Angantyr - Forvist

Review

Bedenkt man, dass ANGANTYR in den vergangenen Jahren ziemlich viele Shows gespielt haben, das letzte Album „Svig“ gerade seinen zweiten Geburtstag feierte und Ynleborgaz von Dänemark nach Schweden zog, erscheint „Forvist“ sogar ziemlich flott. Das fünfte ANGANTYR-Album schließt dann an die bereits auf „Hævn“ begonnene Geschichte über Arngrimm an, der sich auf einen Feldzug ohne Gnade begibt, um seine von Christen ermordete Familie zu rächen.

Musikalisch trifft das ebenfalls den Kern der Sache. „Forvist“ ist ein typisches ANGANTYR-Album, voll epischer, düsterer und aggressiver Songs. Schon der Opener „Lænket “ führt mit geschlagenen elf Minuten voller Selbstbewusstsein für den eigenen Stil ins Album. In ähnlicher Art und Weise agiert Ynleborgaz auch im weiteren Verlauf der Scheibe, ohne für große Überraschungen zu sorgen. Das muss aber auch gar nicht sein, denn was ANGANTYR ausmacht, ist eben der Hang zu einer Mischung aus oberflächlicher Wut und einem vielschichtigen Gewebe aus Melancholie, Dunkelheit und Kälte, das erst nach und nach zu wirken beginnt. Das gelingt auch durchgehend, Ausreißer nach unten finden sich keine, allerdings auch keine Übersongs. Ein bisschen enttäuschend ist, dass „Forvist“ keinerlei klassische Momente besitzt, wie sie ANGANTYR-Alben in der Vergangenheit inne hatten, und so eher durchgehend auf stürmischen Black Metal setzt, der wenig Verschnaufpausen zulässt.

Aber, wie gesagt, das ist keine großes Thema. „Forvist“ ist eben ANGANTYR in Reinkultur, nur ohne klassiche Komponente,  stürmisch, hymnisch und voller einprägsamer Melodien, die bei aller Aggression genügend Raum für Atmosphäre und Abwechslung lassen.

03.10.2012

Chefredakteur

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