Be'Lakor - Of Breath And Bone

Review

Ein neues BE’LAKOR-Album, Zeit für ein bisschen Werbung und Lobhudelei. Denn mal ganz ehrlich: Wenn jemals Zweifel bestanden, dass die Australier mit ihrem dritten Langspieler nicht einen ganz dicken Brocken vorlegen würden, so haben die Appetithappen in den letzten Wochen und Monaten diese ausgeräumt und die Vorfreude aufs Album enorm gesteigert.

„Of Breath and Bone“ zeigt die Truppe aus Melbourne in Hochform. Stilistisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel geändert, doch dazu bestand ja auch (noch) kein Anlass. MeloDeath wird geboten, nachwievor dankbar frei von allzu modernen Auswüchsen. Anstatt an der Rezeptur rumzudoktorn, haben sich BE’LAKOR darauf konzentriert, möglichst großartige Stücke zu schreiben, und es ist ihnen tatsächlich gelungen, die Hitdichte in die Nähe der 100%-Marke zu steigern. Sehr eingängig ist das Material, dabei aber keinesfalls oberflächlich oder gar poppig. Noch immer hat die Band einen Hang zu überlangen Kompositionen, die von verspielten Gitarren geprägt werden und dank cleverer Dramaturgie nie langweilig werden. Wunderschöne schwermütige Leads gibt es in Hülle und Fülle zu bestaunen, doch sorgen geschickt plazierte Breaks, wohldurchdachte Tempowechsel und die trotz aller Melodie reichlich vorhandene Aggression für Abwechslungsreichtum und Spannung.

Irgendwelche Höhepunkte herauszupicken, ist naturgemäß schwierig, wenn man das gesamte Album für einen einzigen Höhepunkt hält. Der von Ohrgasmus zu Ohrgasmus hetzende Opener wäre ein guter Kandidat. Oder doch lieber das energische „Remnants“? „Fraught“ mit seinen besonders elegischen Leads? Der in Tränen endende Rausschmeißer „By Moon and Star“? Ach, wisst ihr was, hört euch einfach auf der Youtube-Seite von BE’LAKOR die komplette Scheibe an und entscheidet selbst.

Mit „Of Breath and Bone“ haben die Australier ihren Stil soweit vervollkommnet, dass man sich fragen muss, was hiernach noch kommen kann. Ohne eine zumindest teilweise stilistische Neuorientierung dürfte das nächste Album kaum über schlichte Nachahmung herauskommen. Das muss uns jedoch heute nicht den Spaß an einem Werk verderben, das in Sachen MeloDeath ziemlich nah an der Perfektion ist.

03.06.2012
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