Cor Scorpii - Attergangar

Review

COR SCORPII? Das ist eine weitere norwegische Band aus dem Umfeld von WINDIR und ULCUS. Zumindest Steingrim dürfte den Eingeweihten bekannt sein. Da liegt die Marschroute nahe. Und in der Tat: WINDIR ist natürlich ein ganz prägnanter Einfluss dieser Band. Wobei COR SCORPII auf dem seit eineinhalb Jahren erhältlichen Mini-Album „Attergangar“ verschiedene bewährte Stile kreuzen. Folklore trifft auf treibenden Black und atmosphärische Zwischenspiele, wie im Opener „Fall Of Man“ zelebriert. Ab Minute 4:30 meint man, Terje „Valfar“ Bakken wäre wiederauferstanden, so tönt es nach den Vorbildern von WINDIR. „Trancendental Journey“ beginnt wie ein ganz früher FINNTROLL-Song folkloristisch (geil!), dann gibts harsche Melodien, die Weite der Landschaft wird großartig vertont, hier wächst eine Klassecombo heran, würde ich mal behaupten. Die traurigen Gitarrenlicks geben sich mit preschendem Black die Zügel des Schlittens in die Hand(schuhe). Auch die Länge der Songs ist gut gewählt, das Auf und Ab der Raserei, unterbrochen von ruhigen Verschnaufpausen, kann so prächtig in Szene gesetzt werden.

„Attergangar“, der Titeltrack, bietet düsteren Black mit Hall. Der Unterschied zu VREID besteht darin, dass Black and Roll nicht vorkommt, stattdessen wird auf Atmosphäre und klirrende Kälte gesetzt. Das gelingt gut. Hoffentlich klappt das mit einem Plattendeal für COR SCORPII. Man darf dann wirklich gespannt sein auf das vollwertige Album, wenn dieses Niveau gehalten wird. Die ruhige Passage in „Attergangar“ erinnert uns an Valfar, nur MISTUR und SIGTYR halten da mit, was songschreiberisches Können dieser Art Musik angeht. „Nar Enden Er God“ bildet das Finale dieser CD, wenn man es nicht anders wüßte, könnte man denken… Aber das hatten wir schon. Auch gerade die Quietschegitarren und heroischen Klargesänge im Verbund mit folkloristischen Akkorden. Eine etwas transparentere Produktion, vier oder fünf Songs mehr und ein Album des Jahres wäre perfekt.

27.06.2007
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