Blind Channel - Exit Emotions

Review

Das „B“ in BLIND CHANNEL steht für Backstreet Boys des Nu Metal. Das ist okay, denn das sagt die Band selbst über sich. Und wenn man dem Ganzen schon einen Stempel aufsetzen mag, dann „Violent Pop“. Die Finnen sind hart einzuordnen und labeln sich direkt selber, denn in eine Schublade wird man so oder so gestopft. Dann doch lieber die selbst erwählte. Das BLIND CHANNEL ihren eigenen Weg gehen und sehr ihren eigenen Kopf haben, wissen wir nicht erst seit gestern. Ihre Teilnahme beim Eurovision Son Contest im Jahre 2021 war der Startschuss. Danach ging alles relativ im Schnelldurchlauf: Plattendeal mit Century Media, Release der Scheibe „Lifestyles of The Sick & Dangerous“ und Touren, Touren, Touren. Jetzt die Frage: Bringt uns das neue Album „Exit Emotions“ ebenfalls auf Touren?

BLIND CHANNEL- Busy Backstreet Boys

BLIND CHANNEL haben in den letzten Jahren hart an sich gearbeitet. Unzählige Shows und Konzerte sowie Festivals ließen die Fanbase stetig wachsen und auch die Finnen selber können in den letzten Jahre einiges an Erfahrung auf ihre Haben-Seite schreiben. Das ist deutlich auf „Exit Emotions“ deutlich zu spüren. Die Metal-Backstreet Boys, sind reifer und wie sagt man so schön.. „griffiger“ geworden. Der nötige Biss der noch im Album davor, viel zu wenig vorhanden war, ist auf der neuen Scheibe viel präsenter.

„Exit Emotions“ – Finnland ist ein dunkler Ort

BLIND CHANNEL trauen sich wagen sich vorwärts und bringen aggressivere Nuancen hervor. Finnland ist ein dunkler Ort und BLIND CHANNEL geben auf „Exit Emotions“ dieser Dunkelheit seinen Raum. Mit „Deadzone“, eine der vorab veröffentlichten Tracks , legen die Finnen eine saftige Hookline vor, die nicht nur zuckersüßpoppig kleben bleibt, sondern sich mit den düsteren Riffs und der durchdringenden Vocalparts seinen Weg bahnt. BLIND CHANNEL können zwar Pop, wissen diesen aber bei „Exit Emotions“ geschickter zu dosieren. Der Track ist dafür tatsächlich das beste Beispiel.

BLIND CHANNEL – Geschickt dosierter Metal-Pop

„Wolves in California“ bringt Old School-BEASTIE BOYS-Vibes an den Start und wechselt immer wieder zwischen wütenden Gangshouts, die nah an 90s -Hardcore gebaut sind und lieblichen Gesang. Zusammengeschnürt platzt die Bombe am Ende mit zwei bis drei sehr schönen Breakdowns. Die Band jongliert mit einzelnen Elementen. Die Clowns in der Metal-Manege wissen was funktioniert und so halten sie immer die perfekte Waage zwischen Angriff und braver Zurückhaltung, zwischen brachialen, rohen Tönen und generisch-verkäuflichem Sound.

Die Finnen haben gelernt zu jonglieren

BLIND CHANNEL haben dazu gelernt und ihre Hausaufgaben gemacht. Aber, natürlich ist diese spezielle Mischung aus Metalcore, Nu Metal und sweet Pop nicht für jede Ohrmuschel die richtige Portion. Man muss sich hier schon auf diese kleine Metal-Backstreet-Boys-Party einlassen.

„Exit Emotions“ – Lass dich auf die Partysause ein

Ist man aber an diesem Punkt angekommen macht „Exit Emotions“ ordentlich Laune. Die Finnen klettern weiter. Weiter nach oben und erarbeiten sich ihre Daseinsberechtigung und damit auch eine höhere Wertung als beim letzten Mal. FINNLAND, 7 Punkte! Sorry, i had to!!

23.02.2024

It`s all about the he said, she said bullshit.

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