Conjuring - Cauldron Born

Review

Die Frankfurter Band Conjuring spielen auch auf ihrer EP „Cauldron Born“ eine relativ eigenständige Variante des rotzig-frischen Heavy-Metal, versehen mit leichten Thrash-Einschlägen und einigen Power-Metal-Passagen der melodiösen Art. Den Metallica-Touch, welchen mein Kollege dem ersten Demo „Black“ bescheinigt, kann ich jedoch anhand dieses Materials nicht unbedingt nachvollziehen. Auf der vorliegenden Scheibe ist das Fünfgestirn aus Mainhatten mit vier Songs am Start, von denen keiner in die selbe stilistische Sparte einzuordnen ist. „Six Feet Under“ ist ein frecher Thrash-Hüpfer mit flotten Gitarren und einen schmissigen Refrain, der Titeltrack besitzt jedoch schon wieder einen fast Power-Metal-artigen, hymnischen Chorus. „No Surrender“, der dritte Track, ist leider nur ein identitätsloser und dahingeschusterter Song mit lächerlichem Gesang und nicht erwähnenswerten Riffs. „Shadow World“ leidet schließlich, trotz des hoffnungserweckenden Aufbaus, an der doch stark leiernden Stimme der weiblichen Röhre. Der Sound des Werkes ist zwar relativ sauber, aber gerade der ohnehin etwas schachbrüstige Gesang der Frontfrau ist doch etwas dünn und fahrig ausgefallen. Ich weiß zwar nicht, wie die Truppe live performt, aber ihre Studioarbeit kann mich nur bedingt überzeugen, da kann ich mir nicht helfen. Ein couragiertes und interessantes Projekt, aber es bleibt dennoch ein fader Nachgeschmack. Dabei finde ich nicht einmal, dass die Sängerin das Hauptmanko der Band ist, vielmehr fehlt es an zündenden Songideen oder einprägsamen Passagen, die dem Ganzen ein wenig Pep verleihen könnten. Anders als mein Kollege Sami bin ich übrigens nicht der Meinung, dass James Hetfields Gesangunterricht der Band Metallica zu bessern Songs verholfen hat, aber das ist wohl mein Fehler und sei nur am Rande angemerkt…

16.04.2001
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