Concrete Cold - The Strains Of Battle

Review

CONCRETE COLD ist der Name des neuen Babys von Daniel Jakobi, der zwischen 1999 und 2011 bei LAY DOWN ROTTEN für Axt und Growls zuständig war und dieser Tage unter anderem noch bei MILKING THE GOATMACHINE im Line-Up steht. Für das aktuell in den Startlöchern stehende Debütalbum „The Strains Of Battle“ hat er inzwischen ein vollständiges Kollektiv, größtenteils aus langjährigen musikalischen Weggefährten, zusammen geschustert, und sich stilistisch gegenüber den anderen Projekten deutlich schleppender orientiert.

LAY DOWN ROTTEN ziehen die Handbremse

In der Schnittmenge zwischen Death-, Doom- und Sludge Metal sägt sich das Quintett recht eindimensional durch 40 Minuten Spielzeit und offenbart hiermit den wohl schon größten Kritikpunkt. So lassen sich CONCRETE COLD unheimlich lange Zeit, bis ein Track zum ersten Mal wirklich aufhorchen lässt. Dabei handelt es sich kurz vor dem Ende um „Pain Escorts“, bei dem Joschi von UNDERTOW die tiefen Growls von Jost Kleinert, der übrigens bis zur Auflösung bei LAY DOWN ROTTEN im Jahr 2015 gebrüllt hat, flankiert und damit frischen Wind in „The Strains Of Battle“ bringt.

Auch der Rausschmeißer „The Wrong Oath To Pledge“ macht einen vernünftigen Eindruck und rundet die Platte letztlich deutlich besser ab, als sie eigentlich ist. Denn im Vorlauf haben CONCRETE COLD leider relativ wenig zu bieten und rödeln ohne viel Variabilität ein ähnliches Riff nach dem Anderen herunter. Das Tempo dabei stets gleich einem kontinuierlich eingesetzten Ackerpflug. Geringfügige Ausbrüche wie in „Eyes Of Medusa“ bleiben die Seltenheit. Der Mantel aus den heimischen Fatknob Studios ist der Szenerie gut angepasst und verfügt über ein gewisses Maß an Räudigkeit.

„The Strains Of Battle“ ist kompositorisch zu dünn

Kompositorisch reicht das auf „The Strains Of Battle“ allerdings nicht wirklich, um sich aus drögem Mittelmaß zu entfernen, denn auch die beiden genannten Aufhorcher am Ende des Albums fallen nur auf, weil der Rest des Materials entsprechend blass ist. Leider fehlt es CONCRETE COLD auf ihrem Debütwerk noch an kernigen Stücken, etwas Variabilität und schließlich auch an düsterer Atmosphäre, die man sich an dieser Stelle erhoffen würde.

05.07.2023
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