Anvil - Plenty Of Power

Review

Das bereits elfte Album der legendären Power-Thrasher Anvil aus Kanada ist sinnigerweise mit „Plenty of Power“ betitelt. Sinnig, versteht man es bezogen auf eine Rückbesinnung zum straighten Heavy-Metal der Anfangstage, wie er auf den Kultschieben „Metal on Metal“ und „Forged in Fire“ zelebriert wurde, und auf eine teilweise Abwendung von mehr speed- und thrash-lastigen Vorgängeralben wie „Speed of Sound“. Bester Beleg hierfür sind die schmissigen Songs „Ball of Fire“ und der Titeltrack, die im gediegenen Mid-Tempo-Bereich vor sich hingrooven, und bei denen kein Auge trocken bleiben dürfte. Es sind einfache und schnörkellose, aber durchaus eingängig gestrickte, Stampfer und auch „Sirens of the Sea“ wartet mit guten Ideen auf, die leider von einem recht strapazierenden Refrain überschattet werden. Es fehlen auch schnellere Stücke wie die Kampfhymne „Real Metal“ keineswegs, auch wenn sie meines Erachtens nach nicht zu den Highlights der Scheibe zählen. Recht dünn hingegen finde ich die Titel „Groove Science“ (schleppend und irgendwie ohne zündende Ideen) und „The Creep“ (rockt fade und unmotiviert aus den Speakern). Schließlich hält man uns Internet-Usern noch den Eulenspiegel vor, denn mit dem witzigen „Computer Drone“, das dumpf und düster aus den Speakern zockelt, nimmt man es textlich mit den vereinsamten und sozial-isolierten Computersüchtigen des 21. Jahrhunderts auf. Fazit: Alles in allem kein Album, das man besitzen muss, aber die flotte Variation der Tempi und die verschiedenen Einflüsse aus den Bereichen Heavy- Thrash- und Speed-Metal machen das Album zu einer abwechslungseichen Angelegenheit, auf dem zwar kein Überhammer vertreten ist, aber dafür auch kein Totalausfall. Das alleine reicht aber leider nicht zu einer höheren Punktzahl…

14.03.2001
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