Call Of Charon - Tales Of Tragedy

Review

CALL OF CHARON existieren seit 2006, doch erst ab etwa 2015 nahm ihre Karriere aufgrund früherer Line-up-Probleme Fahrt auf. In der letzten Dekade veröffentlichte die Death-Metal-Band mit deutlichem Core-Einschlag eine Split, eine Compilation ihres Frühwerks, das Debüt „Plaguebearer“ und 2022 die EP „The Sound Of Sorrow“. Nun steht mit „Tales Of Tragedy“ das zweite Album der in Duisburg beheimateten Band an – und liefert eine gute halbe Stunde neues Futter für Knüppelfans.

CALL OF CHARON holzen die Wälder Nordrhein-Westfalens ab

Auf „Tales Of Tragedy“ präsentieren die Rheinländer Death Metal mit kräftiger Deathcore-Note. Zwar gibt es keine Pig-Squeals oder extremen Breakdowns, doch die Hochgeschwindigkeits-Brecher wie „Ocean Of Graves“ und der genretypisch gutturale Gesang lassen den Core-Ursprung klar erkennen.

Auch auf den weiteren Tracks bleibt die Band meist im Uptempo – Verschnaufpausen sind rar. Die druckvolle Produktion reißt mit und verleitet dazu, in den eigenen vier Wänden spontan einen Circle Pit zu starten. CALL OF CHARON treiben ihre Musik konsequent nach vorn und versprühen pures Adrenalin. Erst mit „Already Dead“ gibt es zur Albumhälfte eine instrumentale Atempause.

Die genretypisch knackige Laufzeit – „Tales Of Tragedy“ kommt auf knapp unter 33 Minuten – sorgt dafür, dass der Höllenritt nicht langweilig wird. Doch auch mit zehn Minuten mehr hätten wir unseren Spaß gehabt, denn CALL OF CHARON packen trotz Dauerhochgeschwindigkeit genug Power in ihre Songs, um durchgehend zu fesseln.

„Tales Of Tragedy“ – einmal eine halbe Stunde durchrütteln, bitte!

Wer Midtempo, langsame Breakdowns, Klargesang oder Balladen sucht, wird auf „Tales Of Tragedy“ nicht fündig. CALL OF CHARONs zweites Album ist ein kurzweiliges Brett, das auf Extreme-Metal-Festivals und in kleinen Clubs die Meute zum Schwitzen bringt. Mehr braucht es nicht.

25.07.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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