AlleHackbar - Ride Fucking Downhill (EP)

Review

Ob sich ALLEHACKBAR mit der Wahl ihres sperrigen Bandnamens einen Gefallen getan haben? Klar, man stolpert drüber, versucht vergeblich die Bedeutung zu erfassen und widmet dem süddeutschen Trio damit beinahe zwingend ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Allerdings weigert sich das phonetisch merkwürdige Konstrukt beharrlich, jene wohlige Vertrautheit zu entwickeln, die man so mancher Konkurrenztruppe deutlich leichter entgegenbringt. Aber seien wir mal ehrlich: Eine solch tiefschürfende Namensbetrachtung ist hier im Grunde völlig fehl am Platz und wird der bewusst simpel gehaltenen Musik der Jungs nicht einmal ansatzweise gerecht.

„Play It Fucking Loud“ und „Metal Party Song“ heißen zwei der vier auf dieser EP enthaltenen Stücke und erweisen sich als programmatisch für den Sound von ALLEHACKBAR. Dieser bietet feinste Party-Mucke, ohne lästige Schnörkel dafür mit einer Fülle an mitsingkompatiblen Melodien. Als wichtigstes Vorbild darf man die unverwüstlichen MOTÖRHEAD nennen, wobei man diesen sowohl spiel- als auch gesangstechnisch nicht das Wasser – pardon, den Whiskey natürlich – reichen kann. Immerhin reden wir hier aber auch von der ersten EP eines jungen Nachwuchs-Trios, das in diesen Tagen ihr Debütalbum veröffentlicht. Insofern gibt es hier natürlich noch eine Menge Entwicklungspotential und auch die teilweise etwas fremdschämeligen Texte dürften sich zuküntig noch verwachsen.

Spaß macht die Musik von ALLEHACKBAR indes bereits heute, die „Ride Fucking Downhill“-EP bietet kurzweilige, unkomplizierte Unterhaltung. Dabei hat das Budget, das durch ein Sponsoring des Mountainbike-Herstellers Solid aufgebessert wurde, sogar für einen anständigen Sound gereicht. Und auch die Videoclips zu „Play It Fucking Loud“ und „Metal Party Song“ lassen trotz ihres etwas trashigen Heimvideo-Charmes ein überraschend hohes Maß an produktionstechnischer Professionalität erkennen. So bin ich durchaus neugierig, wie sich das Trio über die volle Albumdistanz schlägt und werde demnächst mal die Fühler nach ihrem Full-Length-Debüt ausstrecken.

19.10.2015
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