Beneath the Sky - In Loving Memory

Review

Ich empfand schon das Debüt von BENEATH THE SKY „What Demons To Saint“ als reichlich überflüssig, schließlich war auch anno 2007 der Metalcore-Markt mehr als gesättigt. Gute drei Jahre später, in denen neben einem weiteren Album („The Day The Music Died“) die kurzzeitige Auflösung der Band im vergangenen Jahr zu verzeichnen war, sind die Amis mit „In Loving Memory“ zurück.

Dabei versucht das Quintett erneut, gängigen 08/15 Metalcore mit extremeren Metalstilen zu kombinieren, um dem Ganzen einen frischen, aber vor allem brutalen Schwung zu verleihen. Dass das eine Gratwanderung ist, muss ich sicherlich nicht ausführen, und so erweist sich „In Loving Memory“ vor allem als anstrengend und nervig. Nicht nur, dass man bis auf wenige Ausnahmen durchgehend auf Härte statt Kreativität setzt, nein die Herren müssen ihre Refrains dann auch – im Versuch, an KILLSWITCH ENGAGE heranzukommen – völlig verhunzen. Andererseits ist Frontmann Joey ohnehin in meine Top 10 der nervigsten Kehlen 2010 aufgestiegen. Lediglich seine Growls erreichen den Status „angenehm“, das Clean-Geseiere ist zwar gegen das beinahe unfreiwillig komische Deathcore-Keifen als erträglich anzusehen, einen Preis gewinnen kann er damit aber auch nicht. Aber auch instrumental befindet sich auf „In Loving Memory“ nicht viel Bemerkenswertes, lediglich wenn BENEATH THE SKY dem Melodic-Death-Einschlag mehr Raum bieten, gelingt es ihnen, mich etwas zu begeistern. Ansonsten gibt es diesen Deathcore Matsch viel zu oft, als dass damit noch etwas zu reißen wäre.

Freunde derartiger Musik können mit „In Loving Memory“ sicherlich etwas anfangen, für mich aber wirkt diese aufgesetzte Form der Aggression nur noch ermüdend, und wenn wir ehrlich sind, die besten Bands des Genres sind schon längst groß. Solch ein „Produkt“ wie BENEATH THE SKY anzuliefern, ist nicht mal im Ansatz bemerkenswert, lediglich dass sie auf Bree-Bree-Schwachsinn verzichten, erleichtert mich dann doch etwas. Nettes Spartenalbum, mit ätzenden Vocals, aber fähigen Musikern, mehr nicht.

19.07.2010

Chefredakteur

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