Archgoat - The Luciferian Crown

Review

ARCHGOAT melden sich drei Jahre nach „The Apocalyptic Triumphator“ mit ihrem vierten Full-Length-Album „The Luciferian Crown“ zurück. Eine Neuigkeit für die Band ist, dass sie erstmals zwei Alben über dasselbe Label veröffentlicht, nämlich Debemur Morti Productions. Das wars dann aber auch an Neuerungen und Modernitäten – es wird eh jeder erwartet haben, der die Band kennt, aber Entwarnung sei trotzdem gegeben: ARCHGOAT sind ARCHGOAT sind ARCHGOAT. Auch im Jahre 2018. Puh.

ARCHGOAT hören scheinbar nicht nur BEHERIT und BLASPHEMY

Dabei klang bisher natürlich kein ARCHGOAT-Album exakt so wie das vorherige, und so verhält es sich auch mit „The Luciferian Crown“: Tendenziell ist es etwas schneller als „The Apocalyptic Triumphator“, eine kleine (!) Neuerung im Bandsound sind die hier und dort aufploppenden Hard-Rock-Elemente, welche die Finnen gekonnt in ihren Bestial-Black-Metal-Sound integrieren. Keine Panik, ARCHGOAT machen jetzt keinen Rock. Aber trotzdem schielen hier und dort (zum Beispiel in „Darkness Has Returned“) rockige Momente besonders im Riffing und in den Soli durch, die darauf hindeuten, dass Gitarrist Ritual Butcherer und seine Mitstreiter in den letzten Jahren nicht nur BEHERIT und BLASPHEMY gehört haben.

„The Luciferian Crown“ rödelt in einem Atemzug durch!

Ansonsten ist auf „The Luciferian Crown“ aber wirklich alles beim Alten. Das Riffing ist so einfach, dass man es wohl auch einem trainierten Affen beibringen könnte, die Strukturen sind eindimensional, viel Abwechslung gibt es bis auf die genannten Details nicht. Aber, und auch das ist typisch für ARCHGOAT: Irgendwie funktioniert das, was die verrückten Finnen da machen. Die Platte rödelt in einem Atemzug durch, ist stets eingängig, stets voll mit jener makabren Finsternis, welche die Fans der Band erwarten. Dies ist eben ein Album für Genrefans und Fans der Band – hier bewirbt sich niemand für Innovationspreise. Hier macht eine Band genau das, wofür sie seit mittlerweile 29 Jahren steht, fügt ein, zwei weitere Details zu ihrem Sound hinzu und konzentriert sich ansonsten darauf, ihre Sache einfach nur gut zu machen.

Die Finnen liefern, wofür sie geliebt und gehasst werden

Dass ARCHGOAT auch anno 2018 die bandtypischen Songtexte und -titel zwischen Blasphemie, Sex und Satan im Gepäck haben, versteht sich genauso wie das schwarz-weiß gehaltene, diabolische Cover-Artwork mit blutroten Schriftzügen. Wer eine Kostprobe haben möchte: „Jesus Christ Father Of Lies“ wird ebenso besungen wie „Jezebels Black Mass Orgy“, das Dark-Fantasy-Genre in Form von „Sorcery And Doom“ und natürlich der gute, alte Onkel Satan („The Luciferian Crown (Venom Of God)“, „I Am Lucifer’s Temple“). Oder um es auf den Punkt zu bringen: ARCHGOAT liefern mit „The Luciferian Crown“ genau das ab, wofür Fans sie lieben und Hater sie hassen. Dementsprechend sollte klar sein, für wen sich diese Platte eignet und für wen nicht.

28.09.2018
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