Albez Duz - The Coming Of Mictlan

Review

Mit okkultem und nichtsdestotrotz rockigem Doom Metal verzückten die Berliner ALBEZ DUZ mit ihrem gleichnamigen 2009er-Debütalbum den Kollegen und entlocktem ihm eine glatte 8/10. Ich selber habe das Debüt der Band nicht gehört, kann den ausschließlich positiven Eindruck in Bezug auf den Nachfolger „The Coming Of Mictlan“ aber nicht bestätigen. Sicher: Ein schlechtes Album haben ALBEZ DUZ auch diesmal nicht aufgenommen. Die Songs stecken voller Energie, Spielfreude und Kreativität, die Riffs rocken, und auch die warme Stimme von Sänger Alfonso Brito Lopez kann einiges. Aber auf voller Länge überzeugt das Duo aus Berlin trotzdem nicht.

Denn neben vielen hervorragenden Momenten haben sich auf „The Coming Of Mictlan“ auch Parts eingeschlichen, die den Eindruck erwecken, es mit Füllmaterial zu tun zu haben. Die einzelnen Songs wirken oft, als wären sie in die Länge gezogen, nahezu alle Stücke haben eine Spielzeit von rund acht Minuten und länger. Packend genug um den Hörer über solche Distanzen gefesselt zu halten, sind aber nur der Opener „Fire Wings“ und das atmosphärische „Servants Of Light“. Besonders das knapp sechsminütige Ambient-Akustikstück „Drowned“ im Mittelteil des Albums wirkt überflüssig, denn ALBEZ DUZ bemühen sich zwar, „The Coming Of Mictlan“ mit Atmosphäre und Stimmung zu durchsetzen, sind aber nicht konsequent genug, um ein solches Zwischenspiel zu rechtfertigen. Es will einfach nicht richtig mit den rockigeren Passagen zusammenpassen.

Das abschließende Cover von TANITA TIKARAMs 1988er-Charthit „Twist In My Sobriety“ verdeutlicht das Problem des Albums: Eine gute Idee, diesen Song in das Okkult-Doom-Rock-Konzept einzugliedern; eine Idee, die für sich genommen super funktioniert, aber zum Rest des Albums nicht richtig passen will. Obwohl viele Ideen für sich genommen top Einfälle sind, fehlt der Band die Konsequenz wenn es darum geht, einen Spannungsbogen aufzubauen und so ein „rundes Ganzes“ schaffen. Wie gesagt: ALBEZ DUZ haben mit „The Coming Of Mictlan“ kein schlechtes Album aufgenommen, aber auch keines, das auf voller Länge überzeugen kann.

14.09.2014
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