Apostle Of Solitude - From Gold to Ash

Review

Als Apostel bezeichnen die Christen jene zwölf Männer, die vom Sohn Gottes persönlich mit der Verbreitung seiner Lehre beauftragt wurden. Während sie sich in alle Welt verstreuten und die Ohren der Massen suchten, residiert in Indiana ein Apostel der Einsamkeit, der bisher nur wenige Auserwählte erleuchtet hat. APOSTLE OF SOLITUDE sind bereits seit über zehn Jahren im Doom-Untergrund unterwegs, haben bisher aber erst drei Alben veröffentlicht. Mit „From Gold to Ash“ erscheint in wenigen Tagen der vierte Langspieler.

APOSTLE OF SOLITUDE verkünden traditionellen Doom!

Musikalisch hat sich seit dem Debüt nicht viel geändert. Die Amerikaner fabrizieren traditionellen Doom der Marke THE GATES OF SLUMBER oder SOLSTICE, bei dem manchmal die bluesigen Wurzeln sichtbar werden und fühlen sich in diesem Genre hörbar wohl. Neben dem rein instrumentalen Opener und einem kurzen Akustik-Zwischenspiel dominieren fünf Songs mit durchschnittlich gut sieben Minuten Länge das Album. Dabei handelt es sich um Hymnen, die sich diese Bezeichnung dadurch verdienen, dass sie sich Zeit lassen, um die bedrückenden Momente des Lebens zu zelebrieren. Verlust und tiefe Zweifel, sowie der Wunsch, diese hohle Welt zu verlassen, werden auf dem Album thematisiert, wobei die Musik natürlich Hoffnung auf Linderung verspricht.

APOSTLE OF SOLITUDE pflegen alte Traditionen

Beim Ausdruck dieser ganz großen Emotionen können APOSTLE OF SOLITUDE zwar nicht immer vollends überzeugen, aber wenn sie mal den richtigen Nerv treffen, dann springt der Funke mit Höchstleistung über. So zum Beispiel beim melancholischen Track „My Heart is leaving here“, welcher die am Ende überbordende Epik immer wieder anteast, bevor es schließlich richtig zur Sache geht.

Balsam für die Seele…

Die eingängigen und unaufgeregten Songs sind in manchen Momenten wahrer Balsam für die Seele und laden zum nochmaligen Hören ein. Dies klappt auch dank der Produktion sehr gut, die sich auf das Wesentliche konzentriert und einen natürlichen sowie erdigen Sound schafft. Sie ist solide und letzlich kann man das auch über „From Gold to Ash“ sagen. Der ganz große Wurf ist das Album zugegebenermaßen nicht, aber dennoch empfehlenswerter Stoff zum zudoomen.

 

16.02.2018
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