Argash - Unleash

Review

Die bayerischen Newcomer ARGASH zelebrieren auf ihrem Debüt-Minialbum „Unleash“ angeschwärzten Melodic Death Metal überwiegend schwedischer Bauart. Dabei kann die Scheibe durchaus als Konzeptwerk versanden werden, denn Fronterin Anna Nihil befasst sich in ihren Texten mit verschiedenen Katastrophen der Menschheitsgeschichte.

ARGASH im Katastrophenmodus

Diese Thematik haben ARGASH in ein überaus wuchtiges Gewand gepackt, schon der Opener „Protoplanet“ lässt es nebst markanten Leads zwischen AT THE GATES und NAGLFAR ordentlich krachen, die druckvolle Produktion tut ihr übriges. Das mächtig walzende „Frozen Wasteland“ erlaubt sich zudem durchaus dezente Querverweise zum britischen Gefechtspanzer Model BOLT THROWER, bevor gegen Ende wieder schwedische Harmonien ausgepackt werden.

Nicht zuletzt sind es aber auch die abtgrundtiefen Growls von Anna Nihil, die immer wieder die Brücke vom melodischen Schwarztod zum rohen Death Metal alter Schule schlagen. Beim atmospärischen „Inferno“ und dem treibenden „The Hum“ wird schließlich auch ein wenig mehr Black Metal mit in den Mixer geworfen, es dominieren aber erneut starke melodische Leads. Im letzten Drittel bewegt sich die Bayerntruppe mit dem Titeltrack und besonders dem abschließenden „Wildfires“ zwischen halsbrecherischem Groove und schwarzer Raserei.

Ein starker Einstand

Klar, das Rad erfinden ARGASH sicherlich nicht neu, wollen sie auch gar nicht. Auf „Unleash“ regiert gradliniges Songwriting, welches die Band selbst im Promozettel ein wenig zu bescheiden mit „stumpf ist Trumpf“ beschreibt. Zwar ist die Musik der Band aus den Regionen Nürnberg und Bamberg ziemlich direkt und bodenständig, knackige Härte und geile Melodien halten sich aber gekonnt die Waage.

Hier und da dürfen es beim nächsten Mal noch ein paar mehr zwingende Hooks sein und ein richtiger Hit fehlt auch noch, besonders handwerklich lassen sich ARGASH aber nicht lumpen. Genrefans sollten die Band zukünftig unbedingt auf dem Zettel haben.

07.10.2022
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