Archgoat - Heavenly Vulva

Review

Bei ARCHGOAT ist man fast immer auf der sicheren Seite, zumindest wenn man mit dem Stil der Finnen zurecht kommt. Nach dem etwas eingängigeren zweiten Longplayer „Light Devouring Darkness“ gibt es mit „Heavenly Vulva“ einen kurzen, aber umso knackigeren Nachschlag.

Dabei braucht man sich gar nicht erst auf Überraschungen gefasst zu machen – solche Bands muss es einfach auch geben. In gut sechzehn Minuten spielen ARCHGOAT ihren Stiefel runter, ohne Kompromisse, dafür aus meiner Sicht deutlich zielsicherer als auf „Light Devouring Darkness“. Das liegt vor allem daran, dass jeder Song auf „Heavenly Vulva“ mit ordentlich Groove ausgestattet ist und sofort im Langzeitgedächtnis bleibt. Melodiefetischisten werden wieder ihren Graus haben, denn dafür ist immer noch kein Platz. Es rumpelt, surrt und gurgelt aus den Boxen, dass es eine höllische Freude ist, angereichert beispielsweise durch Spielereien, wie dem Schlagen einer Glocke („Day Of Clouds“), wird den Songs noch zusätzlich einiges an Finsternis verpasst.

Damit ist „Heavenly Vulva“ der erhoffte Appetithappen und vor allem die konsequente Fortführung im Schaffen von ARCHGOAT. Nach zwanzig Jahren Bandgeschichte in Zukunft noch eine große Entwicklung zu erwarten, wäre reichlich vermessen, und so dürfen und sollen nur diejenigen zugreifen, die etwas mit dem rohen Old-School Black/Death Metal der Finnen anfangen können. Da ich dazu gehöre, ist diese EP pure Unterhaltung. Leider bleibt „Whore Of Betlehem“ nach wie vor unerreicht, ein einziger, kleiner Vorwurf in Richtung ARCHGOAT – der dreckige Sound der Vergangenheit hat etwas eingebüßt!

11.10.2011

Chefredakteur

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