Apostle Of Solitude - Until The Darkness Goes

Review

Soundcheck November 2021# 18

APOSTLE OF SOLITUDE aus Indiana vertonen mit ihrem inzwischen sechsten Album „Until The Darkness Goes“ pure Traurigkeit, und das hat auch in diesem Fall tatsächlich seine Gründe.

Tragische Verluste

Die Doomster mussten in letzter Vergangenheit mit einigen Dingen klarkommen. APOSTLE OF SOLITUDE mussten von engen Familienmitgliedern Abschied nehmen. Eines ihrer Mitglieder hatte beide Elternteile verloren, welche durch Corona verstarben. Dann war die Band auch noch auf US Tour zusammen mit THE OBSESSED und THE SKULL, an welcher sich einige Musiker ebenfalls mit dem Virus infizierten. Am Ende starb dann auch noch Eric Wagner (THE SKULL, ex-TROUBLE), ein herber Verlust für die ganze Metalszene, an dem verfluchten Covid-19. Das hat neben all den anderen Widrigkeiten dieser erschütternden, globalen Pandemie wie Isolation oder Aufnahmeverzögerungen Spuren hinterlassen, tiefe Wunden, was man „Until The Darkness Goes“ auch anhört.

Traditioneller Doom durch und durch

APOSTLE OF SOLITUDE huldigen nach wie vor dem puren, klassischen Doom Metal mit Haut und Haaren, was sich auch an den personellen Überschneidungen mit THE GATES OF SLUMBER zeigt. Auch „Until The Darkness Goes“ folgt dem bisher eingeschlagenen Weg und liefert dunklen, emotionalen Doom. Nach dem letzten Finetunig an den Songs noch etwas klarer, kompakter und direkter, ohne allzu große Spielereien oder Schlenker. Die auf „From Gold To Ash“ dezenten Sludge-Anteile gehören wohl damit endgültig der Vergangenheit an.

Schwer, melodisch, kathartisch klingt dieser melancholisch triste, eingängige und abwechslungsreiche Soundtrack aus prägnanten Doom-Riffs in Moll, traurigen Gitarrenharmonien, wehklagend elegischen Gesangslinien mit den fast schon choralen, klaren Stimmen von Chuck Brown und Steve Janiak. Dabei lassen sich APOSTLE OF SOLITUDE in ihren getragenen Rhythmen Zeit, die ehrliche Bedrückung mit viel Atmosphäre unaufgeregt zu zelebrieren. All das bekommt durch die reduzierte, einfache und aufs Wesentliche sich konzentrierende Produktion viel Raum zur Entfaltung und Geltung. Insbesondere die beiden epischen Siebenminüter „Apathy In Isolation“ und „Deeper Than The Oceans“ mit ihren verwobenen, melancholischen Gitarrenmelodien und feinen Details nehmen den Hörer mit in diese Welt voll Trauer. Beständig bleiben APOSTLE OF SOLITUDE innerhalb ihres in sich stimmigen, eigenen Klangkosmos. Die ganz großen Momente und Emotionen haben sie auf „Until The Darkness Goes“ indes leider nicht vollends zum Ausdruck gebracht, und mit 36 Minuten Spielzeit endet dieser grundsätzlich gelungene und mehr als solide Vortrag dann auch etwas früh.

Für Trauerweiden

„Until The Darkness Goes“ ist nicht der ganz große Wurf, aber ein starkes, tieftrauriges Doom Metal-Album, empfehlenswert für alle Trauerweiden unter den Doom-Fans.

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28.10.2021

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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