Chrome Division - Booze, Broads & Beelzebub

Review

Rock’n’Roll im Stile von MOTÖRHEAD wurde mir angekündigt, gewälzt in Dreck, Alkohol und Benzin. Nachdem ich auch schon relativ gute Erfahrungen mit Rockbands aus Norwegen gemacht habe – es ist neuerdings ja Mode, dass jeder böse Schwarzmetaller dort jetzt sein eigenes Rock’n’Roll-Projekt aufmacht – war ich auch gespannt auf CHROME DIVISION, der Band von Shagrath (DIMMU BORGIR), Luna (ASHES TO ASHES) und ihren Mitstreitern.

Das erwartete Killeralbum ist es definitiv nicht geworden. Meine Erwartungshaltung war, wie oben erwähnt, die Mischung aus Dreck, Alk und Benzin – geworden ist es ein penibelst glattproduziertes Stück Hochglanzchrom, frisch aufpoliert und mit Hautcreme eingerieben. Die Songs an sich grenzen auch eher an Power-Metal, teilweise auch an Alkohol-Thrash im Stile von TANKARD, mit MOTÖRHEAD und Konsorten hat das nicht mehr viel zu tun. Schlecht sind die Lieder nicht, zumindest nicht was das Musikalische angeht – lediglich so Schuljungenhafte Textzeilen wie „Show your tits!“ hätte es nicht gebraucht. Schon gar nicht in Kombination mit so wohlüberlegten Gitarrensoli, welche eher zu deutschem Fantasy-Metal als zu nordischem Rock’n’Roll passen. Generell wirken die Texte sehr aufgesetzt und sind nicht wirklich mit Überzeugung gesungen.

Hin und wieder schimmert dann doch ein wenig Rotz hindurch – “Raven Black Cadillac“ ist eigentlich ein richtig toller Song, doch auch er wird durch die grausame Überproduktion (und das doppelstimmige Gitarrensolo) so gut wie zerstört. Blues-Skalen und Texte über Sex, Alkohol und schnelle Vehikel machen noch lange keinen guten Rock’n’Roll. Wie’s richtig geht zeigten BOURBON FLAME vor ein paar Monaten (Was allerdings ein wenig unterbewertet wurde).

18.07.2008
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