beweist.

Neuer Sänger, neues Glück – AHNENKULT

Denn Titel wie beispielsweise der Opener „Konstellation“, das darauf folgende „Vinland“ oder „Sternenstaub“ zur Mitte des Albums stellen deutlich heraus, dass Zugänglichkeit nicht mit Partymusik gleichzusetzen ist. Auch oder gerade eben in diesem Genre.

Die Band stammt aus dem schwarzmetallischen Umfeld der Tolkien-affinen CARN DÛM und hat sich nach einer Demo und zwei EP-Veröffentlichungen personell neu aufgestellt, sodass sich beide Bands nun mit Khamûl einen Sänger teilen. Musikalisch huldigen AHNENKULT den alten Werten und liefern deutschen Pagen Black Metal in seiner reinsten Destillation. Dennoch ist „Als das Licht verging“ kein Wiedergänger, sondern eine interessante Variation klassischer Motive.

Etwas störend ist das klassische Reimschema der Texte, welches nicht immer passend ist und gelegentlich etwas gestelzt wirkt. Auch auf Spoken-Word-Passagen im Stile der frühen ANDRAS (allerdings ohne Dialekt) kann man verzichten. Getrieben wird der Sound der Band von schnellen Double-Bass-Parts und dem schnittigen Riffing. Auch der Gesang von Khamûl bringt die Band nach vorne. In Verbindung mit dem stark verbesserten Sound, im Vergleich zu den EP-Veröffentlichungen, zeigen AHNENKULT eine deutliche Weiterentwicklung.

Summa summarum – „Als das Licht verging“

AHNENKULT ist ein gelungenes Debütalbum geglückt, welches viele gute Tugenden des deutschen Pagan Black Metals aufgreift, eigenständige Textideen verarbeitet und klischeebefreit durch treibende Rhythmen Akzente setzt.

20.10.2018

Stellv. Chefredakteur

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