Cold In Berlin - And Yet

Review

Gibt es ein gegenteiliges Sprichwort zu „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“? Falls ja, bin ich geneigt, dieses auf der Stelle auf Candlelight Records und das COLD IN BERLIN-Album „And Yet“ anzuwenden. Ich habe lange überlegt, aber mir fällt beim besten Willen keine plausible Erklärung dafür ein, warum so ein Album über ein Label erscheint, das OPETH- und EMPEROR-Veröffentlichungen vorweisen kann.

Wie aber komme ich zu dieser Aussage? COLD IN BERLIN, die entgegen erster Vermutungen aus London stammen, sind eine Band, die wie so viele andere Bands in „Post“-Gefilden unterwegs sind. Interessant ist zunächst, dass es sich bei „And Yet“ weder um Postrock noch um Postmetal oder Posthardcore handelt, sondern um Postpunk, der durch ein bisschen Goth/Horror angehübscht ist. Ganz und gar nicht interessant ist das Resultat.

Genauer geht der Vierer absolut unspektakulär, althergebracht und (ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren) selbst gelangweilt vor. Ausnahme ist hier lediglich Sängerin Maya, die wohl gern wie Nina Hagen klingen würde, dabei aber die Intonation häufiger vergisst („Take Control“ – so schwerhörig kann man doch nicht sein, oder!?). Da wäre mir eine gelangweilte Sängerin lieber.

So sind die elf Songs auf „And Yet“ instrumental zahnlos, viel zu zahm und austauschbar, während sie gesanglich meine Nerven reichlich strapazieren – eine solche Kombination habe ich bisher nicht gehört. Muss ich aber so schnell auch nicht wieder.

26.08.2012
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