Borgne - Entraves De L'Ame

Review

Der als Solokünstler aktive Schweizer Bornyhake bringt mit „Entraves De l’Ame“ bereits sein fünftes Album heraus. Der Name seines Projektes lautet BORGNE und dürfte sicher dem einen oder anderen bekannt sein. Der gute Herr legt eine erstaunliche Produktivität an den Tag und ich frage mich wieder einmal, mit was er es diesmal probiert. Anfangs noch dem Old-School-Sound verhaftet (und entsprechend ätzend produziert), hat Bornyhake nun zunehmend zu den hohen Gefilden ambientaler, depressiv anmutender Black-Metal-Kunst gefunden. Aber wird es genauso halbgar wie auf den vorherigen Werken?

Aber ja doch, natürlich ist dem wieder einmal so! Es wäre ja auch zu spannend, dem Hörer nach vier holprigen Anläufen beim fünften Mal ein eigenständiges, ausgearbeitetes Klangkonzept und etwas Professionalität zuzumuten . Und so kriegt der Hörer wieder einmal dünne, verwaschene Sägegitarren, die einen Hauch von Melancholie und Schmerz beschwören sollen, altbackenes Synthie-Gekleister, haltlose Blechtrommeln und das übliche, „sphärische“ (d.h. maßlos verhallte) Gekreische. BORGNE gehören dabei nicht einmal zum Eintönigsten, was das Genre zu bieten hat und musizieren munter vor sich hin. Es stört nicht, aber packen tut es einen auch nicht im Geringsten.

LEVIATHAN und XASTHUR haben diesmal sicher als Vorbilder herhalten müssen, und das hört man dem Material auf „Entraves De l’Ame“ jederzeit an. Bornyhake’s Musik könnte etwas mehr eigene Note und Pfiff sicher ganz gut vertragen, aber das würde wahrscheinlich den unverfälschten Charakter seiner Tonkunst nur unnötig trüben. BORGNE machen einen auf ausschweifend und landschaftsmalerisch, doch meist holpert es einfach nur kräftig. Es gibt kaum fesselnde Augenblicke, die Kompositionen versumpfen in sägend-verschwommener Seichtigkeit. Nicht wirklich etwas, was man sich für teures Geld kaufen müsste, da gibt es bessere Alternativen innerhalb des Genres.

09.11.2010
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