Altaria - Invitation

Review

NIGHTWISH und SONATA ARCTICA – zwei Bands, die in ihrer jeweiligen musikalischen Ecke zu den absoluten Branchenführern gezählt werden müssen, da ihre Outputs immer, wenn man es mal rein objektiv betrachtet, den höchsten Anforderungen gerecht werden. Mit ALTARIA haben nun zwei Musiker dieser Bands, nämlich Emppu Vuorinen (NW) und Jani Liimatainen (SA), ein weiteres Betätigungsfeld gefunden und hauen dieser Tage mit „Invitation“ ihr Debütalbum raus. Stilistisch liegt die Mucke der insgesamt fünf Finnen zwischen den oben genannten Hauptbands des Gitarrenduos. Melodieführung und Keyboardarrangements erinnern eher an die Formation um Goldkehlchen Tarja, während das Power Metal-lastige Grundgerüst und vereinzelte Griffbrettflitzereien (Liimatainen hat es schon derbe raus, was man neidlos anerkennen muss) eher in der Nähe von SONATA ARCTICA anzusiedeln sind. Ein wenig mehr hätte ich bei diesem Background dann aber doch von dieser neuen, finnischen Melodic Metal-Hoffnung erwartet, als dass sie einfach nur solide und gefällig ihren Stiefel runterspielen. Die Songs bewegen sich fast ausschließlich im Midtempo, die Melodien sind eingängig und plakativ, aber deswegen auch mancherorts vorhersehbar. Überraschungsmomente gibt es außer dem kraftvollen Riffing des Openers „Unicorn“, den coolen Licks in „House Of My Soul“ und dem gänzlich ohne harte Gitarren auskommenden, deswegen aber umso mehr kitschgefährdeten Schlußpunkt „Emerald Eye“ so gut wie keine. Dafür ist Jouni Nikulas Gesang auch zu austauschbar. Somit lässt sich die Quintessenz von ALTARIAs Debüt folgendermaßen auf den Punkt bringen: Nicht schlecht, nicht gut, durchschnittlich eben. In Anbetracht der überaus druckvollen und glasklaren Produktion von Nino Laurenne (u.a. THUNDERSTONE) und der unnachahmlichen (und deswegen leider viel zu selten auftretenden) Saitenhexerei von Liimatainen gibt es dennoch knappe sechs Punkte. NIGHTWISH und SONATA ARCTICA haben aber trotzdem keine Gefahr aus den eigenen Reihen zu fürchten.

09.05.2003
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