BlackShore - Terror

Review

Irgendwie lassen BLACKSHORE mich mit ihrem Drittling „Terror“ einigermaßen ratlos zurück. Ich bin durchaus geneigt, die Songs des norddeutschen Dreiers mit Humor zu nehmen (angesichts dieser Songtitel kein wirklich absurder Gedanke, oder!?) und mich an dem mehrheitlich stumpfen Geholze zu erfreuen, das die knapp 58 Minuten wie ein roter Faden durchzieht. Es wäre einfach, die Rezension an dieser Stelle zu beenden und auf den (durchaus vorhandenen) Unterhaltungswert der Lübecker zu verweisen. Ganz so „einfach“ kann und will ich es mir aber nicht machen, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass in den Musikern von BLACKSHORE wenig genutztes Potential schlummert.

Wie schon angedeutet, haben BLACKSHORE offenbar ein gutes Händchen dafür, schmissige Black’n’Roll-Riffs herunterzuholzen, mit Blastbeats und Stakkato-Gesang zu garnieren und damit ein ganz ordentliches Old-School-Black-Metal-Brett zu servieren. „Ganz ordentlich“ heißt hier einerseits, dass die Produktion den Namen „Brett“ nicht wirklich verdient, andererseits fehlt es hier und dort dann doch an der nötigen Tightness, um dem geneigten Hörer das Resultat so richtig um die Ohren hauen zu können. Zusammen mit den teils sehr…seltsamen Texten bekommt dieser Teil „Terror“s jedenfalls gehörig Punk-Attitüde und eine ordentliche Portion Komik (ob freiwilliger oder unfreiwilliger Natur wage ich nicht zu beurteilen).

Jetzt kommt jedoch eine weitere Facette der elf Songs ins Spiel: BLACKSHORE verstehen ohrenscheinlich auch etwas davon, Schwarzmetall fernab des Black’n’Rumpel-Stils zu zelebrieren – jedenfalls finden sich auf „Terror“ so einige Riffs, die ohne Weiteres das Zeug hätten, richtig Stimmung zu erzeugen. Leider ist dafür der Kontext einfach nicht ganz der richtige, so dass BLACKSHORE zwischen rotziger Rumpel-Raserei und eisig-epischer Erhabenheit pendeln und sich scheinbar selbst nicht so richtig wissen, welche Linie sie verfolgen wollen. Auf diese Weise kommt allerdings ein atmosphärisch halbgares Album heraus, das allzu deutlich zeigt, wozu die Jungs in der Lage wären. Letzteres schmerzt mich persönlich ganz besonders.

05.11.2013
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