Atlases - Between The Day & I

Review

Mit „Between The Day & I“ bringen ATLASES ihr bereits drittes Album heraus und legen damit einen Nachfolger zum 2020er „Woe Portrait“ vor. Erfrischend ist an ihrer Musik, dass man ihnen ihre finnische Herkunft nicht anhört, da sie nationale Klischees nicht erfüllen, obwohl sie unter anderem im Melodic Death unterwegs sind. Stattdessen geht es bei ihnen sehr modern und doch auch retro zu, denn ab und an erinnert ihre Musik sehr an den groovigen amerikanischen Alt-Metal der frühen 2000er. Ebenfalls deutlich ausgeprägt ist der Post-Metal-Einschlag, der sich in einigen Stücken vor allem in den Gitarren niederschlägt. Wo es allerdings doch noch etwas finnisch wird, ist die Stimmung. Diese ist nämlich oft melancholisch.

„Between The Day & I“ startet mit guten Eindrücken

„Eyelids Of The New Dawn“ steigt futuristisch ein und zeigt somit direkt die moderne Richtung an, die das Album einschlagen wird. Treibende Gitarren, gutturale Vocals und ein druckvoller Sound machen von Anfang an einen sehr guten Eindruck und steigern die Erwartungen an „Between The Day & I“. Stampfig wird es im Anschluss bei „Singulars“. Ein melodischer Refrain sorgt für einen Modern-Metal-Vibe, den ein deathiger Einschlag wieder etwas abmildert. Im Verlauf des Albums zeigt sich, dass ATLASES vor allem bei den härteren Parts punkten, auch wenn gefühlvolle Tracks wie „Earthshine“ durchaus gefallen. Hier kommt der Klargesang gesonders gut zur Geltung.

ATLASES beugen Abnutzungseffekten vor

Als Anspieltipps sind vor allem „Mosaic Of Silence“, „Versus“ und „Ties To Distance“ zu nennen. Damit befinden sich die stärksten Tracks ab etwa der Hälfte des Albums, was auch nach hinten raus aufhorchen lässt und Abnutzungseffekten vorbeugt. Gegen Ende des Albums finden sich aber auch einige schwächere Stücke, die vor allem in unmittelbarer Nähe zu den starken Tracks umso mehr auffallen. Zu nennen sind hier „Save Room“, „Intermission“ und zu einem gewissen Grad auch „Imperial Dark“. Somit ist „Between The Day & I“ etwas durchwachsen ausgefallen. ATLASES beweisen aber ein Händchen für Melodien und Stimmungen, das einige wirklich starke Tracks hervorbringt.

29.05.2023

headbanging herbivore with a camera

Exit mobile version