Antichrisis - Perfume

Review

Die ersten Klänge auf „Perfume“ wirken vertaut. Der Dudelsack spielt auf und belebt das irische Flair des Vorgängers „A legacy of love“, dass schon manche zu Vergleichen mit Clannad verleitete. Doch recht schnell wird klar, dass die Atmosphäre eine wesentlich kraftvollere, beschwingtere und lebensbejahendere ist, als auf dem besinnlicheren, von Trauer geprägten Album „A legacy of love“. Die vom Promo-Info zugeschriebenen Qualitäten, wie „Wandlungsfähigkeit“, „Einfallsreichtum“ und „Entwicklungsfähigkeit“ treffen sicherlich alle auf das Album zu, denn Antichrisis haben auch auf „Perfume“ den eigenen Kern bewahrt, neu kultiviert, und durch ihre Experimentierfreudigkeit, auf Basis der Metal-Grund-Instrumentierung und den markanten Uilleann Pipes, den irischen Dudelsäcken, ihr eigenes Klanguniversum weiter erschlossen. Das „Einfallsreichtum“ auch, für mein Empfinden, wunderliche Blüten treiben kann, zeigt „Like the stars“, in dem in Rap Manier rhythmisierte Sprache doch ein wenig deplaziert wirkt. Sicherlich kein Beispiel zur grundlegenden Charakterisierung des Albums, aber vielleicht doch exemplarisch, wie der anerkennenswerte Mut zum Experiment die sommernächtliche Atmosphäre von „Perfume“ trüben kann. „Perfume“ ist eines der Alben, die mich gespalten zurücklassen, so dass ich nur noch eins raten kann: sich ein eigenes Bild verschaffen.

04.05.2001
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