Austere - Withering Illusions And Desolation

Review

Desolate and Sorrow heißen die zwei Musiker, die hinter dem australischen Projekt AUSTERE stecken. Sorrow passt ganz gut, denn: Sorgen mache ich mir! Große Sorgen, was die Zukunft dieses Genres angeht. Um die Grenzen grob aber völlig ausreichend abzustecken: Die Band spielt Suicidal Depressive Black Metal. Der heißt neuerdings, jedenfalls wenn man sich da nach dem Label richtet, übrigens Desolate Black Metal. Meiner Ansicht nach ein einfaches Stilmittel: einen neuen Namen erfinden, um von der Stagnation abzulenken. Wenn es nach der Band selbst geht, spielen sie auch überhaupt keinen Black Metal – dazu möchte ich aber einfach nur höflich schweigen.

Stagnation ist auch das Stichwort. Das ist es, was man, sowohl im SDBM als auch bei AUSTERE am ehesten vorfindet. Der Hype um das Genre hält sich mittlerweile schon seit einiger Zeit und ständig überfluten ewig gleichklingende Alben den Markt. Es hat im SDBM durchaus ein paar gute Veröffentlichungen gegeben und ab an, ganz selten, kommen tatsächlich noch Alben heraus, die aus der Masse hervorstechen – „Withering Illusions And Desolation“ allerdings geht in selbiger unter. AUSTERE klingen tatsächlich so, wie eigentlich alle Bands dieses Genres klingen. Depressiv, hoffnungslos, monoton – langweilig! Dabei sind die Australier noch nicht einmal besonders schlecht, aber eben auch nicht besser als die anderen. Mittelmaß an sich ist schon eine unerfreuliche Sache, wenn die mittelmäßige Veröffentlichung allerdings aus einem Sektor kommt, der momentan derart stagniert und mit etlichen Kopien von Plagiaten den Markt überschwemmt, dann ist das leider nur noch eines: schlecht. Einzig der Kreischgesang, der auf dem Gebiet zwar auch Standard, bei AUSTERE aber eventuell eine Tick höher als bei den meisten anderen Bands ist, verleiht vielleicht ein bisschen Charakter.

Übrig bleibt nur, „Withering Illusion And Desolation“ mit einer schlechten Wertung abzustrafen. Dabei sind AUSTERE in den Grenzen, in denen sie sich bewegen, wahrscheinlich sogar eine der solideren Kapellen – das bringt aber nichts, wenn über die Grenzen hinauszugehen nicht nur wünschenswert, sondern absolut erforderlich ist. Vier Punkte für absolute Gesichtslosigkeit. Für Fans des Genres, die immer noch nicht genug haben, nichtsdestotrotz empfehlenswert.

15.09.2008
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