Confessor - Unraveled

Review

Manchmal hat ein trauriges Ereignis auch etwas Gutes, so wie im Falle von CONFESSER. Die Band löste eigentlich bereits 1994 auf. In Folge des Todes ihres damaligen Gitarristen Ivan Edward Colon am 02. Februar 2002 reformierte sich die Gruppe wieder, um ein Benefizkonzert zu spielen. Nun, die Sache lief wohl gut, denn nach der „Sour Times“ Mini-CD liegt nun mit „Unraveled“ der erst zweite Longplayer der 1986 gegründeten Band vor. Die Musik dieser bisher sträflich unterbewerteten und von vielen schlichtweg ignorierten Gruppe hat sich hierauf etwas gewandelt. So sind die bereits bekannten Doom Elemente doch um einiges stärker in den Vordergrund getreten. Im Falle von CONFESSOR selbstverständlich in einer qualitativ hochwertigen, anspruchsvollen Form. Die komplexen Songstrukturen vergangener Zeiten, welche eher dem Progressive-Lager entsprachen, sind zumindest teilweise hier und da eingängigeren Arrangements gewichen. „Unraveled“ lebt etwas mehr von unterschiedlichen Stimmungen. Teilweise kommen die Doom-Riffs etwas vertrackt und verschachtelt, aber irgendwie trotzdem eingängig daher. Schleppend bis hin zum Mid Tempo kommt der Ur-Doom (Vergleiche mit TROUBLE dürfen hier durchaus angestellt werden) aus den Boxen gekrochen. Der Gesang ist klagend, melancholisch, dabei aber auch druckvoll und nicht zu hoch, die Ohrwurm-Refrains wissen mehr als nur zu gefallen. Die Songs sind wirklich durchdacht, alles wirkt in sich geschlossen und gut arrangiert. Da auch der Sound wirklich mehr als nur ordentlich ist, gibt es eigentlich für Doom-Anhänger keinen Grund, dieses Album nicht zu mögen. Die Altmeister können auf ihrem gelungenen Comeback einfach überzeugen.

14.11.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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